Scene it? Kinohits

Nun allerdings kommt das große „Aber“, das seit der vorletzten Zeile der Einleitung drohend und kursiv über Scene it? hängt: Der Umfang. Irgendwann merkt man, dass sich die Fragen oft um einen auserwählten Pool derselben lizenzierten Filme drehen.

Das sind zwar immer noch genug, um an zweieinhalb unterhaltsamen Quizabenden auf keine Wiederholung zu treffen (das Programm merkt sich zudem offensichtlich, welche Fragen man schon hatte), aber danach geht dem Spiel langsam aber sicher das Material aus. Juno, Grüne Tomaten, Die Eisprinzen, Kung Fu Panda und die Bourne Trilogie trafen wir schon am ersten Spieleabend mehrmals an.

Natürlich kann man nie genug Airplane!-Rätsel bekommen. Ist man man aber der Einzige in der Runde, der diesen Film kennt, wird es für die Mitspieler ziemlich ernüchternd, wenn sich gleich drei Fragen um die durchgeknallte Zucker-Farce drehen.

In der Kategorie „Which is Which“ (keine Sorge, lediglich unsere Testfassung war auf Englisch, die Deutsche ist voll lokalisiert und enthält auch deutsche Filmproduktionen) muss man zum Beispiel eines von zwei Bildern einem bestimmten Film zuordnen. In besagtem Durchgang wollte das Spiel wissen, welches der beiden gezeigten Bilder aus Airplane! stamme. Aber nur, um die Frage anschließend mit denselben Bildern noch einmal umgekehrt gestellt zu bekommen:„Welches Bild stammt aus 'Soul Plane'?“

Unter „Umfang“ fällt auch der Einzelspieler-Modus, mit dem man auch allein auf Achievement- und Highscorejagd gehen darf. Natürlich erhöhen solche Dreingaben prinzipiell den Mehrwert des Spieles. Allerdings steht hier ja auch nur der selbstverständlich begrenzte Fragenpool zur Verfügung. Wer viel alleine spielt, hat noch vor dem nächsten Quizabend mit seinen Freunden viele der potentiellen Fragen gesehen und erspielt sich damit einen Spaßbremsklotz von einem Vorteil.

Ein kleineres, aber dennoch erwähnenswertes Ärgernis ist, dass die Auflösung der Fragen für ein Quiz ziemlich spannungsfrei ist. Sobald jeder seine Antwort eingegeben hat, leuchtet die korrekte Lösung auf, gefolgt von der feierlichen Enthüllung, welcher Spieler es denn gewusst hat. Hier wird man das Gefühl nie los, dass es andersherum einfach besser und spannender gewesen wäre.

So gut Scene it? Kinohits die angepeilte Klientel zunächst also auch bedient: Für ein Gesellschaftsspiel, das mit mindestens 35 Euro zu Buche schlägt, ist seine Halbwertzeit eindeutig zu kurz. Wer es an drei Abenden in einem kleinen Kreis von Filmfreunden anwirft, wird sicherlich gut unterhalten, beim vierten aber lieber wieder einen richtigen Kinohit aus der Videothek mitbringen. Ob Euch das reicht, müsst Ihr entscheiden.

Der versprochene Download-Content dürfte die Lebensdauer des Spieles durchaus verlängern. Da aber noch nicht bekannt ist, wie vernünftig der von Microsoft angepeilte Preispunkt ist, muss sich Scene it? Kinohits fürs erste mit sehr vorsichtigen 7 Punkten zufrieden geben. Wenn es soweit ist, dürfen Ratefreunde je nach Art und Preis der Zusatzinhalte einen Punkt hinzuaddieren oder abziehen.