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Sacred 2: Ice & Blood

Auf Wiedersehen Ascaron

Der Schwierigkeitsgrad ist mit einem neuen Charakter auf Bronze genau richtig abgestimmt. Nicht zu schwer und nicht zu leicht. Es kommt zwar immer wieder zu Spitzen, die das Spiel zu einfach oder zu schwer machen. Doch nur ein paar Level weiter ist wieder alles im Lot. Nur für extrem hochgezüchtete Recken wird der Kristallwald im ersten Drittel zu einem Spaziergang. Mein frischer erstellter Drachenmagier hat sich aber pudelwohl gefühlt.

Apropos Drachenmagier: Die neue Klasse bekommt sogar eine eigenes Intro-Gebiet verpasst, in der ihr eine Klassen-Questreihe startet. Euer Auftraggeber: Ein ausgewachsener Drache. Der Gute heißt Orphas und möchte, dass ihr in die Fußstapfen eines anderen Magiers tretet. Dazu gilt es, euren Vorgänger zu besiegen und die letzten Geheimnisse der Drachenmagie zu lüften. Eine spannende Geschichte, die hervorragend in die Hauptquest eingearbeitet wurde.

Spielerisch bietet der Drachenmagier einige Neuerungen. Neben der eigentlichen Drachenmagie, die hauptsächlich auf Feuer basiert und die Verwandlung in einen Jungdrachen ermöglicht, setzt ihr auf Elementarzauber und Mentalkräfte. Etwas zu stark erscheint zu Beginn die Berserker-Form. Auf Knopfdruck verändert sich euer Held und langt für eine bestimmte Zeit als zweibeiniger Dämon kräftig zu.

Mit dem Berserker sind Endgegner deutlich leichter klein zu kriegen.

Mit jedem Treffer regeneriert er Lebensenergie und kann sich so auch gegen ein halbes Dutzend Gegner behaupten. Doch auch er ist nicht unbesiegbar. Werdet ihr umzingelt und es mischen sich ein paar Champions unter die Angreifer, sinkt auch dieses Ungetüm tödlich getroffen zu Boden. Die restlichen Kräfte, wie Energiebrand, Wirbelwind und ein paar Pets, reihen sich in das restliche Arsenal ein, ohne herauszustechen.

Neben diesen frischen Inhalten gibt es noch jede Menge Detailverbesserungen. So könnt ihr zum Beispiel nun die Hautfarbe eures Helden ändern, euch in einem Meisterhand-Modus – Aspektspezialisierung – versuchen und auf Knopfdruck einen Kistenträger herbeirufen. Wenige Zeit später erscheint dann ein Gnom mit seiner sperrigen Last und ihr könnt wertvolle Stücke ablegen, ohne jedes Mal in die Stadt zu rennen.

Auch Kleinigkeiten, wie etwa ein zusätzlicher Waffen- und Aspekt-Slot auf Level 20 sowie die neuen Kameraeinstellungen, werden Fans erfreuen. An die Lösung inhaltlicher Probleme, wie der schlechten Vergleichbarkeit von Gegenständen, der drögen Präsentation und der schwachen Story, hat sich das Erweiterungs-Team dagegen nicht herangewagt. Angesichts der traurigen Umstände der Studioschließung nicht gerade verwunderlich.

Trotz Flammenatem deutlich schwächer: Die Drachenform.

Immerhin: Bugs und Performance-Probleme halten sich in Grenzen. Auf meinem Rechner läuft das Addon überraschend stabil. Hier mal ein Absturz nach dem Beenden, dort ein Hängenbleiben des Charakters oder ein nicht-reagierender Gegner. Im Vergleich zum Start von Sacred 2 aber eine echte Erleichterung. Allein die aktuelle Inkompatibilität mit Windows 7 dürfte bei einigen Fans des neuen Betriebssystems für Bauchschmerzen sorgen. Hoffen wir mal, dass trotz Insolvenz zum Release von Windows 7 noch ein Patch folgt.

Eines steht fest: Ice & Blood wird nicht als das beste Addon in die Spielgeschichte eingehen. Vor allem der Kristallwald ist eine kleine Enttäuschung. Während euch in seinem blutigen Gegenstück interessante Quests und aufregende Kämpfe erwarten, glänzt das Jagdgebiet der Seraphim nur durch oberflächliche Schauwerte. Unter dem prächtigen Grafik-Kleid steckt hier nerviges Grinding im MMO-Style.

Auch die Entscheidung, keine weiterführenden Story-Elemente zu liefern, sorgt nicht gerade für Begeisterung. Trotzdem bietet die Erweiterung dank der neuen Klasse, den umfangreichen Gebieten und den paar Detailverbesserungen genug Futter für ausgehungerte Sacred-2-Fans. Da der Fehlerteufel obendrein diesmal keinen Strich durch die Rechnung macht, hat sich die Erweiterung trotz kleinerer Mängel ihre 7 redlich verdient. Ascaron hat sich mit diesem Ende also keine Schande gemacht. Vielleicht nicht der ideale Abgang, aber bei solch einem Crash mehr als man erwarten kann.

Sacred 2: Ice & Blood ist für den PC erhältlich.

7 / 10

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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