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S.T.A.L.K.E.R.: Clear Sky

Lust und Frust

Leider fallen die meisten Nebenaufgaben recht eintönig aus. Oft müsst Ihr nur eine bestimmte Region verteidigen oder sie dem Gegner abluchsen. Wirklich Abwechslung gibt es nur bei der Hauptkampagne, die aber durch das bekannte Szenario vorhersehbarer als beim Vorgänger daherkommt. Neben den sechs bekannten Abschnitten, die stark überarbeitet wurden, hat GSC Game World fünf neue integriert, die sich perfekt in das schaurige Szenario einfügen, aber wenig Überraschungen parat halten.

So wirkt die Zone nach anfänglicher Begeisterung etwas entmystifiziert. Das große Geheimnis hinter den Anomalien, Mutationen und Emissionen wurde schon im Vorgänger enthüllt. Clear Sky teilt das Leid aller Vorgeschichten: Sie können nur selten mit der Spannung ihrer Vorgänger mithalten.

Auch spielerisch kann Clear Sky nicht ganz die Erwartungen erfüllen. Stets überkommt einen das Gefühl, dass GSC Game World für jede neue Idee eine alte zu Grabe getragen hat. Da wäre zum Beispiel das diesmal vernünftig umgesetzte A-Life-System, dass das Verhalten der Mutanten in der Zone simuliert und so eine sich ständig ändernde Gegnerschar ermöglicht. Zum einen bringt dieses Feature Abwechslung, lockert die Quest-Tretmühle auf und präsentiert sich als glaubhafte Simulation. Zum anderen schwankt dadurch aber der Schwierigkeitsgrad enorm und Ihr müsst an manchen Stellen hart kämpfen, um die Gegner-Horde zu überstehen.

Auch die Fraktionskriege entpuppen sich als zweischneidiges Schwert. Das Geschehen wird zu nüchtern präsentiert. Immerhin sorgt auch hier die dynamische Missionsgenerierung für Abwechslung bei den Aufträgen, die mit dem neuesten Patch sogar einigermaßen funktioniert. Schade, dass der Sieg nur sehr geringe Auswirkungen auf den späteren Spielverlauf hat. Ihr erhaltet nur etwas mehr Munition und günstigere Einkaufspreise, nur selten etwas Besonderes, das die Arbeit rechtfertigen würde.

Geniale Weitsicht, durchschlagkräftige Wumme: Clear Sky hat seine Momente.

Das gleiche Bild bei der Artefakten: Wurden Euch die seltenen Schmuckstücke, die Eure Attribute verändern, im ersten Teil nur so um die Ohren geworfen, machen sie sich in Clear Sky rar. Ihr müsst sie erst einmal mühsam mit einem Detektor aufspüren und die passende Anomalie überleben. Haltet Ihr dann einen der Kristalle in Euren Händen, seid Ihr oft von seinen Fähigkeiten enttäuscht. Die meisten sind zu radioaktiv, um sie überhaupt einzusetzen. Das einzige sinnvolle Schmuckstück in 15 Stunden Spielzeit war Teil einer Haupt-Quest und nach 20 Minuten wieder verschwunden. So verkauft Ihr Eure Fundstücke im Zweifelsfall also doch wieder, um mit einer besseren Rüstung herumzulaufen.

Immerhin funktioniert das neue Upgrade-System mit dem aktuellen Patch deutlich unproblematischer. Erstmals könnt Ihr nämlich Euer sauer verdientes Geld für mehr Genauigkeit, stärkere Panzerung oder ein dickeres Magazin ausgeben. Der Rollenspiel-Aspekt wird dadurch stark erhöht und Ihr müsst nie Angst haben, wie beim Vorgänger auf zu viel Kohle sitzen zu bleiben. Mit dem neuen Patch werden Verbesserungen und Waffen erschwinglicher, so dass Ihr nicht mehr ganz so viel Geld für Reparatur und Aufrüstung ausgebt. Dieser Schritt war dringend notwendig, weil Ihr für verkaufte Ausrüstung nur ein Bruchteil ihres tatsächlichen Wertes erhaltet.

Lauschige Lageratmosphäre in der Todeszone

Die Schießprügel bekommt Ihr am Einfachsten von den Gegnern. Recht schnell erobert Ihr vom Militär Sturmgewehre, die sich mit Updates eine ganze Weile nutzen lassen. Eine der besten, neuen Waffen bekommt man sogar durch eine Quest: Im roten Wald sollt Ihr ein dickes Maschinengewehr besorgen und einem Stalker-Kollegen übergeben. Mein Tipp: Lasst es. Der Schießprügel ist gerade im Nahkampf so durchschlagkräftig, dass Ihr ihn bis zum Ende behalten solltet.

Besonders hart fallen die letzten Abschnitte aus – Vorsicht ab Limansk gibt es kein Zurück! Das Spiel überschüttet Euch auf dem Weg zum Reaktor schon auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad mit Gegnern, die auch zum Teil unsauber in das Spielgebiet teleportiert werden. Zum Glück werden mit dem neusten Patch einige unschöne Gameplay-Kniffe entfernt, die so gar nicht zum Open-World-Charakter passen wollten. Ganz wie bei Call of Duty und Co. konntet Ihr mit der Version 1.503 einige Maschinengewehrnester nicht durch das Erledigen des Schützen ausschalten. Nur ein Teammitglied samt Raketenwerfer konnte diese Aufgabe übernehmen. Dank des Beta-Patches genügt nun ein Treffer mit dem Scharfschützengewehr und Ihr habt zumindest für eine kurze Zeit Ruhe.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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