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Sony droht Hersteller von PS5-Seitenplatten mit Klage, nachdem dieser sie dazu herausgefordert hatte

Dbrand wollte eigene PS5-Seitenplatten herstellen und zeigte sich kampfeslustig, nun droht aber Sony mit einer Klage.

Dbrand ist ein kanadisches Unternehmen, das gerne schwarze PS5-Seitenplatten unter dem Namen Darkplates verkaufen möchte.

Dabei zeigte sich Dbrand angesichts einer möglichen Unterlassungsaufforderung durch Sony gleichermaßen kampflustig und siegessicher. Nun hat man aber erst einmal den Verkauf gestoppt, da eine Klage durch Sony droht.

Verklagt uns doch

"Mit der Veröffentlichung der Darkplates ist das Undenkbare geschehen", heiß es damals von Dbrand. "Wir haben Sonys monumentale Errungenschaft in Sachen schlechtem Design genommen... und sie gefixt. Wir können nur annehmen, dass unsere Preise dafür bereits in der Post sind."

Was in keinster Weise überheblich wirkt... Egal, wie auch bei den offiziellen PS5-Seitenplatten gehörte zu Dbrands Seitenplatten eine mikroskopische Textur, allerdings mit leichten Unterschieden zum patentierten Face-Button-Design von Sony.

"Wenn ihr euch diese mikroskopische Struktur im Inneren der Darkplates ansehen, was seht ihr dann?", fragte das Unternehmen in einer Sektion seiner Webseite mit dem Titel "Totally legal".

"Wenn eure Antwort 'eine vertraute, aber rechtlich eindeutige apokalyptische Variante der klassischen PlayStation-Buttons' ist, könntet ihr einer unserer Anwälte sein."

In Richtung Sony hieß es prominent auf der Webseite: "Nur zu, verklagt uns."

Die Realität holt Dbrand ein

Nun, das mit dem Klagen hat Sony wohl als Herausforderung verstanden, denn laut Dbrand hat man mittlerweile Post bekommen, mit der Sony rechtliche Schritte androht.

"Darkplates sind tot", heißt es in einem Reddit-Beitrag des Unternehmens. In der Unterlassungsaufforderung von Sony heißt es, Dbrand verstoße gegen das Marken- und Urheberrecht, ebenso ist von Fälschungen die Rede. Es wird gefordert, dass Dbrand weltweit alle Marketingaktionen und Verkäufe einstellt.

"Sollte sich Dbrand weigern, diesen Forderungen in vollem Umfang nachzukommen oder die Beantwortung dieses Schreibens verzögern, ist unser Klient gezwungen, die Maßnahmen zu ergreifen, die er zum Schutz seiner wertvollen geistigen Eigentumsrechte für erforderlich hält", heißt es in dem Brief.

Dbrand stört sich daran natürlich und verweist zur Verteidigung unter anderem auf Netflix' erfolgreiche Serie Squid Game.

"... wusstet ihr, dass Sony der Meinung ist, dass unsere unverwechselbaren und originellen 'Illuminati Pyramid / Radiation Hazard / Skull & Crossbones / Angry Robot Head'-Symbole, die in die Darkplates eingraviert sind, ihre geschützten Buttonformen verletzen? Wie zum Teufel konnte Squid Game damit durchkommen?"

Wie sich Dbrand verteidigt.

Vorwürfe an Sony

Ganz allgemein sagt Dbrand, dass Kunden und Kundinnen das Recht haben sollten, selbst darüber zu entscheiden, welche Teile sie bei ihrer Konsole modifizieren, verbessern oder reparieren können.

Dass sich die Seitenplatten abnehmen lassen, was Sony im November 2020 auch selbst demonstrierte, ließ viele vermuten, dass das Unternehmen selbst irgendwann solche Seitenplatten anbieten wird. Bisher ist das aber nicht passiert.

Dbrand spekuliert, dass Sony irgendwann schwarze Seitenplatten auf den Markt bringen möchte oder an einem Lizenzmodell arbeitet, "durch das sie ein Monopol auf individuelle Seitenplatten haben".

Weiterhin heißt es, Dbrand werde sich nur "für den Moment" den Forderungen beugen.

"Wir sind der festen Überzeugung, dass der Verbraucher das Recht hat, seine Hardware mit Aftermarket-Komponenten anzupassen und zu modifizieren, aber eure Darkplates sind jetzt ein Sammlerstück. Ihr wisst ja, was man sagt: Entweder stirbt man als Darkplates-Besitzer oder man lebt lange genug, um zu erleben, wie man selbst zum Scalper wird. Zum Schluss: Fickt euch und vor allem fickt euch, Sony. Wir sprechen uns bald."

Das trägt mit Sicherheit zur Deeskalation bei. Was haltet ihr von Sonys Vorgehen und Dbrands Verhalten?

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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