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Skate 3

Skated there, grinded that...

Das macht mit der mäßigen KI weniger Laune als mit echten Menschen und so lassen sich jederzeit alle Spots online bestreiten. Ihr könnt auch bei anderen Teams mitfahren oder sogar Geld durch verkaufte Boards, einnehmen, sobald Leute euren selbst designten Skatepark befahren. Der Design-Modus gehört zum Besten, was es in der Skate-Welt gibt, hinkt allerdings gleichzeitig anderen modernen Level-Editoren immer noch hinterher. Fühlt sich das Basteln in einem ModNation Racers oder Little Big Planet recht natürlich an, hakelt man hier halt immer noch mit klobigen Objekten hin und her. Steckt ihr Mühe rein, kann das was werden, aber die Masse wird wohl eher den Künstlern und Tüftlern reiche Board-Absätze gönnen, indem sie sich die schönen Parks herunterladen.

Um noch mal auf den Multiplayer zurückzukommen, hier hätte ich mir von dem neuen Koop-Team-Aspekt mehr erhofft. Am Ende reduziert es sich halt doch darauf, dass man den Multiplier hochzählt. Irgendjemand ärgert sich am Ende immer – meistens die anderen, da ich gut im Multiplier-Busting bin – und echtes Teamgefühl kommt nur selten auf, da jeder doch irgendwo sein Ding macht. Skating ist eine Solo-Aktivität, was die Umsetzung des Mehrspielers nicht einfach macht. Aber irgendwo zwischen „kann man ignorieren“ und einem Skater-MMO herumzuhängen, das ist kein Platz, an dem sich derzeit diese neuen Ideen wohlfühlen.

Ich würde sagen, dass Black Box am Ende nicht so ganz wusste, wo sie damit hinwollten und so bleiben sie auf halber Strecke verunsichert stehen. Das heißt zwar nicht, dass es keinen Spaß machen würde, sobald man erst mal auf den Brettern steht, aber ein wenig fährt halt das Gefühl mit, dass man das alles gut alleine spielen könnte und es wäre kein großer Verlust, wenn es sich auf Leaderboards reduziert. Skate 3 ist, was diesen Punkt angeht, auf dem Weg, aber es ist unklar auf welchem und noch ein gutes Stück vom Ziel entfernt.

Was für mich als Solisten aber noch schwerer wiegt, sind die mitunter unanständigen Ladezeiten. 20-30 Sekunden sind erst mal nicht die Welt, aber wenn ihr diese Zeit bei einem verlorenen Deathrace jedes Mal warten müsst, bis es wieder losgeht, kommt einiges zusammen. Leider lässt sich meine Review-Version nicht auf der Platte installieren, insoweit könnte die Retail da noch mal deutlich die Nase vorn haben. Aber auch das entschuldigt nicht, dass das Spiel ein laufendes Event nicht einfach im Speicher hält.

Skate 3 - Hall of Meat

Dazu kommt, dass Skate gerne beim zweiten oder dritten Neustart eines Events die Kameraperspektive wechselt. Ihr habt jetzt die Wahl zwischen einer leicht erhöhten Tony-Hawk-Sicht hinter dem Skater oder der bekannten tiefergelegten Perspektive der ersten Skates. Ich mochte die Neue, freute mich über sie und kam damit gerade in den Rennen deutlich besser klar. Dann aber wird in der zweiten Runde plötzlich und nicht zurückschaltbar gewechselt, ich habe immer noch keine Ahnung wie der Kurs aussieht und den Fokus auf das linke Hinterrad zu setzen, hilft nur bedingt. Zwei Neustarts später war wieder alles wie gehabt. Warum? Wer weiß das schon so genau.

Der Schönheit des Spiels tut dies kaum einen Abbruch, obwohl der Glanz schon ein wenig verflog. Die Stadt wirkt einladend und die Locations frisch, aber die Figuren hinken dem immer noch hinterher. Man kann sicher an einigen Texturen herumkritteln und überhaupt sagen, dass der Sprung von Skate 2 zu Skate 3 noch kleiner ausfiel als der von 1 zu 2. Und das war auch schon eher ein Hopser.

Und damit wandert Skate 3 fröhlich lächelnd in die Sequel-Falle. Niemand wird diesem Spiel abstreiten, dass es die derzeit beste Variante darstellt, zu skaten, ohne Verletzungen in Kauf zu nehmen. Flick-it fühlt sich frisch wie am ersten Tag an, die neuen Tricks feilen das Ganze noch mal ab, Schwierigkeitsgrade und Perspektive sind willkommen und der einladende Look&Feel von Port Caverton reizt noch mehr als die eher düstere Stimmung des zweiten Teils.

Nach ein paar Stunden muss man sich jedoch eingestehen, dass man bei den ersten beiden nicht so schnell vom Pad lassen wollte wie hier. Es fühlt sich halt doch zu einem Teil neu und drei Teilen recycelt an. Dass die ganze Team-Geschichte auch eher halbherzig implementiert wurde und am Ende nur harten Onliner-Pros mit einem festen Freundeskreis weiterhilft – wenn überhaupt – enttäuscht auf hohem Niveau. Immerhin ist es ein Ausbruchsversuch aus dem Solo-Sport des Skatens.

Ist Skate 3 ein großartiges Spiel? Ja. Ist es die Speerspitze der Skater-Spiele? Ja, sicher. Lässt es einem beim Spielen schneller atmen, so wie es noch bei den vorigen Ausgaben der Fall war? Nein, leider nicht. Die Magie ist ein Stück weit verflogen. Die Schuld daran trägt nicht mal unbedingt Skate 3. Aber das ist eben nichts, was man einfach ignorieren kann.

Skate 3 erscheint für Xbox 360 und PS3 heute. Das Besondere: Es gibt keine Special Edition.

8 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

SKATE 3

PS3, Xbox 360

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Über den Autor
Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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