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Spore: Wilde Kreaturen

Mehr mild als wild

Wie bitte schön funktioniert Spore auf dem Nintendo DS? Die knappe Antwort lautet: Überhaupt nicht. Deshalb trägt es auf dem Handheld ja auch den Untertitel Wilde Kreaturen und ist kein Strategiespiel, sondern ein Action-RPG. In dem steuert Ihr ein anfangs winziges, extrem schwaches Lebewesen, dessen Freund Klein Oogie von bösen Außerirdischen entführt wird - und das nun mit seinen Aufgaben sprichwörtlich wachsen muss, um den verschollenen Begleiter wiederzufinden. Wie es in Rollenspielen üblich ist, erkundet Ihr im Folgenden die Umgebung, gewinnt Freunde, trefft auf Feinde, löst kleine Rätsel und verbessert natürlich Eure Kreatur.

Diese Verbesserung findet an bestimmten Punkten im Spiel statt, in so genannten Nestern, in denen Ihr einen Editor aufrufen dürft, der grob an das "echte" Spore erinnert. Auf einen Torso montiert Ihr etwa Augen, Schwänze und Mäuler, die allesamt über verschiedene Attribute verfügen. Manche lassen Euch schneller laufen, andere stärker angreifen. Einige bringen sogar Spezialfähigkeiten mit sich, darunter die Möglichkeit, schwieriges Terrain zu überqueren oder Feuer zu speien.

Innovativ? Wie man's nimmt, denn letztendlich ist ein stärkerer Arm halt nichts viel anders als ein tolleres Schwert, zwei bessere Beine entsprechen einem Paar Stiefel +3 und so weiter. Außerdem dürft Ihr Eurer Kreativität nicht dermaßen freien Lauf lassen, wie es zunächst den Anschein hat. Zu Beginn bleibt Euch gar keine andere Wahl, als stets die neuesten Körperteile zu montieren, um in den Gefechten eine Chance zu haben. Und später schränken die Quests die künstlerische Freiheit ebenfalls über weite Strecken ein. Schlecht macht das den Editor selbstverständlich nicht, jedoch spiegelt sein komplexes Aussehen nicht den spielerischen Belang wider.

Die Grafik? Geschmackssache. Das Gameplay? Weniger.

Das Hauptproblem von Spore: Wilde Kreaturen ist allerdings ein anderes. Das Hauptproblem von Spore: Wilde Kreaturen ist allerdings ein anderes. Das Hauptproblem von Spore: Wilde Kreaturen ist allerdings ein anderes. Das Hauptproblem von -- Wiederhole ich mich? Gut, denn das ist exakt, was das Spiel tut.

Ihr erreicht eine Welt, erforscht die Umgebung, sammelt ein bisschen was auf, kämpft zwei, drei Mal und weiter geht's in das nächste Level, wo das Ganze von vorne beginnt. Ja, so läuft das auch bei anderen Titeln, doch hier sind die Wiederholungszyklen wirklich extrem kurz. Was Abwechslung bringen soll? Schwer zu sagen. Vielleicht das Blüten-Antippen-Minispiel passend zum Rhythmus der Musik, wenn Ihr eine neue Kreatur zu Eurem Freund machen wollt. Oder die Kämpfe, bei denen Ihr mehr oder weniger hektisch mit dem Stylus über die Gegner schrubbelt.

Ohnehin lässt die Steuerung immer mal wieder leicht zu wünschen übrig, genauso wie die Kamera, die die Orientierung trotz der nicht besonders weitläufigen Spielwelt unnötig erschwert. Eine gute Mini-Map auf dem oberen Bildschirm gleicht dieses Manko immerhin mit Abstrichen wieder aus.

Als technisch in Ordnung darf sich die Grafik bezeichnen, die 2D-Figuren durch 3D-Landschaften watscheln lässt. Wenn es Ihr an etwas fehlt, dann höchstens an ein wenig Charme. Es ist einfach schwierig, sich mit einem Protagonisten zu identifizieren, der nicht gerade hübsch aussieht - und dieses Aussehen alle paar Minuten ändert.

Das aber bricht den wilden Kreaturen nicht das Genick. Das wurde nämlich schon lange davor gebrochen, da Spore auf dem DS schlicht und ergreifend kein besonders aufregender Titel ist. Es ist nicht der Spielablauf an sich, der schlecht wäre, es ist nicht undurchdacht oder strotzt vor schlechten Designentscheidungen. Nein, es ist die Monotonie, die Schnarchnasigkeit, die auch ein netter Editor nicht vertreiben kann, der sowieso nicht so neuartig ist, wie er es gerne wäre. Insgesamt ist das Ergebnis kein Desaster, aber eins, auf das die Welt gut verzichten kann.

Die wilden Kreaturen sind bereits im Handel erhältlich, das "echte" und bessere Spore für PC ebenfalls.

5 / 10

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In diesem artikel

Spore Creatures

Nintendo DS

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Über den Autor

Fabian Walden

Freier Redakteur

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