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The Beatles: Rock Band

More than a Day Tripper

Natürlich haben sich die Entwickler ebenso um das eigentliche Gameplay gekümmert. Wie oben bereits erwähnt, ist die Spielmechanik mit der von Rock Band 2 zu vergleichen. Jedoch gibt es ein paar Veränderungen. Unter anderem wurden die Drum-Fills komplett gestrichen. In den Vorgängern konntet ihr vor der Aktivierung des Overdrives immer eine Sektion frei von Noten spielen. Nun erscheint nur noch die letzte grüne Note, um den Modus einzuleiten. Einerseits ist es schade für alle Trommler, anderseits passt es wesentlich besser zu Ringos Stil.

Weitaus bedeutender ist hingegen die Einführung der Harmoniegesänge. Bis zu drei Leute können nun zum Mikrofon greifen und neben den restlichen Instrumenten ihre Stimmen zum Besten geben. Wer die wahre Beatles-Erfahrung ausleben möchte, besorgt sich Mikrofonständer dazu und spielt gleichzeitig Gitarre beziehungsweise Bass. Knapp die Hälfte der Lieder unterstützt das neue Feature. In mehreren Sektionen der Songs erscheinen drei Gesangspuren übereinander mit leichten Unterschieden in der Tonhöhe. Für einen reibungslosen Ablauf solltet ihr die Aufteilung besser vorher klären. Ansonsten erwartet euch ein akustisches Chaos im Wohnzimmer. Zum Glück muss nur einer von euch die Töne gut treffen, damit ihr nicht mitten im Song abschmiert. Dadurch können sich Multitasker mehr auf ihre jeweilige Instrumentenspur konzentrieren. Solltet ihr immer noch Probleme haben, hilft euch der neu eingeführte Vocal-Trainer, der euch genau wie im Drum-Trainer einzelne Stellen üben lässt und dazu kleinere Tipps gibt.

Generell ist The Beatles: Rock Band im Vergleich zu anderen Musik-Spielen wesentlich leichter. Die Stücke der Gruppe sind musikalisch gesehen zwar komplex aufgebaut, dafür aber allesamt recht simpel zu spielen. Selbst mittelprächtige Spieler werden auf den höheren Schwierigkeitsgraden keine Probleme haben. Einzige Ausnahme: „Yellow Submarine“. Hier werden bis auf den Gesang alle Instrumente zu stark unterfordert.

An diesem Beispiel kann man bereits ablesen, dass The Beatles: Rock Band nicht gerade viele Minuspunkte hat, wenn ich schon auf einem einzigen Song herumhacke. Ansonsten gibt es auch nicht viel zu bemängeln. Zwar sehen 45 Songs auf einem Spiel etwas mager aus, dafür muss es erst einmal eine weitere Band zu Stande bringen, einen solchen Katalog an hochwertigen Songs zu kreieren. Leider lassen sich keine davon auf eure Festplatte übertragen, um sie in Rock Band 2 zu spielen. Auch der umgekehrte Weg funktioniert nicht. Auf Grund des unterschiedlichen Designs beider Titel aber zu verstehen. Trotzdem, ein kleiner Beigeschmack bleibt weiterhin.

The Beatles: Rock Band – Sgt. Pepper-Trailer

Zum Schluss noch eine kleine Nachricht an alle, die über den leichten Schwierigkeitsgrad der Songs meckern. Harmonix hat deswegen die Erfolge sehr herausfordernd gestaltet. Ihr müsst mehrere Lieder mit Goldsternen absolvieren, einige Solos perfektionieren und sogar alle Hammer-Ons / Pull-Offs in drei bestimmten Songs treffen, ohne dabei mehr als einmal anzuschlagen. Natürlich alles auf Expert. Somit sollte es für jeden persönliche Herausforderungen geben, für die ihr trainieren müsst.

Was immer ich auch für Erwartungen an The Beatles: Rock Band gestellt hatte, Harmonix hat sie mit Leichtigkeit übertroffen. Selbst als Fan habe ich bloß mit einem guten Ableger gerechnet, der vielleicht ein bisschen besser als Guitar Hero: Metallica ist. Aber nicht nur dieses Ziel haben die Beatles gemeistert, sie setzen zugleich einen ganz neuen Standard, wie wir Musik-Spiele in Zukunft bewerten. Allen voran solche, die sich auf eine Band fixieren.

Harmonix hat mit dieser Arbeit weit mehr abgeliefert als ein bloßes Spiel. Es ist eine liebevolle Hommage an die wohl einflussreichste Band aller Zeiten, die das Wort Detailverliebtheit neu definiert. Von den exakten Nachbildungen der Orte, den perfekten Animation aller Beatles sowie dem fantastischen Design und dem verfeinerten Gameplay. Dieses Spiel ist ein mit Liebe zur Band erbautes Kunstwerk, das dem großen Namen mehr als nur gerecht wird.

Natürlich reicht das nicht, um euch von einem Kauf zu überzeugen, wenn ihr die Musik nicht mögt. Das ist aber gar nicht die Aufgabe des Spiels. Wer nur ein wenig für die Klänge der Fab Four übrig hat und meint, dass Musik-Spiele im letzten Jahr zu einem kommerziellen Einheitsbrei verkommen sind, muss sich The Beatles: Rock Band zumindest anschauen.

The Beatles: Rock Band ist ab sofort im Handel. Weitere Songs folgen als DLC. Zudem könnt ihr neben dem Spiel zusätzliche Plastik-Instrumente erwerben, die den Originalen der Band nachempfunden sind.

9 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

The Beatles: Rock Band

PS3, Xbox 360, PS2, Nintendo Wii

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Björn Balg Avatar

Björn Balg

Freier Redakteur

Freier Autor und wahrscheinlich der letzte Mensch ohne einen Facebook-Account. Liebt Trash und verbringt zu viel Zeit mit dem Ansehen von Katzenvideos.
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