Skip to main content
Wenn du auf einen Link klickst und etwas kaufst, können wir eine kleine Provision erhalten. Zu unseren Richtlinien.

Retro auf Raten - Wii Virtual Console

Skate or Die, Blades of Steel, Wonderboy 3: Monsters Lair

Fröhliche Weihnachten, liebe Retro-Fans!

Das Fest der Liebe, seltsamer Gebräuche um rotgekleidete, dickliche Männer, geschmückter Bäume und natürlich der Geschenke ist wieder einmal da – richtig, da war auch was mit der Geburt Christus, aber das lassen wir hier mal außen vor. Schauen wir lieber gleich unter den Weihnachtsbaum und auf das, was Nintendo uns Virtual Console-Fans gebracht hat. Drei Geschenke, alle hübsch verpackt - das Papier ab und was ist es?

Ein altes Skateboard. Ein paar leicht rostige Schlittschuhe. Eine äußerst fragwürdige grüne Fantasymaskerade. Jetzt ist der Punkt da, wo wir ganz artig Danke sagen müssen, freundlich lächeln und – sehr viel später, vielleicht nach dem dritten Glas Sekt – vorsichtig fragen, ob Nintendo denn noch die Rechnung dafür hat.

Es mag die Kalkulation sein, dass Ihr Euch selbst zum Fest mit Mario Galaxy beschenkt habt oder Eure Lieben Euch Metroid Prime 3 zukommen lassen. Ihr hättet dann sowieso keine Zeit für den Geist der vergangenen Weihnacht. Trotzdem bleibt diese Auswahl so erfreulich wie eine Klaviermusterkrawatte und ein Paar sehr fragwürdiger Socken.

Skate or Die

  • Plattform: NES
  • Entwickler: Konami
  • Erschienen: 1988
  • Kostenfaktor: 500 Punkte
  • Wii-Mote Unterstützung: Ja

Hier seht Ihr das erste, echte Extrem-Sport-Spiel überhaupt. Der Ursprung von Amped, Tony Hawk und Co.. Und so wie das erste Auto heute ein Museum ziert, statt die Autobahnen unsicher zu machen, verdient sich auch Konamis Skate or Die seinen Platz in der Geschichte der Sportspiele. Wirklich spielen werdet Ihr es bei aller Achtung aber trotzdem nur unter Vorbehalt.

Zu einfach wurde das California Games–Konzept auf die kleinen Skateboardräder gezerrt und ausgehend von einem Skateboardshop dürft Ihr fünf Events bestreiten. Lasst Euch von dem Shop nicht täuschen, er hat keinerlei Funktion. Hier gibt es nichts zu kaufen, freizuschalten oder sonst irgendetwas zu tun.

Die Events selber bieten Euch mit Halfpipe, Downhill oder Jam eine recht breites Spektrum, nur leider ändert sich herzlich wenig am eigentlichen Spiel. Aus einer 2,5D–Seitenansicht weicht Ihr Hindernissen aus, hüpft drüber oder vollführt in der Halfpipe ein paar Tricks. Nichts, was heute länger als drei Durchgänge fasziniert, dafür fehlt schlicht die Abwechslung oder Tiefe in der Steuerung.

Technisch zeigt das Spiel die Sonnenseite des alten NES. Eine passable Handhabung und vor allem der Zweispielermodus retten einiges, nur wird halt insgesamt zu wenig geboten. Harte Skateboarder, die alles haben müssen, finden hier ein interessantes Museumsstück, der Rest investiert woanders.

Goldmünzen: 2/5

Blades of Steel

  • Plattform: NES
  • Entwickler: Konami
  • Erschienen: 1988
  • Kostenfaktor: 500 Punkte
  • Wii-Mote Unterstützung: Ja

Kaum ein Genre zeigt sich so gnadenlos beim Verfall wie die Sportgames und auch wenn Blades of Steel Ende der 80er State of the Art war, wurde es doch schon mit EA's NHL Hockey 93 obsolet. Damit meine ich noch nicht einmal die Technik an sich, die das NES ganz gut ausreizt. Auch nicht die wenigen Spielmodi, die kaum über die Wahl des Schwierigkeitsgrads hinausgehen.

Es sind die Möglichkeiten der Steuerung, die spätere Spiele so viel besser machen. Zwei Tasten sind zu wenig für all die Komplexität, die der schnelle Eissport zu bieten hat. Aus irgendeinem Grund bleibt die Select-Taste sogar ungenutzt, Start wird zum Pausieren benötigt. Schuss und Pass degradieren den Angriff zu einem reinen Actionspielchen. In der Defensive gibt es dann gerade noch eine Taste zum Wechseln des Verteidigers. Der Steal funktioniert über das Rammen des Gegners.

Zu wenig, zu lange her. Blades of Steel hatte seine Zeit, sie endete spätestens 1993. Es bleibt ein Fall für Fans, die schöne Erinnerungen auf dem Eis hatten, alle anderen schlagen den Puck woanders.

Goldmünzen: 1/5

Wonderboy 3 – Monsters Lair

  • Plattform: TurboDuo
  • Entwickler: Hudson
  • Erschienen: 1988
  • Kostenfaktor: 800 Punkte
  • Wii-Mote Unterstützung: Ja

Nintendo gelingt es stets, mich bei der Auswahl der TurboDuo-Titel zu überraschen. Diese Konsole mit dem ersten CD-Rom ist mein absoluter Favorit der 8- und 16-Bit Ära, ich gebe es unumwunden zu. Besonders auf CD spielten sich Titel wie Dragon Slayer, Star Parodier oder Lords of Thunder in mein Herz wie kaum andere ihrer Zeit. Und Nintendo kramt mit erstaunlicher Stilsicherheit den Bodensatz aus dieser Schatztruhe der Köstlichkeiten.

Nach dem spielerisch gelungenen, aber lizenztechnisch seltsamen Dynastic Hero – nichts anderes als Wonderboy in Monsterland –, gibt es diese Woche dessen bösen Großvater: Wonderboy 3.

Irgendwo zwischen dem sympathischen, wenn auch nicht wirklich Hit-verdächtigen, ersten Hüpfern und den späteren ausgesprochen gelungenen Action-Adventures liegt diese CD-Rom der Richtungslosigkeit. Mal hüpft Ihr in Wonderboy 3 durch die Level, mal ballert Ihr Euch in Shoot´em´Up-Style den Weg frei, wirklich fesselnd geriet nichts davon. Lahme Gegnerformationen in den Ballersequenzen, eintönige Hindernisse und Feinde beim Hüpfen, der trotz CD-Rom billige Soundtrack - nichts erhebt das Spiel über das Mittelmaß. Eher das Gegenteil ist der Fall.

Goldmünzen: 2/5

Und nächste Woche...

... ist Silvester. Los Nintendo, lass uns mit ein paar guten Spielen das Jahr ausklingen.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel
Awaiting cover image

Blades of Steel (Virtual Console)

Nintendo Wii

Skate or Die (Virtual Console)

Nintendo Wii

Verwandte Themen
Über den Autor
Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
Kommentare