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Quo Vadis: Crytek über Innovation und 'finanzielles Grundrauschen'

"Der amerikanische Traum – auf türkisch"

In seiner Keynote auf der Quo Vadis gab Cryteks Human Resources Manager Heiko Fischer einen Einblick in die Unternehmenskultur der Frankfurter Technikfreaks. Bei Cryteks Entstehungsgeschichte handele es sich um den "Amerikanischen Traum, wenn man ihn auf türkisch träumt".

Um Crytek zu verstehen, sei es wichtig, dass versteht, dass Crytek schon lange keine reine Spielefirma mehr sei: "Crytek entwickelt sich von einer Spielefirma in eine Innovationsfirma. Wenn man bei uns [ins Firmengebäude] reinkommt und in den Westflügel geht, kommt man in den Research und Development-Bereich und wenn man in den Ostflügel geht, kommt man in den Spielebereich. Die einen werden Euch erzählen, wir seien eine Spielefirma, die anderen werden Euch erzählen, wir seien eine Forschungsfirma. Und sie haben beide Recht."

Glücklicherweise stünden beide Bereiche einander nicht auf den Füßen sondern "pushten" sich gegenseitig und machten Dinge möglich, die anders nicht denkbar seien. Die Lizensierung der CryEngine an Dritte stelle zudem ein "finanzielles Grundrauschen" her, das ermöglicht, Experimente mit Spielen einzugehen, die sich andere Entwickler wegen des Druckes und der Einflussnahme durch die Publisher nicht leisten könnten.

Das lässt natürlich schon in sich Spekulationen zu. Einen weiteren grundsoliden, toll aussehenden, aber urtypischen 'Supersoldat 3000'-Egoshooter mit Kommunisten oder Faschisten als Kanonenfutter kann man wohl kaum als großes "Experiment" bezeichnen. Was also meint Fischer damit? Deutet er damit eventuell schon einen Richtungswechsel für kommende Projekte an? Oder meint er lediglich Experimente im Rahmen von Cryteks Schaffen im Bereich von Research und Development?

Weiterhin ging er ausgiebig über die Unternehmenskultur ins Detail: Man beobachte die besten Firmen der Welt und adaptiert deren beste Konzepte, Googles 80/20-Konzept zu, Beispiel. Das besagt, dass die Mitarbeiter 20 Prozent ihrer Arbeitszeit in eigene Projekte investieren dürfen. Überhaupt achte man sehr auf ein "funktionierendes Ökosystem" in der Firma. Selbst die Aquisition weiterer Studios erfolge nicht nur nach monetären Kritierien. Vielmehr schaue man sich genau an, ob die Firmen zu Cryteks Philosophie passten.

Fischer schloss seinen Vortrag mit der Frage nach "Sinnhaftigkeit, Ethik und Geld". Ein gewisser Cashflow sei natürlich sehr wichtig, aber der Spagat zwischen humanen Arbeitsbedingungen und Profitstreben sei etwas, dass sich das gesamte Management "auf die Fahnen" geschrieben habe. "Wir müssen bei jeder Entscheidung abwägen, die bestmögliche Lösung für die Menschen in unserer Firma und für die Community als Ganzes finden und gleichzeitig als Firma profitabel bleiben."

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Über den Autor
Alexander Bohn-Elias Avatar

Alexander Bohn-Elias

Stellv. Chefredakteur

Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.
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