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R.U.S.E.

List und Täuschung

Straßen erleichtern nicht nur die Fortbewegung, ihnen fällt auch eine wichtige strategische Bedeutung zu. Trucks benötigen selbige, um das Geld zur Basis zu bringen. Und auch viele andere Truppen sind darauf angewiesen. Panzer eher weniger, die walzen einfach alles platt, was ihnen im Weg steht. Wälder und Städte dienen zudem als echte Deckung, wodurch sich der eine oder andere fiese Hinterhalt vorbereiten lässt. Eine Fahrzeugkolonne wird es zum Beispiel sehr schwer haben, wenn sie inmitten einer Stadt von Soldaten mit Haftbomben oder einer Bazooka beharkt wird.

Um das Mikromanagement muss man sich währenddessen am wenigsten Sorgen machen. Reparaturen sind schlicht einfach: Es gibt keine. Zumindest muss der Spieler sich nicht darum kümmern. Eugen verwendet ein System, das man aus Shootern wie Call of Duty 4 kennt. Zieht man Truppen aus dem Gefecht ab, „regenerieren“ sie sich mit der Zeit. Apropos Einheiten: Insgesamt verspricht man mehr als 200 verschiedene Vehikel, Soldaten und Gebäude. Spielen kann man unter anderem auf Seiten der Deutschen, Franzosen, Italiener, Sowjets oder der Alliierten.

Die Scharmützel laufen natürlich nicht ausschließlich am Boden ab, schließlich spielte die Luftwaffe während des Krieges eine große Rolle. Dementsprechend wird man ebenso Flugplätze errichten können, von denen aus wiederum Jagdflugzeuge und Bomber in den Himmel starten. Während eines Gefechts kann man mitunter schön beobachten, wie sich die flinken Maschinen harte Dogfights rund um gegnerische Bombergruppen liefern, die ihrerseits ihre tödliche Fracht gen Boden regnen lassen.

Die Karten sind riesig.

Nette Idee: Die Gefechtserfahrung einer Einheit erkennt man anhand ihrer Stimme. Reagieren die ausgewählten Soldaten in einer etwas höheren Tonlage, sind sie noch relativ grün hinter den Ohren. Alteingesessene Kameraden klingen da schon eher ruhiger, entspannter. Sie haben „eine Art professionellen Unterton“, sagen die Entwickler.

Die Steuerung erweckt auf den ersten Blick einen kinderleichten Eindruck. Während der Präsentation zeigte man die PC-Version des Spiels, spielte jedoch teilweise mit einem Controller der Xbox 360. Ein einfacher Tastendruck genügt, um Verbände auszuwählen, eine weitere Betätigung lässt sie angreifen oder vorrücken. Die beiden Sticks dienen indes zur Veränderung der Kameraposition beziehungsweise -perspektive. Eben alles sehr zugänglich und einfach, schließlich soll R.U.S.E. auch auf Xbox 360 und PlayStation 3 funktionieren.

Technisch macht R.U.S.E. aktuell einen soliden Eindruck. Die gezeigte Version ruckelte an einigen Stellen teilweise noch recht stark. Bis zum Release wird man das aber hoffentlich ausbügeln können. Abseits davon sollte man jetzt keinen optischen Knaller erwarten, der nur so vor Details strotzt. Das braucht das Spiel aber eigentlich auch gar nicht, schließlich wird man vermutlich nicht viel Zeit direkt am Boden verbringen, wo solche Feinheiten zur Geltung kommen könnten.

Man kann äußerst weit rauszoomen.

Neben der Singleplayer-Kampagne verspricht Eugen natürlich ebenso einen Multiplayer-Part. Durch die vielen möglichen Täuschungsmanöver dürften die Partien gegen menschliche Widersacher nochmal zusätzlich an Reiz gewinnen. Mit näheren Einzelheiten hierzu hielt man sich bislang jedoch zurück.

Alleine unter dem Namen R.U.S.E. kann man sich erstmal nicht allzu viel vorstellen. Und ich war wirklich überrascht und hätte nicht gedacht, dass Ubisoft ein Spiel dieser Art auf den Markt bringt. In Bezug auf das Gameplay wird es sich wahrscheinlich wohltuend von der üblichen Konkurrenz auf PC und Konsolen abheben können. Ich mache mir nur Sorgen darüber, ob man damit wirklich viele Spieler ansprechen kann. Die Partien werden sicherlich einiges an Zeit beanspruchen, was wiederum die Leute der Generation "Schnelle Action“ stören dürfte.

Des Weiteren stellt sich die Frage nach der Langzeitmotivation. Sind die Missionen abwechslungsreich genug, um langfristig zu begeistern? Fragen, die man zumindest aktuell noch nicht beantworten kann. Lob verdient Ubisoft jedoch dafür, dass man nicht einfach nur ein weiteres 08/15-Strategiespiel veröffentlicht.

R.U.S.E. Erscheint dieses Jahr für PC, Xbox 360 und PlayStation 3.

In diesem artikel

R.U.S.E.

PS3, Xbox 360, PC

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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