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Star Wars: The Old Republic

Neue Hoffnung oder neuer Hype?

Wie passt also echte Konsequenz in eine Online-Welt? Zunächst einen Schritt zurück. Konsequenz bedeutet, dass man nicht mehr zurück kann. Dass die Entscheidungen meines Charakters spürbare Veränderung in der Welt oder zumindest für mich bewirken. Und damit es auch dramatisch ist, müssen diese auch unwiderruflich sein. Zum Beispiel der Tod eines bestimmten NPC’s, den es in einem Quest zu retten gilt. Schaffe ich es nicht, dann kann ich den Quest nicht einfach noch mal versuchen. Der von den Sith entführte Jedi-Meister (zum Beispiel) ist tot und das bleibt er auch.

In einem Single-Player Spiel hilft in solchen Momenten die beliebte Quick-Load-Taste. Die gibt es in einem MMO aber nicht. Stattdessen lässt sich fast alles unendlich oft wiederholen. So lange, bis man dann alle gerettet hat, die es zu retten gibt. So lange das aber möglich ist, ist es keine echte Konsequenz. Und wenn die Entscheidung, den Meister zu retten, nur formeller Art ist (um nicht zu frustrieren), ist es keine echte Entscheidung.

Aber natürlich sind sich Bioarts darüber vermutlich sehr genau bewusst. Und das Ganze führt zu einem fast noch spannenderen Gedanken: Wenn ich eine richtig gute Story erleben will, meine Handlungen Konsequenzen haben sollen und ich keine Quests und Inhalte doppelt sehen will, dann...na ja, dann spiele ich doch lieber ein gutes Single-Player-Rollenspiel! Dafür verzichte ich gerne auf die Freiheit der Online-Welt, auf Chat-Fenster und Auktionshaus. Mit anderen Worten, warum ist Star Wars: The Old Republic nicht Knights of the Old Republic 3?

Star Wars: The Old Republic – Webdoc 2

Denn fast nichts von dem, was bisher zu sehen war, schreit exklusiv MMO. Alle angekündigten Elemente (die beiden spielbaren Seiten, die Companions, mit denen man eine tiefe, emotionale Beziehung eingeht, die zahlreichen Planeten, die es zu sehen gibt) können genauso gut aus einem nicht Online-Spiel stammen. Wo also liegt die Motivation, das Ganze in einen MMO-Rahmen zu pressen? Was ist das entscheidende Gameplay-Element, das die Welt der Jedi und Sith nur als Online-Rollenspiel möglich macht?

Ich, wir und alle übrigen Menschen da draußen an den Monitoren hoffen natürlich, dass es dabei nicht nur um Geld geht. Dass SW:TOR mehr als nur ein gefühltes Single-Player-Spiel mit monatlicher Gebühr wird. Denn da gehen nicht nur im Bezug auf Hellgate: London alle möglichen Alarmsirenen an. Der eine oder andere sado-masochistisch veranlagte Leser wird sich noch an die unglückliche Mischung aus diversen Genres und Bezahlmodellen erinnern, die so zielstrebig gegen die Wand gefahren wurde.

Auch andere große Fragezeichen bilden sich über dem Kopf des MMO-Fachmanns. Wie viele verschiedene Companions wird es denn geben, damit sie sich nicht alle fünf Meter wiederholen und die eigene virtuelle Realität der Welt sprengen? Und wie soll überhaupt das Endgame in einem story-orientierten MMO aussehen? Seine Memoiren schreiben? Oder dann doch lieber raiden? Aber genug spekuliert, und weiter warten. Am Ende sind die ganzen Fragen, die großen Vermutungen und auch dieser Text nur Ausdruck einer tiefsitzenden Hoffnung auf ein richtig gutes Star Wars-Spiel, auf ein MMO, das das Genre verändert und auf viele schlaflose Nächte in einer Galaxie far far away.

Star Wars: The Old Republic – Making of Tython

Star Wars: The Old Republic wirft im Moment viel mehr Fragen auf, als die Trailer, Interviews und kurzen Einblicke beantworten. Die Infos sind alle spannend und qualitativ hochwertig, aber über das wirkliche Gameplay sagen sie fast nichts, bzw. hört es sich eher an, wie alle anderen MMOs auch. Nur eben mit mehr Content. Bleibt zu hoffen, dass die versprochene Geschichte nicht einfach nur mehr Questtext ist, den man ungelesen wegdrückt.

Fazit ist: würden die Aussagen von irgendeiner anderen Firma kommen, würde die Community lachend vom Stuhl fallen. Aber trotzdem. Wenn es Bioarts gelingt, eine neue Qualität von Story in das Genre zu bringen, dann könnte Star Wars: The Old Republic ein ganz entscheidender Titel werden, wenn nicht der wichtigste der nächsten Jahre. Daran hängt sowohl das Image der Marke Star Wars (die auch schon mal bessere Zeiten gesehen hat) als auch die Zukunft des PC-Marktes. Denn ohne das Phänomen World of WarCraft wäre der noch mehr eingebrochen, als er ohnehin schon ist. Ein würdiger Nachfolger ist mehr als willkommen und dringend notwendig.

Und, wie uns unser Gefühl ja unterbewusst sagt, wenn es jemand schafft, eine richtige Story in einem MMO zu erzählen und auch WoW zu schlagen, dann Bioware, Lucasarts und Electronic Arts zusammen.

Das ist nur meine Meinung (und natürlich völlig subjektiv). Aber was denkt Ihr über SW: TOR, welche Hoffnungen hängen für Euch an dem meist erwarteten MMO der letzten fünfzig Jahre?

Star Wars: The Old Republic schlägt aller Vermutung nach im Jahre 2010 bei uns ein. Hoffen wir!

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