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Call of Duty 4: Modern Warfare

Adrenalin-Bombe

Leider ist das Offline-Spektakel je nach Schwierigkeitsgrad schon nach wenigen Stunden vorbei. Wer bei der PC-Fassung „Normal“ wählt, kann schon nach 5 Stunden das dramatische Ende sehen. Ich selbst hab auf „Erfahren“ ca. 8 Stunden gebraucht, wobei ich mir an einigen Stellen wirklich die Zähne ausgebissen habe. Im Ausland darf man nach dem ersten Durchgang die Kampagne noch einmal im Arcade-Modus erleben.

Für jeden Abschuss bekommt man hier Punkte, jede Serie erhöht den Multiplikator und am Ende wird das Ganze mit Eurer Zeit multipliziert. Für die meisten Spieler dürfte sich die Dramatik dieser Einschränkung in Grenzen halten, wer aber gerne auf Punktejagd geht, wird diesen Modus schmerzlich vermissen.

Die deutschen Spieler müssen sich stattdessen mit der Jagd auf Geheimdokumente begnügen, die verschiedene Modifikatoren freischalten. Für zwei Laptop gibt es einen schwarz-weiß Modus, für 10 tragbare Computer eine Handvoll Splittergranaten und für 20 eine Zeitlupen-Funktion. Insgesamt verstecken sich 31 Rechner in den ca. 20 Leveln. Ich selbst habe beim Test wegen dem Zeitdruck nur 5 gefunden. Nichts bahnbrechendes, aber angesichts der wirklich ansprechenden Zusatzeffekte lohnen sich ein paar weitere Durchgänge, um wirklich alles frei zu schalten.

Ein weiterer Grund, warum deutsche Spieler nicht den Kopf hängen lassen müssen, ist der wirklich revolutionäre Multiplayer-Modus. So klassisch sich die Kampagne spielt, so innovativ wurde der Mehrspieler gestaltet. Während man die die meisten Spielmodi schon einmal woanders gesehen hat, wurden mit dem „Creat a Class“-Modus kleine Rollenspielelemente integriert.

Teamarbeit: Meistens wird man von KI-Soldaten begleitet.

Wie bei der Konkurrenz von Battlefield sammelt man erst einmal auf den Mehrspieler-Schlachtfelder Erfahrungspunkte, die langsam andere Klassen und Waffen freischalten. Doch Call of Duty 4 geht noch einen Schritt weiter. Neben diesen Waffen darf man sich auch zwei von 15 unterschiedlichen Spezialfähigkeiten aussuchen und so den eigenen Charakter bis zur Tarnfarbe der Waffe individualisieren.

Anfangs wird man dadurch noch von hochgerüsteten Kriegern überrannt, die gerade pure Anfänger schnell alt aussehen lassen. Allerdings bleibt das Spiel immer fair und ermöglicht einen schnellen Aufstieg. Die Jagd nach einem neuen Rang, besonderen Belohnungen für bestimmte Waffen und abgefahrenen Spezialfähigkeiten – ich sag nur Mithören der gegnerischen Funkverkehrs –, hält die Motivation bei jedem Spielmodus auf dem Höchststand. Egal, ob man im Team Deathmatch nur durch die Gegen metzelt oder bei Search-and-Destroy Counter-Strike nacheifert, Call of Duty 4 hat echt das Zeug dazu, die Multiplayer-Krone zu erringen. Battlefield 2 und Counter-Strike müssen sich auf einen harten Kampf gefasst machen, denn so viel Spannung und Motivation habe ich seit meiner aktiven Counter-Strike-Zeit nicht mehr erlebt.

Marke Eigenbau: Man kann jedes Detail der Mehrspieler-Charaktere festlegen.

Nach dem dritten Teil war das Thema Call of Duty eigentlich für mich durch. Neben dem abgegessenen Szenario konnte ich die stetigen Angriffswellen und die pausenlose Dauer-Action einfach nicht mehr ertragen. Auch Modern Warfare schien anfangs zumindest in der Kampagen keine signifikanten Neuerungen bieten zu können. Doch dank der starken Geschichte und der deutlich besseren Inszenierung, ist es Infinity Ward gelungen, dem Spiel seinen ganz eigenen Stempel aufzudrücken. Ich frage mich zwar immer noch, warum das geniale „Create a Class“-Feature nicht auch in der Kampagne verwendet wurde und warum die Gegner in solchen „unrealistischen“ Massen auf den Spieler einstürzen müssen, dank der perfekten Umsetzung gibt es an der klassischen Machart aber eigentlich kaum etwas auszusetzen.

Was aber Call fo Duty 4 zu einem echten Meilenstein macht, ist der wirklich erstklassige Multiplayer-Modus, der mit seinem innovativen Upgrade-System und seinen brillanten Karten die Herzen der Shooter-Fans im Sturm erobern wird. Gerade mangels einem echten Nachfolger zu Counter-Strike könnte es dem Titel gelingen, trotz der starken Konkurrenz schnell an die Spitze vorzustoßen. Ich werde auf jeden Fall mein knappes Multiplayer-Budget komplett auf Modern Warfare verlagern. Selbst Team Fortress 2 und Quake Wars müssen da wohl eine Weile warten.

Das Spiel ist seit dem 8. November für PC, Xbox 360 und PS3 erhältlich.

9 / 10

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In diesem artikel

Call of Duty 4: Modern Warfare

PS3, Xbox 360, PC, Nintendo DS

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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