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Mortal Kombat vs. DC Universe

Handzahme Tötungsmaschinen

Ob Kampf-Schach oder Final-Fight-Abklatsch, bei Mortal Kombat vs. DC Universe müsst Ihr auf ein paar echte Leckerbissen aus den Vorgängern verzichten. Neben dem omnipräsenten Arcade-Modus und dem erwähnten Story-Gekloppe warten nur ein paar halbherzige Spezialaufgaben, ein Versus-Modus und simple 1-on-1-Online-Partien auf Euch. Angesichts einer deutlich umfangreicheren und komplexeren Soul Calibur-Konkurrenz ist das zu wenig, um Prügel-Veteranen zu überraschen.

Immerhin überzeugt die Kämpferauswahl, die eine Art Best-Of der beiden Fantasy-Welten darstellt. Gerade auf der Mortal Kombat-Seite treten nur echte Schwergewichte wie Raiden, Kano, Sub-Zero, Baraka oder eben Skorpion an. Bei den DC-Helden sind zwar auch ein paar eher unbekannte Figuren wie der Bösewicht Deathstroke, dabei, dafür sorgen Superman, Batman, Green Latern, Wonder Woman, Catwoman und der wirklich ungewöhnliche Joker für echtes Comic-Feeling. Einziges Manko: Die Amerikaner haben es mal wieder bei der Oberweite übertrieben.

Batmans Hassliebe Catwoman wirkt nicht wie eine schlanke Kämpferin, sondern erweckt eher den Eindruck eines mittelprächtigen Porno-Starlets, die ihre Minderwertigkeitskomplexe mit extremen Plastikbrüsten kompensiert.

Dieses Bild stammt aus der Entwicklungsumgebung, so hochaufgelöst ist das Spiel leider doch nicht.

Dank der Unreal Engine 3 ist aber wenigstens der Wiedererkennungswert hoch. Nur in den Storysequenzen sorgen die eher mäßige deutsche Synchronisation und ein paar seltsame Animationen für einen kräftigen Uncanny-Valley-Effekt. Irgendwie passt die Comic-Grafik eines Marvel Super Heroes vs. Street Fighter besser zu dieser ungewöhnlichen Vermählung der beiden Genres.

Mit Schuld an der mittelmäßigen Grafik ist die recht schwache Levelarchitektur. So detailliert die Figuren auch sind, so lieblos erscheinen einige Levels. Felsformationen direkt aus dem Xbox-Vorgänger und langweilige Mortal Kombat-Szenarien wollen so gar nicht zu den prächtigen DC-Arenen passen. Auch hier ist zwar nicht alles Gold was glänzt, doch die Bat-Höhle oder ein zerstörtes Metropolis sorgen für mehr Stimmung als Lava-Welt 2345.

Auch bei den Animationen ist der Titel höchstens Durchschnitt. Während die Spezialattacken recht aufwändig umgesetzt wurden, sorgen austauschbare Standardangriffe für optische Langeweile. Über weite Strecken wirkt Mortal Kombat vs. DC Universe wie ein Remake der Klassiker. Jede Figur besitzt einen Uppercut, vier bis fünf normale Angriffe und einen von drei Aufsteh-Animationen.

Zu wenig: Nur der Joker sorgt für ein paar gute Lacher.

Fans der ersten drei Teile werden sich über diese Rückkehr zu den Wurzeln natürlich freuen. Wer dagegen nur die letzten Teile mit ihrem Waffenwechsel-System und ihrer starken 3D-Komponente gespielt hat, wird sich ein wenig wundern.

Speziell das Ausweichen in den Hintergrund gestaltet sich recht kompliziert und verbannt das Spiel damit über weite Strecken in die zweite Dimension. Die austauschbaren Standardangriffe zwingen Euch dazu, die Spezialattacken zu erlernen. Timing und schnelle Reaktionen nutzen Euch rein gar nichts, wenn Euer gegenüber Euch einfriert, verbrennt oder mit Elektroshockern bruzelt. Bis Ihr also einen Kämpfer beherrscht, seid Ihr recht hilflos. Ohne einen Blick in die Move-Liste bekommt man schon in der Story gegen den Computer starke Probleme. Ist man aber erst einmal up to date, entwickeln sich spannende Stellungsgefechte.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Mortal Kombat vs. DC Universe

PS3, Xbox 360

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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