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No More Heroes

Fucking crazy stuff

Ungewöhnlicher Look? Check. Scharfe Schwerter? Check. Jede Menge tote Feinde? Check. Kaputte Charaktere? Check. Aber No More Heroes, das neue Projekt von Grasshopper und Killer 7-Macher Suda 51, ist eigentlich wesentlich mehr als das. Es ist ein zum Leben erweckter Manga, der sich nicht darum bemüht, sonderlich schön zu sein. Es ist ein Rausch voller Verrücktheiten, bei dem man sich ständig fragt, was die Entwickler wohl geraucht haben müssen. Und es ist vor allem ein Spiel, das keinerlei Kompromisse duldet.

Entweder Ihr mögt es von der ersten Sekunde an. Dann beschert es Euch eine der abgedrehtesten Spielerfahrungen dieser Zeit. Oder Ihr knipst binnen fünf Minuten die Wii wieder aus. Ein Dazwischen gibt es nicht. Love it or hate it - das ist die einzige Wahl.

Ihr kommt in einen Raum, die Tür fällt zu. Quasi aus dem Nichts ploppen vor Euch ein paar Gegner auf. Was nach einem schlechten Spiel klingt, ist in No More Heroes Programm. Und sicher, das Denkmuster scheint vorgegeben: Abservieren, abwischen und ab dafür. Der Weg dorthin ist aber das Besondere. Die Art, wie Ihr diese Kämpfe erlebt.

Bunte Symbole blinken auf. Funken sprühen. Gegner zerfallen zu Staub. Goldmünzen fliegen auf Euch zu. Das alles als Ergebnis einer wilden Button-Drückerei mit schnellen Wiimote-Bewegungen zum Schluss, um einen Finishing Move auszuführen. Und obwohl man die Wiimote nur mal schnell nach links oder rechts bewegt, fühlt es sich im Kontext dennoch so an, als würde man ein Schwert schwingen.

Genau das hebt No More Heroes so stark vom Shooter-Brei der vergangenen Monate ab. Noch ein Beispiel: Mitten im Kampfgetümmel legt sich plötzlich der Balken einer Slot-Machine über den Screen. Drei Kirschen. Jackpot-Sound.

Ein wenig Gymnastik am Morgen.

Verwirrung macht sich breit, gepaart mit Faszination ob des ungeheuren Selbstbewusstseins, visuelle Stilbrüche zum Konzept zu erheben. Aber auch inhaltlich wird es wirr: Die Gegner geben Geld, die Slot-Machine hingegen Macht.

Das Geschehen wird verlangsamt oder Widersacher kippen nach einem Schlag aus den Socken. Welcher Modus aktiviert wird, liegt nicht in Eurer Hand, sondern bestimmt der Zufall. Ihr nehmt das, was das Spiel Euch gibt.

Aber erst, nachdem Ihr alle stinknormalen Widersacher hinter Euch gelassen habt, genau in diesem Augenblick läuft No More Heroes wirklich zur Höchstform auf. Es sind meistens spezielle Momente, Gespräche oder Zwischensequenzen, die dieses Spiel so cool machen. Ihr seid auf dem Weg zum Bossgegner. Plötzlich klingelt das Telefon. Die Stimme an der anderen Leitung krächzt. Denn sie kommt aus der Wiimote, die man schon ans Ohr halten muss, um alles verstehen zu können. Es sind witzige Ideen, wie diese, die No More Heroes das gewisse Etwas verleihen.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

No More Heroes

Nintendo Wii

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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