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Sakura Wars: So Long, my Love

So Slow, my Dear

Es gibt Spiele, die beginnen mit einem Knall, werfen einen gleich zu Beginn mitten in die Action, ganz ohne Atempause. Jüngstes Beispiel dafür wäre etwa Mass Effect 2, das gleich von Anfang an Vollgas gibt. Auf der anderen Seite gibt es Titel, die es sichtlich gemächlicher angehen lassen, langsam Spannung aufbauen und erst dann richtig loslegen. Sakura Wars: So Long, my Love zählt definitiv zu lezteren. Und dazu reizt man die Wartezeit, bis es dann endlich mal ernst wird, ganz schön aus.

Gut und gerne anderthalb Stunden vergehen, bis man hier zum ersten Mal überhaupt kämpfen darf. Und diese anderthalb Stunden sind wirklich langatmig, bestehen sie doch zu 99 Prozent aus Gesprächen mit Charakteren, durch die man sich durchklickt. Aber es sind Figuren, die euch später auf dem Schlachtfeld zur Seite stehen. Das Spiel nutzt also diese Anfangszeit, um den Großteil der Mitstreiter einzuführen und ihre anfängliche Meinung euch gegenüber zu verdeutlichen.

Ihr selbst seid Lieutenant Shinjiro Taiga, 19 Jahre alt und ein Frischling der japanischen Imperial Assault Force. Nun, zumindest denkt er, dass er bald für sie kämpfen wird. Stattdessen wird er aber in die Vereinigten Staaten geschickt und soll hier als Teil der „Star Division of the New York Combat Revue“ für die Sicherheit der Stadt sorgen. Eigentlich ist das Ganze zwar ein Missverständnis, wie sich schnell herausstellt, doch natürlich kommt es am Ende so, dass der Rekrut sich beweisen darf und sich somit als echter Kämpfer und Kamerad präsentiert.

Bis es aber soweit ist, lässt man ihn eher links liegen. Anfangs gilt es, diverse Gespräche mit euren Kollegen zu führen. Eingestreut werden dabei immer mal wieder ein paar Antwortmöglichkeiten, zwischen denen ihr euch unter Zeitdruck entscheiden müsst. Die Zeit ist hier wirklich knapp. Wer also nicht schnell lesen kann, bekommt mitunter ein kleines Problem. Verpasst ihr eine Antwort, sagt Taiga beispielsweise auch mal überhaupt nichts. Auswirkungen haben die Antworten ansonsten auf das freundschaftliche Verhältnis untereinander. Ob eine Aussage nun positiv oder negativ aufgenommen wird, lässt sich anhand eines entsprechenden Sounds leicht ausmachen. Zudem beeinflusst es eure taktischen Möglichkeiten im Kampf, doch dazu später mehr.

Ebenfalls mit von der Partie sind einige kleinere Mini-Spielchen. Als durch ein kleines Missgeschick in dem Theater, das die Spezialeinheit als Tarnung verwendet (und auch Auftritte darin absolviert), der Strom ausfällt, müsst ihr ihn wieder aktivieren, indem ihr ein paar Knöpfchen in die korrekte Richtung bewegt. Genauer gesagt den Analog-Stick des Nunchucks und/oder das D-Pad der Wiimote. Ganz nett zur Abwechslung zwischendurch, aber auch nichts Weltbewegendes.

Interessanter wird es da schon in den Kämpfen. Während New York von ein paar kleineren Robotern und einem riesigen, schwebenden Stahlkoloss angegriffen wird, dürft ihr zum ersten Mal auch selbst eingreifen. Die Kämpfe präsentiert Sakura Wars: So Long, my Love übrigens in 3D, während insbesondere die Gespräche und viele Locations anhand detaillierter 2D-Bilder dargestellt werden.

Immer mal wieder könnt ihr euch aber auch durch dreidimensionale Stadtteile bewegen und verschiedene Orte besuchen, etwa Apartments eurer Kollegen. Die Zwischensequenzen selbst sind indes im Anime-Stil gehalten und könnten so auch glatt im TV laufen. Schön anzusehen und Japan-typisch hier und da ein wenig over the top.

In diesem artikel

Sakura Wars: So Long, My Love

PS2, Nintendo Wii

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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