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The Rise of the Witcher: A New RPG King ist nicht so gut wie die Spiele

Kein neuer König.

Mit der Witcher-Reihe hat sich das polnische Entwicklerstudio CD Projekt Red in der Spielebranche etabliert und ist heutzutage nicht mehr wegzudenken, was allein der Hype rund um Cyberpunk 2077 bewies. Bis es dazu kam, war viel harte Arbeit nötig, die einen interessanten Anfang hatte. Unter anderem diesem Beginn und dem weiteren Verlauf der Erfolgsgeschichte widmet sich das Buch The Rise of the Witcher, wenngleich es ihm nicht gelingt, sein volles Potenzial zu entfalten.

Inhalt:

Zu Besuch bei CD Projekt

Über insgesamt vier Kapitel erstreckt sich das Buch von Benoît Reinier, der dafür unter anderem zu CD Projekt reiste und Interviews mit Mitarbeitern führte. Zu Anfang geht es dabei um die Dinge, die passierten, bevor es letzten Endes dazu kam, dass The Witcher die Welt eroberte. Konkret bedeutet das: es geht um die Anfänge von CD Projekt, ihren rebellischen Status in dieser Industrie und wie beziehungsweise womit sich das Unternehmen in den Anfangsjahren über Wasser hielt.

Es ist zugleich eines der interessantesten Kapitel des Buches, da es zum Beispiel die Situation auf dem polnischen Markt beleuchtet und welche Risiken CD Projekt einging, wie es zur Zusammenarbeit mit Andrzej Sapkowski kam und wie sich die Witcher-Spiele mit der Zeit entwickelten.

Kapitel zwei taucht dann tiefer in die Witcher-Welt ein und fasst verschiedene Aspekte gut zusammen, zum Beispiel was es mit den Hexern auf sich hat und was alles in der Welt passierte. Wie interessant das dann für euch ausfällt, hängt davon ab, wie weit ihr mit der Materie vertraut seid. Da ich die Bücher nicht gelesen habe, entdeckte ich darin das ein oder andere neue Detail.

Das langweiligste Kapitel in The Rise of the Witcher

Umfassende Informationen zur Geschichte der drei Spiele präsentiert indes das dritte Kapitel, für mich zugleich das langweiligste - leider erstreckt es sich über 80 Seiten. Einzige Ausnahme: The Witcher 1, das ich bisher nicht spielte. Im Großen und Ganzen ist es eine Nacherzählung der Spielgeschichten, was ich nicht gebraucht hätte. Ich quälte mich hier im Großen und Ganzen hindurch und hätte fast das Interesse verloren. Wichtiger wären mir andere Aspekte gewesen, die sich eingehender mit der Studiokultur befassen. Das Thema Crunch findet am Rande Erwähnung, wichtig genug, um es kritisch und näher zu behandeln, schien es Reinier aber nicht zu sein. Schade.

Das abschließende letzte Kapitel blickt dann noch auf die technischen Herausforderungen, mit denen CD Projekt während der Entwicklung der Witcher-Reihe konfrontiert war. Es geht darum, wie das Unternehmen die Szenen aus den Büchern für seine Spiele adaptierte, wie sie die passende Musik dafür auswählten, was bei einzelnen Spielmechaniken wie dem Crafting wichtig war und welche Grenzen ihnen gesetzt waren. Nach dem eher ermüdenden dritten Kapitel kommt das Buch so noch zu einem runden Abschluss.

Am Ende bleibt ein nicht komplett überzeugendes Werk, bei dem ich vor allem gerne auf die Nacherzählungen der Spielgeschichten hätte verzichten können, wenn Reinier dafür andere Themen angesprochen oder tiefgehender beleuchtet hätte. Daher mag The Witcher zwar der RPG-König sein, dieses Buch steht aber in dessen Schatten. Es zu lesen, könnte sich für Fans, die der englischen Sprache mächtig sind, trotzdem lohnen, hier und da stecken interessante Details drin, uneingeschränkt empfehlen würde ich es aber nicht.


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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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