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Spore

Auf der Suche nach neuen Lebensformen

Es geht um Eure Freude beim Experimentieren. Die Menüs, welche Euch die ganzen Möglichkeiten Gott bei der Schöpfung zu spielen bieten, sind übersichtlich genug. Alle Möglichkeiten sind leicht auszuführen, Ihr bekommt eine Auflistung der Auswirkungen der einzelnen Körperteile und könnt sie auch noch formen, bis Ihr wirklich genau das habt, was Ihr für Eure Spezies anstrebt.

Nur wie die Kreation letztendlich dann damit klarkommt, das müsst Ihr austesten. Es gibt kein wirkliches richtig oder falsch und selbst besser oder schlechter liegt oft genug im Auge des Betrachters. Solltet Ihr mal mit irgendeiner Mutation so gar nicht zufrieden sein, bedeutet dies keineswegs das Ende der Evolution. Sammelt einfach ein wenig DNA und versucht etwas anderes.

In Phase zwei erweitert sich dann das Feld der möglichen Interaktionen drastisch. Bis hier hieß es fressen oder gefressen werden, einmal an Land angekommen, stehen Eurem Schützling ganz neue Wege der Kontaktaufnahme zur Verfügung. Nach dem Genuss der ersten Landkost in Form von Früchten werdet Ihr bald auf andere Bewohner treffen, denen Ihr was vorsingen könnt. Wenn Ihr nett sein möchtet.

Durch das Singen, eine ausgesprochen witzige Animation, verschafft Ihr Euch Freunde in der neuen Umwelt und da es wie immer etwas gibt, was größere Reißzähne hat als man selbst, können Freunde nie schaden. Außerdem kommt Ihr so ohne großes Verletzungsrisiko an das Fertigkeitenrepertoire Eurer neuen Buddys. Sollten Gesang und Freundschaft Euch so gar nicht liegen, dürft Ihr neue Einflüsse in den Genpool auch durch aggressives Verhalten ernten. Es liegt, wie so vieles in diesem, Spiel ganz bei Euch.

Fast wie in Woodstock: psychedelische Farben, Musik und Sex.

Während Ihr das Wesen großzieht und mittels DNA modelliert, verändert sich permanent der Blickwinkel auf die Welt. Mit jeder Wachstumsstufe – angefangen bei dem Einzellerdasein – erweitert sich Euer Horizont. Und Wesen, die vorher riesenhaft erschienen sind bald Winzlinge. Genau den richtigen Maßstab bieten die eigenen Artgenossen, auf die Ihr irgendwann unweigerlich trefft. Ein passendes, paarungswilliges Geschöpf ist schnell bezirzt und schon seid Ihr nach einer kleinen und sehr jugendfreien Animation mit rosa Herzchen auf dem Weg zum eigenen Clan.

Damit beginnt die dritte Phase. Das Social-Survival-Adventure zoomt weiter heraus in die Ansicht eines Echtzeitstrategiespiels. Zu den Klängen von 'Also sprach Zarathustra' wirft einer Eures Clans einen Stock in Zeitlupe in die Luft – Hallo, Mr. Kubrick – und das vorher so wichtige Einzelwesen tritt in den Hintergrund. Statt dessen geht es ums Gemeinwohl und die Arterhaltung, wenn Ihr Eure Spezies auf Futtersuche schickt.

Ich nenne sie die „Blue Monkeys“. Nächste Woche haben sie einen Auftritt im Wembley Stadion.

Genug Nahrung zu finden, stellt jetzt das wichtigste Ziel dar. Ein hungernder Stamm ist schnell ein toter Stamm. Sollte aber genug Futter in den Kammern liegen, beginnen Eure Wesen die Gebäude zu verbessern, erste zarte technische Unterfangen wie die Angel anzugehen und sich generell vom Tier zum zivilisierten Wesen zu wandeln.

Ist das Fortbestehen des Dorfes erstmal gesichert, schickt Ihr in Civilization-Manier Erkundungstrupps aus, um nach anderen Zeichen kultivierten Lebens Ausschau zu halten. Je nach Veranlagung geht es auch in dieser Phase mit Musik oder Keule zur Sache. Zerstört Ihr ausschließlich die fremden Dörfer und lasst nur Trümmer in Eurem Fahrwasser zurück, dann habt Ihr bald eine Art mordlüsterndes Kriegervolk geschaffen. Diplomatie dagegen, sprich Gesangeskunst, lässt Euer Volk ein geistiges und friedfertiges Wesen annehmen. Dies stellt natürlich nur schwarz und weiß dar. Dazwischen gibt es jede Abstufung von grau im kulturellen Daseins des Stammes.

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Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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