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Sonic & SEGA All-Stars Racing

Super Sonic Kart?

Eines muss man SEGA und Entwicklerstudio Sumo Digital neidlos zugestehen: Sie wissen ganz genau, welche Knöpfe man drücken muss, um effektiv das Interesse der alten Fanbasis zu wecken. Beweisstück A für diese These: Sonic &amp: SEGA All-Stars Racing. Bei seiner Ankündigung sorgte der Fun-Racer kaum für mehr als eine hochgezogene Augenbraue. Sonic, Knuckles, Amy tauschen dieses Mal Rennschuhe, Tennisschläger oder Sportklamotten gegen fahrbare Untersätze und hauen sich die Extras im Stil von Super Mario Kart um die Ohren. Jaja, nett. Schaumermal.

Und was passiert dann? SEGA kündigte nach und nach die neuen Fahrer an, inklusive Shenmue-Held Ryu Hazuki. Und auf einmal brodelt es im Internet und der Fanbasis. Aus dem kaum beachteten Rennspiel mausert sich ein Musskauf für die alten Fans und eine neue Hoffnung auf die lang erwartete (und, wenn man mal nüchtern drüber nachdenkt, eigentlich ausgeschlossene) Fortsetzung von Shenmue. Faszinierend, wie schnell das Blatt sich wenden kann.

Aber Ryu hin, Hazuki her, von solchen Äußerlichkeiten lässt man sich in unserem Hause natürlich nicht blenden, hier zählen nur die selbst gewonnenen Spieleindrücke. Also auf zu SEGA zum ausführlichen Probespiel. Und das fällt durchaus überraschend aus: Sonic & SEGA All-Stars Racing ist nicht einfach ein simpler Klon von Mario Kart. Klar, die Extras kommen dem Spieler schon sehr bekannt vor und genau wie bei Mario Kart wählt ihr primär euren Fahrer und nicht einfach nur eines von verschiedenen Autos. Aber wo Mario meist auf ein eng zusammenhängendes Fahrerfeld und übersichtliche Kurse setzt, wirkt der neue Sonic-Renner mit seinem Spielgefühl und dem Streckendesign oft eher wie eines der guten, alten SEGA-Rennspiele Marke Daytona und Outrun.

Sonic & SEGA All-Stars Racing – Trailer

Natürlich gibt es hier Sprünge und Beschleunigungsstreifen, aber dann auch wieder lange Passagen, in denen eher fahrerisches Können und gutes Driften als wilder Extra-Einsatz und wüste Rempeleien gefragt sind. Und die ganze Zeit nagte es in meinem Hinterkopf, „So was ähnliches hast du doch gespielt, so was kennst du doch von früher...“

Und tatsächlich, eine kurze Recherche ergab: Entwickler Sumo Digital hat nicht nur tolle Umsetzungen von Outrun oder Virtua Tennis auf dem Kerbholz, vor vielen, vielen Jahren entstand in dem Studio, das damals noch unter dem Namen Infogrames Sheffield House formierte, der Dreamcast Fun-Racer Wacky Races, den man wohl durchaus als Ur-Opa der neuen HD-Rennerei ansehen könnte.

Aber genug der Geschichtsstunde – die entscheidende Frage ist doch, wie es sich denn nun fährt. Die Antwort: Ungewöhnlich! Im Gegensatz zu anderen Rennspielen verzichtet Sonic & SEGA All-Stars Racing auf eine Bremsfunktion und spendiert dem Spieler dafür einen Drift-Button, mit dem der Fahrer eurer Wahl extrem in die Kurve geht. Anfangs fühlt sich das sehr lose an. Oft fallen die Drifts zu eng für so manche Kurve aus und ab und an klebt ihr plötzlich an der inneren Bande. Hier helfen weder Mario Kart- noch Outrun-Erfahrungen, das Fahrverhalten der SEGA All-Stars muss erst erlernt werden, um in den Rennen brauchbare Positionen einzufahren.

In diesem artikel

Sonic & SEGA All-Stars Racing

Android, iOS, PS3, Xbox 360, Nintendo Wii, PC, Nintendo DS

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Thomas Nickel

Autor

Fest in der 16Bit-Ära verwurzelt, lehrt der freie Autor Spielegeschichte an der Frankfurter Games Academy. Wird eher selten vor Ego-Shootern gesichtet.
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