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Drown Gaming Earphones Test - Die Audio-Revolution?

Volle Power direkt in den Gehörgang.

Ein neuer Ansatz für Gaming Earphones, der nicht in allen Fällen funktioniert. Wenn er es tut, bietet er ein interessantes Klangerlebnis.

Die Gaming Earphones von Drown sind kein alltäglicher Anblick. Sie sehen nicht aus wie andere In-Ear-Kopfhörer, sie wirken klobiger und größer. Dahinter steckt ein Sinn. Oder besser gesagt: eine Innovation. Wo andere ihre Treiber verbessern oder neue Materialien ausprobieren, versucht es Drown mit einem anderen Ansatz, wenngleich ihr sie im Großen und Ganzen wie gewohnt einsetzt. Bleibt euch ja nicht viel anderes übrig, als sie ins Ohr zu stecken. Die Frage, die sich dabei stellt: möchtet ihr das zu einem Preis von rund 170 Euro?

Die Besonderheit der Gaming Earphones sind die verschiedenen Aufsätze, mit denen das Unternehmen sie ausliefert. Es sind vier Paare und sie sind an verschiedene Formen von Ohren angepasst. Ihr Zweck ist, dass sie eure Ohrmuschel komplett ausfüllen und den Sound direkt in euren Gehörgang leiten, so gezielt einzelne Sinne im Gehirn ansprechen und das Audio-Erlebnis verbessern sollen. "Tactile Audio" nennt sich das und durch die spezielle Art, wie die Schallwellen hier übertragen werden, erzeugen die Earphones durch ihr festes Material akustische Vibrationen an drei bestimmten Stellen der Ohrmuschel, es täuscht eurem Gehirn im Grunde was vor. Am Ende soll das der Geräuschkulisse mehr Kraft und einen besseren Klang verpassen.

Die Earphones bringen nicht überall Verbesserungen

Auf den ersten Blick beziehungsweise Lauscher klingt das ungewohnt, aber ihr spürt den Effekt. Es entsteht ein leichter Hall im Vergleich zu gewöhnlichen In-Ears und ihr habt mehr das Gefühl, inmitten des Geschehens zu sein, als würdet ihr da im Spiel stehen und die Geräusche um euch herum hören. Bässe können überzeugend sein, Höhen und Tiefen kommen gut zur Geltung und die Soundeffekte oder Musik klingen klarer. Über Wiesen oder Betonflächen zu laufen, vermittelt ein realistisches Feeling und es hilft zum Beispiel in einem Shooter dabei, Schritte besser zu lokalisieren. Die Klangkulisse gewinnt somit an Reichhaltigkeit und an Präzision, wenngleich die Performance der Gaming Earphones stark von der Quelle abhängt. Deutliche Unterschiede zeigten sich zum Beispiel bei der Nutzung mit der Nintendo Switch und einem neueren Titel wie Animal Crossing: New Horizons sowie einem älteren Spiel wie Star Wars Episode 1: Racer.

Die Gaming Earphones werden mit verschiedenen Aufsätzen ausgeliefert. (Drown Gaming Earphones Test)

Letzterem merkt ihr sein Alter an, da helfen die Gaming Earphones nicht viel. Bei Animal Crossing klang alles indes klarer und wie gesagt gewann der Ton insgesamt an Kraft. Ich würde daher nicht sagen, dass die Gaming Earphones einen universell besseren Klang abliefern, wie gesagt hängt es von der Quelle ab - sowohl in puncto Software als auch Hardware - und am meisten profitieren Spiele mit direktionalem Sound davon. Das Ergebnis ist in einem solchen Fall eine überzeugende Klangwiedergabe. Darüber hinaus ist es keine Frage von neu oder alt, bei anderen modernen Spielen empfand ich die Geräuschkulisse als nicht viel besser.

Manchmal hilft ein wenig Rumprobieren, bis es passt

Aufgrund des Aufbaus der Gaming Earphones braucht es ab und an ein wenig Feinjustierung, bis sie hundertprozentig sitzen und ihre volle Wirkung entfalten. Welcher der vier Aufsätze am besten passt, findet ihr allein durchs Ausprobieren heraus. Drown hat sie so gestaltet, dass sie die meisten der gängigen Ohrformen abdecken sollten, von klein bis groß. Steckt dazu einfach die Aufsätze in eure Ohren und schaut, ob sie gut passen und sich bewegen. Habt ihr die richtige Größe gefunden, bringt ihr sie an den Ohrhörern an und es geht los.

Ich hätte mir gewünscht, dass auf den ersten Blick einfacher erkennbar ist, welche Seite für rechts und links gedacht ist. Die Buchstaben L und R sind darauf zu finden, aber häufig dreht ihr sie zuerst einmal ein wenig herum, bis ihr den Buchstaben gefunden habt. Eine andere Option wäre, nach dem Loch für das ansteckbare Mikrofon zu suchen. Einen weiteren Unterschied zu normalen In-Ears gibt's hier beim Kabel. Hängen die normalerweise einfach nach unten, gehen sie hier nach oben hinaus weg und dann drückt ihr sie im Grunde hinter euren Ohren nach unten.

Das Mikrofon bringt ihr am linken Ohrhörer an. (Drown Gaming Earphones Test)

Das hilft definitiv dabei, die Gaming Earphones an ihrem Platz zu halten. Ein gutes Indiz dafür, dass sie richtig sitzen, ist, wenn ihr zum Beispiel im Bett spielen oder Musik hören möchtet und die Gaming Earphones tragt. Habt ihr eine zu kleine Größe, rutschen die Ohrhörer dabei leicht raus, wenn ihr mit den nach oben beziehungsweise nach hinten reichenden Kabeln gegen ein Kissen kommt. Sitzen die Aufsätze perfekt, bleiben sie auch bei Berührungen an Ort und Stelle.

Flexibel, gute Sprachqualität und eine gute Abschirmung

Indem die Aufsätze die gesamte Ohrmuschel ausfüllen, sorgen sie zugleich für eine gute Geräuschabschirmung - nach innen und nach außen hin. Steuerungsmöglichkeiten habt ihr an den Ohrhörern nicht, dazu dient eine kleine Kontrolleinheit am Kabel des linken Hörers, die sich in etwa auf Kinnhöhe befindet. Damit erhöht oder senkt ihr die Lautstärke, ebenso ist es möglich, die Wiedergabe von Musik per Knopfdruck in der Mitte zu pausieren.

Wie erwähnt lässt sich am linken Ohrhörer ein beigelegtes Mikrofon anbringen, das im Betrieb nicht weiter stört oder - wenn er gut sitzt - ihn anfälliger dafür macht, aus dem Ohr zu rutschen. Die Qualität beim Sprechen ist gut, ihr seid deutlich zu verstehen. Klar, ein High-End-Modell ist das nicht, aber es erfüllt seinen Zweck. Und als schnelle Lösung für unterwegs ist zusätzlich noch in der Steuereinheit für die Lautstärke ein kleines Mikro angebracht. Das ansteckbare Mikrofon transportiert ihr wie die Gaming Earphones in einem mitgelieferten Hardcase.

Auf diesem tollen Lifesytle-Foto seht ihr, wie das Kabel verläuft. (Drown Gaming Earphones Test)

Und da die Gaming Earphones einen ganz gewöhnlichen 3,5mm-Klinkenstecker nutzen, könnt ihr sie mit einer Reihe verschiedener Plattformen verwenden, darunter alle aktuellen Konsolen und der PC, ebenso natürlich Smartphones und alles andere, was über einen solchen Anschluss verfügt. Das verleiht ihnen maximale Flexibilität.

Drown Gaming Earphones Test Fazit

Drowns Ansatz ist anders, aber er ist interessant. Es ist ein Aufbau, über den ich mir bisher nicht ernsthaft Gedanken machte. Er funktioniert und liefert in vielen Fällen ein besseres Audio-Erlebnis als vorher, aber es hängt wie immer von der Quelle ab. Ist die schlecht, bewirken die Gaming Earphones ebenso wenig Wunder wie andere Audio-Lösungen. Im Endeffekt habt ihr hier ein kräftigeres und reichhaltigeres Audio-Erlebnis für manche Spiele. Es klingt gut, allerdings ist es für mich nicht die Revolution, die alles auf den Kopf stellt. Und das alles zu einem nicht ganz günstigen Preis, daher lohnt es sich primär für Gaming-Enthusiasten, die Earphones zum Spielen bevorzugen oder viel unterwegs spielen. Und dann kommt hier noch der einschränkende Faktor dazu, dass es zu euren Ohren passen muss, was ihr allein durchs Ausprobieren herausfindet.



  • Hersteller: Drown Audio
  • Kompatibel mit: Xbox, PlayStation, Nintendo Switch, Smartphones, Tablets, PC
  • Release-Datum: Erhältlich
  • Preis: 155 Pfund (zirka 168 Euro)

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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