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Prince of Persia

Dynamisches Duo

Prinzipiell läuft das recht einfach ab. Neben der obligatorischen Blocken-Taste sind es die vier unterschiedlichen Attacken, die sich beliebig miteinander kombinieren lassen. Ein Beispiel: Erst schleudert man seinen Widersacher mit dem Krallenhandschuh nach oben und lässt ihn mit dem Akrobatikangriff noch ein Stückchen höher in der Luft schweben, bevor auf Knopfdruck Elika in den Kampf eingreift und man letztendlich über einen normalen Schwerthieb die spektakulär inszenierte Aktion abschließt. Oder eben in einer völlig anderen Reihenfolge. Ganz so, wie man es haben möchte. Letztendlich resultiert es in wesentlich abwechslungsreicheren Kämpfen, da man seine Kombos selbst zusammenstellt.

Elika hat indes noch weit mehr auf dem Kasten, schließlich preist Ubisoft sie als wichtiges Feature an. Oftmals wird sie den Hintern des Prinzen retten. Stürzt er in einen Abgrund, nutzt sie ihre magischen Fähigkeiten und zieht ihn wieder an die letzte sichere Position. Der Hauptdarsteller kann daher nicht sterben - Erinnerungen an Prey werden wach. Die Vorteile liegen auf der Hand: Keine nervigen Ladebildschirme und keine Unterbrechung des Spielflusses. Für den einen oder anderen mag es ein wenig den Nervenkitzel bei den waghalsigen Kletterpartien rauben, aber die sind selbst so noch anspruchsvoll genug, da ein Erfolg häufig vom richtigen Timing der Aktionen abhängt. An manchen Stellen benötigt man gar die Hilfe der bezaubernden Prinzessin, um größere Lücken zu überwinden. Einfach während des Sprungs die für Elika vorgesehene Taste drücken und schon taucht sie auf, packt den Prinzen an den Händen und sorgt so für den nötigen Schwung.

Man bekommt es stets mit einzelnen Gegnern zu tun.

Ähnlich läuft es in den Kämpfen ab. Hat der Prinz zu viel Schaden eingesteckt, setzt der Gegner zum Finisher an. Durch eine Betätigung des richtigen Buttons (Mini-Quick-Time-Event) befreit man sich selbst aus dieser Situation. Andernfalls schleudert Elika ihren Begleiter schnell aus der Gefahrenzone. Der Nachteil dabei ist, dass ein Großteil der Lebensenergie des Gegners wieder regeneriert wird. Unterbrechungen sind dadurch allerdings auch hier ausgeschlossen.

Die gute Zusammenarbeit des zufällig zusammengeworfenen Duos und die Priorität, die Ubisoft Montreal diesem Part des Spiels widmet, verdeutlichen die feinen Animationen, die allesamt von Hand aus dem Hut gezaubert wurden. Gelegentlich erweckt Prince of Persia vielleicht den Eindruck eines Akrobatik-Overkills, allerdings geht das ganze Treiben stets natürlich ineinander über. Sind beide etwa gerade mit Klettern beschäftigt und der Prinz will an Elika vorbei, reicht er ihr kurz die Hand, woraufhin sie sich hinter ihm vorbei zur anderen Seite hangelt. Andernorts hängt sie kurzzeitig auf dem Rücken ihres Begleiters und hat mit ihren Armen seine Schultern fest umschlungen. In der Zwischenzeit klettert dieser munter an der Wand entlang und beschwert sich mitunter auch mal über ihre Fingernägel, die sich dabei in seine Haut bohren.

Die Unterhaltungen zwischen beiden machen einen weiteren Reiz des Spiels aus. Multiple-Choice-Dialoge wie in einem Rollenspiel sollte man jetzt nicht unbedingt erwarten. Drückt man die linke Schultertaste, gibt der Prinz einen Kommentar von sich, fragt Elika nach näheren Details über sie und die aktuelle Situation oder redet einfach nur Unsinn. Zum Beispiel: Die Frage „Wolltet Ihr mir sonst etwas sagen?“ beantwortet Elika mit einem unmissverständlichen „Ihr seid ein Idiot!“

Auf diesen Plattformen kann Elika ihre Magie verwenden.

Viele der Gesprächsthemen sind mit ordentlich Witz garniert und sorgen dafür, dass man sich köstlich amüsiert und schon nach kurzer Zeit gerne öfter den Button drückt. Einfach nur, um den beiden zuzuhören, wie sie untereinander Nicklichkeiten austauschen. Gleichzeitig vertieft es die Beziehung zwischen den beiden. Irgendwann sind jedoch alle Dialogmöglichkeiten aufgebracht. Zumindest solange, bis man einen neuen Bereich geheilt hat und sich mehr und mehr dem Ende nähert.

Abseits all der Lobhudelei und dem Spaß, den die Kletterpassagen bereiten, sticht eine Sache allerdings unschön ins Auge: In den bisher gespielten Stunden und Levels hat Prince of Persia noch einen zusätzlichen Aspekt von Assassin's Creed geerbt. Im Prinzip macht man nichts anderes, als sich durch die Abschnitte zu bewegen, eine Handvoll Gegner inklusive Boss umzuhauen, die Heilung des Gebiets einzuleiten und schlussendlich alle Lichtkegel einzusammeln. Ubisoft Montreal vertraut hier scheinbar mehr auf das gelungene Gameplay als auf abwechslungsreiche Ziele.

Der erste Ausflug mit der Preview-Version von Prince of Persia hinterlässt bei mir noch gemischte Gefühle. Das Einzige, was mir aktuell Sorgen bereitet, ist die Variation im Hinblick auf Missionsdesign und – ziele. Ein wichtiger Teil des Spiels, der schon häufig bei Assassin's Creed bemängelt wurde. Abseits davon macht Ubisoft Montreal aber alles richtig. Wenig Haudrauf-Action, ausgeprägte und anspruchsvolle Kletterpartien, ein sympathisches Duo sowie die bezaubernde Optik lassen mein Herz höher schlagen. Ob Prince of Persia alleine dadurch bis zum Ende motivieren kann, wird letztendlich unser Test zeigen müssen.

Prince of Persia erscheint am 4. Dezember für Xbox 360, PC und PlayStation 3.

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