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The Chronicles of Spellborn

Aktiv, dynamisch, gut?

Man kann es drehen und wenden wie man will, aber ein MMOG steht und fällt mit seinem Kampfsystem. Etwas Innovatives in dieser Hinsicht haben wir schon lange nicht mehr gesehen und nahezu alle Genre-Vertreter bieten denselben schnöden Einheitsbrei. Zuletzt wollte es Age of Conan ganz anders machen als die Konkurrenz, betrieb jedoch eher Augenwischerei denn Innovation. Nun tritt mit The Chronicles of Spellborn das nächste Online Rollenspiel mit dem Vorhaben an, die Kämpfe in diesem Game-Typus zu revolutionieren. Wir haben uns eine ausführliche Anspiel-Session gegönnt und uns auf diese Weise einen Eindruck aus erster Hand verschafft.

The Chronicles of Spellborn ist auf den ersten Blick ein ganz normales MMOG. Es bietet Euch Quests, (neun) unterschiedliche Charakterklassen, PvP- und PvE-Auseinandersetzungen, Levelaufstiege, Handwerk und so weiter. Im Mittelpunkt des Spielgeschehens steht auch hier der Kampf gegen computergesteuerte und menschliche Kontrahenten, an dessen Ende man mit Erfahrungspunkten und tollen Gegenständen belohnt wird. Wobei Items hier eine eher untergeordnete Rolle spielen. Stichwort: "dress to impress".

Während "herkömmliche" MMOGs sich auf einen fast schon standardisierten Kampfablauf verlassen, bei dem sowohl das Gegnertargetting als auch die Grundattacken weitestgehend automatisiert ablaufen und lediglich Techniken, Zauber und Co. via Zahlentasten vom Spieler initiiert werden, läuft bei The Chronicles of Spellborn vieles davon manuell ab.

Da hats Bumm gemacht!

Schon beim ersten Kampf fällt direkt die Abwesenheit eines Auto-Targetting-Systems auf. Eure Spielfigur beziehungsweise Ihr peilt den Gegner also nach der initialen Konfrontation nicht mehr fortwährend automatisch an, Ihr selber müsst das Fadenkreuz ständig auf das Ziel gerichtet halten. Sobald das Scharmützel gestartet wird, agiert die Spielfigur im Gegensatz zur Genre-Konkurrenz aber nicht selbsttätig, nicht einmal Grundattacken werden ausgeführt. Ihr initiiert aktiv jede offensive oder defensive Aktion und diese unterliegen dem "Hit and Miss"-Prinzip. Es steht im Gegensatz zu den sonst üblichen Zufallsgeneratoren im Hintergrund, die darüber entscheiden, ob man trifft oder nicht. Bei Spellborn soll allein Euer Skill den Ausgang der Kämpfe beeinflussen und nicht das Glück.

Als Teil dieser aktiv-dynamischen Methode versteht Entwickler Spellborn NV auch die Möglichkeit, sich den Treffern des Feindes durch Geschicklichkeit zu entziehen. Wer etwa einen Widersacher Axt schwingend auf sich zurennen sieht, kann dem Hieb ausweichen und so Schaden vermeiden und diese Attacke kontern. Natürlich verfügt Ihr auch bei The Chronicles of Spellborn über ein ausgefeiltes Skillsystem, auf das Ihr allerdings ganz anders zugreift, als von anderen MMOGs gewohnt.

Und zwar gibt es hier das Fertigkeitsdeck, über das Ihr Eure Fähigkeiten anwendet. Man kann sich das in etwa vorstellen wie einen rotierenden Zylinder, der mit fünf Slots a sechs Plätzen belegt ist. Sobald Ihr ein Talent aktiviert, rotiert die Fertigkeitsleiste zur nächsten Stufe, die einen darauf aufbauenden Skill enthält. Alternativ switcht man mit dem Mausrad auf eine der vier anderen Ebenen und wählt dort statt eines Nahkampfangriffs etwa eine Distanzattacke aus und passt auf diese Weise seine Taktik dem Spielgeschehen an.

Auf zum nächsten Kampfeinsatz

Das hört sich jetzt vermutlich ungemein kompliziert an. Und zugegeben: Wir klickten während unserer Spielsession auch zunächst eher wild zwischen den Skills umher, als sie wirklich sinnvoll einzusetzen. Das schreiben wir jedoch unserer Unerfahrenheit mit diesem neuen System und den Fertigkeiten zu, schließlich waren wir zum ersten Mal aktiv damit konfrontiert. Im Endeffekt gewöhnt man sich aber sehr schnell daran, seine Skills per Mausrad in der rotierenden Fertigkeitenleiste auszuwählen und sie mit der linken Taste "abzufeuern", gleichzeitig seine Spielfigur mit der linken Hand via Tastatur sowie Mausbewegungen durch die Gegend zu bugsieren und dabei die Kontrahenten im Visier zu halten.

Dieser Ablauf "fühlt" sich intuitiv an und vor allem muss man seine Hände nicht auf die Zahlentasten bewegen, um die Fertigkeiten einzusetzen, was mehr Konzentration auf das Spielgeschehen zulässt. Spellborn nennt das "easy to learn, but hard to master" und natürlich muss sich dieser innovative Ansatz erst noch in ausgiebigen Spielsessions beweisen. Einen frischen Wind bringt dieses Kampfsystem jedoch auf jeden Fall in das etwas festgefahrene Genre und wir freuen uns bereits, es einem richtigen Härtetest zu unterziehen.

The Chronicles of Spellborn erscheint voraussichtlich am 27. November 2008 europaweit. Auf der offiziellen Website kann man sich zum Beta-Test anmelden.

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Über den Autor

Nedzad Hurabasic

Contributor

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