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MySims

Das etwas andere 'Sims'

Was haben die Sims in den letzten sieben Jahren nicht schon alles erlebt? In zahlreichen Add-ons Partys gefeiert, in Urlaub gefahren, Haustiere bekommen, Karriere als Megastar gemacht. Sie sind kurzzeitig mal online gegangen und damit kräftig auf die Nase gefallen. Neuerdings erzählen sie uns sogar ihre Lebensgeschichten im Stile von TV-Soaps. Und dennoch hat sich das zu Grunde liegende Gameplay kaum geändert: Letztendlich ging es eben doch immer darum, sein Haus schön einzurichten, beruflich erfolgreich zu werden und viele Freunde zu finden. MySims für Nintendos Wii ist der erste Titel, der da so richtig aus der Reihe tanzt - und das sogar in vielerlei Hinsicht.

Das Offensichtliche vorneweg: Ja, es sieht wirklich vollkommen anders aus als jedes Sims zuvor. Der realistische Look ist einer Comic-Grafik im Stile eines Animal Crossing gewichen; Figuren mit großen Köpfen und zarte Pastellfarben bestimmen das Bild. Der eine oder andere mag dieses neue Design als "japanisch" oder gar "kindlich" bezeichnen, tatsächlich aber lässt es MySims wieder mehr wie ein Spiel denn eine Simulation aussehen. Emotionen werden dank der groben Gesichtszüge viel deutlicher und sämtliche Sims sind ihrem Charakter gemäß gekleidet - die Bürgermeisterin trägt ein Kostüm, der Pizzabäcker hat eine Kochmütze und so weiter.

Aber, wie gesagt: Das ist nur das Offensichtliche, hinter dem sich noch weitaus mehr Unterschiede zu der herkömmlichen Reihe verbergen. Es beginnt damit, dass Ihr in diesem Spiel eine vorgegebene Rolle bekleidet. Ihr seid ein erfahrener, vielleicht berühmter Baumeister, den es in eine alte und leider ziemlich heruntergekommene Stadt verschlägt. Früher pulsierte hier mal das Leben, doch inzwischen ist die Umgebung fast vollständig vergammelt und die wenigen Bewohner leben in tristen Häusern. Eure Aufgabe ist es nun selbstverständlich, dieses Problem aus der Welt zu schaffen. Ihr müsst die Stadt wieder zu dem machen, was sie einst war. Ihr einen hübschen Anstrich verpassen, die treuen Sims zufriedenstellen und neue hinzugewinnen.

Damit in der Stadt so viel los ist, müsst Ihr lange arbeiten.

In MySims steuert Ihr also einen Charakter direkt, den Ihr zu Beginn des Spiels aus verschiedenen Elementen zusammenbauen könnt - Frisur, Augen, Mund, Kleidung. Die Auswahl erschlägt Euch nicht gerade, aber erlaubt es schon, eine recht individuelle Spielfigur zu erschaffen. Anschließend dürft Ihr erstmals Eure Fähigkeiten als Architekt unter Beweis stellen, Euch persönlich ein Haus errichten und dabei das ganz eigene, aber äußerst gelungene Bausystem ausprobieren.

Das drückt Euch gewissermaßen eine Reihe verschieden geformter Blöcke in die Hand, die Ihr auf Eurem Grundstück verteilen und übereinander stapeln dürft. Steht das Grundgerüst, packt Ihr noch ein Dach oben drauf, klebt Fenster sowie Türen an, verziert und streicht die Mauern. Im späteren Spielverlauf gesellen sich noch weitere Bauteile hinzu, die außerdem über eigene Eigenschaften verfügen. Später dazu mehr.

Das alles gelingt wunderbar simpel mit Hilfe der Wiimote, die Euch einzelne Elemente greifen und platzieren lässt, indem Ihr auf den Bildschirm zeigt. Mit dem Analogstick des Nunchuks könnt Ihr das 3D-Gebilde jederzeit drehen oder heran- und herauszoomen, um den Überblick zu behalten. Weil über sämtlichen Objekten allerdings ohnehin ein Raster liegt, das alles an den richtigen Platz zieht, ist das nur selten notwendig.

Klötzchen auf Klötzen - simpel, aber genial.

Der einzige echte Kritikpunkt an diesem System ist, dass sämtliche Gebäude von innen immer gleich aussehen, egal wie Ihr die äußere Form gestaltet. Mag auf den ersten Blick dämlich klingen, birgt aber den Vorteil, dass Ihr auch die Häuser anderer Stadtbewohner völlig frei umbauen könnt. Müsstet Ihr dabei Rücksicht auf die Innenarchitektur nehmen, würde das Ganze wohl einen Tick zu kompliziert werden.

Steht Euer Haus schließlich, gilt es als nächstes, eine Werkstatt zu errichten. Einrichtungsgegenstände werden in MySims nämlich nicht mal eben schnell eingekauft, sondern schön altmodisch mit handwerklichem Geschick in eben jener Werkstatt gefertigt. Voraussetzung dafür ist ein Bauplan, den Ihr in der Regel von anderen Sims in Form von Aufgaben erhaltet. Sprich: Ihr besucht einen Nachbarn, der Euch erklärt, von einem neuen Bett zu träumen, und selbstredend gleich den zugehörigen Bauplan zur Hand hat. Damit im Gepäck stapft Ihr dann in Eure Werkstatt und setzt das Möbelstück zusammen.