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Naruto: Rise of the Ninja

Die Münze in der Mülltonne

Und diesen werdet Ihr schmerzlich spüren, wenn dann der erste Gegner Euren Weg kreuzt. Die normale Umgebungsansicht wechselt in eine begrenzte 3D-Arena, aus der es kein Entkommen gibt. Die Basics sind einfach: Schlag, hoher Schlag, Deckung und Sprung. Über Sieg und Niederlage entscheiden letztlich aber die zahlreichen Feinheiten. Die Computergegner werden Euch das Leben nie leicht machen und so müsst Ihr Euch als erstes die Kombos lernen.

Nach und nach kommen immer mehr dieser größtenteils schlichten Buttonkombinationen dazu und sie verschaffen Euch die nötige Luft, um Jutsu anwenden zu können. Dieses Äquivalent zu den Specialmoves in handelsüblichen Prüglern sieht hier, wie alles andere auch, phantastisch aus. Aufwendige Animesequenzen illustrieren die teilweise ins angenehm lächerliche gezogenen Ninja-Techniken. Die Ausführung bietet aber ein paar Haken.

Zunächst einmal müsst Ihr Euch mit einer Kombo Raum geben, dann den linken Trigger halten, mit beiden Analogsticks eine Bewegungsfolge ausführen und anschließend auch noch das Aufladen des Moves in Sekundenbruchteilen abpassen. Das klingt nicht nur hart, das ist es auch! Selbst wenn Ihr den Move ohne Störung von außen ausführt, gelingt er gelegentlich nicht sofort. Wenn dann noch eine etwas primitive KI mit Buttonsmasher-Angriffen auf Euch eindringt: Viel Glück!

Zwei Sachen retten die Anwendung der Jutsu dann doch noch: Zum einen könnt Ihr die des Computers genauso leicht stören, zum anderen laufen die Sequenzen nicht passiv ab. Die meisten Angriffstechniken lassen sich aktiv erschweren, so dass eine Verteidigung fast unmöglich wird. Solltet Ihr dagegen einen Angriff abbekommen, dürft Ihr versuchen, ihm zu entgehen. Bei jeder Technik läuft dies ein wenig anders ab, Spaß macht es fast immer.

Ihr seht nicht vierfach, sondern den Shadow-Jutsu in Aktion.

Aufhören tut der Spaß allerdings bei dem wild variierendem Schwierigkeitsgrad. Die meisten Kämpfe zu Beginn werden kaum eine Herausforderung bieten. Mit Ausnahme des allerersten, wo Euch sofort und dank Eurer zu diesem Zeitpunkt zwangsläufig noch nicht vorhandenen Kenntnisse eine Lektion erteilt wird. Es scheint fast so als wollte Ubisoft jeden testen und nur wer die erste frustrierende Stunde übersteht, erweist sich der weiteren Ausbildung als würdig.

Danach geht es eine Weile fair weiter, bis in der zweiten Mission ein Typ mit einem riesigen Schwert aufkreuzt und Naruto zurechtstutzt. Der Kampf ist schlicht und ergreifend unfair, es gibt kein anderes Wort dafür. Ihr werdet ihn nicht sofort überstehen. Damit es in solchen Fällen trotzdem weitergeht, sammelt Naruto Mementos der definierenden Momente seines Lebens. Nachdem er zu Boden ging kann er sich ein solches ins Gedächtnis rufen, neue Kraft schöpfen und weiter geht es. Der Effekt passt perfekt in das Animesetting, wo die Helden ständig noch einmal aufstehen, sich an die Worte des Meisters erinnern und das Böse doch noch bezwingen. Spielerisch fühlt es sich billig an, fast ein wenig wie cheaten.

Super-Naruto to the rescue!

Im Zweispieler- bzw. Onlinemodus fällt dies zum Glück nicht ganz so sehr ins Gewicht, auch wenn man sich hier keine großen Innovationen einfallen lies. Die Onlinewelt zeigt Euch leider kein Leaf Village, sondern einen großen Turm, in dem man sich in Rankingmatches gegen Spieler aus aller Welt immer weiter nach oben drischt, bis der eigene Naruto wirklich zum größten Ninja der ganzen Welt aufstieg. Gemeinsame Missionen oder ähnliches werdet Ihr vergeblich suchen.

Ihr mögt Ninjas, seid richtig harte Kerle und spielt Ninja Gaiden blind durch, so wie es jeder echte Ninja tun sollte? Dann bekommt Ihr hier einen Urlaub in der Sonne: Story und Szenario nehmen sich entsprechend der Serie nie zu ernst, es gibt vieles zu entdecken und dank der phantastisch gut aussehenden Präsentation lohnt es sich auch stets. Bei der Kampf-KI solltet Ihr allerdings mit mehr als nur einem Moment des schlichten Frustes rechnen. Der Computer liebt billiges und schnelles Buttonsmashing und wird Euch anfangs häufig unfair auf die Bretter schicken. Solltet Ihr die etwas missglückte Anfangsphase aber überstehen, eröffnet sich Euch eine witzige Mischung aus Action, Adventure und RPG. Und falls Ihr Euch nicht trauen solltet, weil Ihr die Serie nicht kennt: Das ging mir bis zu dem Test auch so und trotzdem verbrachte ich viele angenehme Stunden im Leaf Village.

Die Reise von Naruto kann ab sofort auf der Xbox 360 angetreten werden. Planungen für Umsetzungen sind bisher nicht bekannt.

7 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Naruto: Rise of a Ninja

Xbox 360

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Über den Autor
Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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