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Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt

Karibische Mogelpackung

Erweitert wird dieses ziemlich geradlinige Gameplay durch Jump 'n Run-Klettereinlagen im Stile von Prince of Persia, bei denen Ihr Euch an Sims entlang hangelt, Plattformen bespringt und kleinere Schalterrätsel löst. Oft dienen diese Kletterspielchen lediglich dem Zweck, versteckte Gegenstände aufzuspüren und somit die Achievements freizuschalten.

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Bisweilen kommt Ihr aber nur weiter, wenn Ihr verborgene Schalter findet und so weiterführende Wege offenbart. Eine dritte Komponente wird ebenfalls ab und zu eingestreut: Duelle. Diese werden immer von kurzen Zwischensequenzen eingeläutet und sind ziemlich simpel gehalten.

Im Prinzip laufen die Duelle rundenbasiert ab. Soll heißen, dass zunächst immer der Kontrahent mit seiner Schlagfolge beginnt, auf die Ihr kontert. Eine "Signalampel" zeigt Euch an, ob die Schläge hoch, mittel oder tief ausgeführt werden und Ihr reagiert mit einer kurzen Bewegung des Analogsticks in die entsprechende Richtung. Gelingt Euch das ein paar Mal hintereinander - was nicht weiter kompliziert ist - seid Ihr an der Reihe und bearbeitet Eurerseits den Widersacher. Besonders effektiv sind dabei Spezialschläge, die Ihr durch erfolgreiche Aktionen anwendet. Beendet werden die Zweikämpfe meist durch kurze mehr oder weniger amüsante Animations-Sequenzen.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil von Pirates of the Caribbean sind die Massenschlachten. Oder sagen wir besser Kämpfe, bei denen Ihr mehr als eine Spielfigur kontrolliert. Ihr steuert im Verlauf des Spiels nämlich nicht nur Jack Sparrow, sondern auch Hauptfiguren wie Will Turner oder Elizabeth Swann. In diesen speziellen Sequenzen sind aber mehrere der Spielfiguren aktiv am Spielgeschehen beteiligt und Ihr haltet die Fäden in der Hand.

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Die Auswahl erfolgt dabei bequem über das D-Pad und auch das Handling der unterschiedlichen Charaktere ist simpel – zumal sie sich alle gleich verhalten und über keinerlei individuelle Gimmicks verfügen. Schlimmer ist allerdings die Tatsache, dass Ihr auch für das Überleben aller Helden verantwortlich seid. Stirbt einer der Protagonisten, müsst Ihr den Kampf von vorne beginnen. Erschwert wird diese Aufgabe durch die Inkompetenz der KI. Lasst Ihr die Recken für einige Momente aus den Augen, geht es mit ihrer Lebensenergie schleunigst bergab. Daher sind diese Momente leider eher nervig und stressig als herausfordernd und unterhaltsam.

Unterm Strich ist das dabei entstehende Gameplay zwar brauchbar, bietet aber einfach zu wenig Herausforderungen und Abwechslung, um auf Dauer wirklich spannend zu sein. Zudem wirkt die Story mit der Verknüpfung der beiden Film-Inhalte eher zusammengeschustert und wird durch mangelnden erzählerischen Tiefgang nur ungenügend transportiert. Überzeugend ist allerdings die Optik des Spiels, die sich durchaus auf einem guten bis sehr guten Xbox 360-Niveau befindet. Vor allem das Design sowie die Animationen der Spielfiguren ist hervorragend gelungen und der Wiedererkennungswert der Kinohelden bzw. Schauspieler sehr hoch. Mit ausreichend vielen Details sind auch die Texturen und anderer Grafik-Firlefanz ausgestattet, sodass in diesem Punkt die Atmosphäre der Filme gut wiedergegeben wird.

Mehrspieler-Fans kommen übrigens ebenfalls auf ihre Kosten. So dürft Ihr gemeinsam mit einem Kumpel im Herausforderungsmodus Massen an Feinden abschlachten oder Ihr tretet in Duellen gegeneinander an. Viele Spielfiguren werden jedoch erst durch Erfolge freigeschaltet.

Pirates of the Caribbean ist durchaus ein unterhaltsames Spiel, das die Atmosphäre und den "Spirit" der Filme authentisch wiedergibt. Die Xbox 360-Version überzeugt mit schöner Optik, fast originalgetreuen Schauspieler-Alter Egos und einer guten Portion Humor. Auf der anderen Seite hat es aber auch etliche Schwächen, wie zum Beispiel einen zu geringen Schwierigkeitsgrad, Kämpfe ohne Herausforderung, die spärlich ausgestatteten Spielfiguren (alle spielen sich gleich) und die ungemein lineare Levelstruktur. Dass der Versuch unternommen wurde, gleich zwei Filme miteinander zu „verheiraten“ - und das, wo die Filme an sich schon relativ chaotisch daherkommen -, macht den Mix nicht unbedingt besser. Alles in allem bietet das Spiel einige Stunden vergnügliche Piratenabenteuer, wird aber auf Dauer leider etwas langweilig.

6 / 10

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