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Trauma Center: New Blood

Doppelt hält besser

"Doktor, Sie müssen den Patienten dringend stabilisieren!"

Häufig sind es die einfachsten Einfälle, die uns an ein Spiel fesseln. Die uns das Gefühl geben, tatsächlich dabei zu sein, was auch immer Absurdes auf dem Bildschirm gerade passieren mag. Dafür benötigt es keine ellenlangen Zwischensequenzen, keine cineastischen Effekte, keine wilden Schnitte und Kameraperspektiven. Es reicht eine simple, gute Idee.

Trauma Center: Under the Knife und dessen Umsetzung für Wii stützen sich auf solch eine Idee: Kranke und Verwundete operieren, Leben unter ständigem Zeitdruck retten - damit konnte nun wirklich jeder etwas anfangen. Und wenn der Patient dann vor einem auf dem Operationstisch lag, die Schwester atemlos Hinweise gab und man mit hoffentlich ruhiger Hand das Skalpell führte, erinnert das schon sehr an eine beliebige Krankenhaus-Serie im Fernsehen. Mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass man alle Arbeiten im OP alleine übernehmen musste. Doch das ändert sich zum Glück mit Trauma Center: New Blood.

Denn im zweiten Teil dürft Ihr gemeinsam mit einem tapferen Freund Doktor spielen, wobei jeder in die Rolle eines der beiden Hauptcharaktere schlüpft. Entsprechend agieren beide Ärzte während einer Operation vollkommen gleichberechtigt, dürfen also sämtliche Instrumente nach bestem Wissen und Gewissen jederzeit einsetzen.

Die Story wird vor hübschen Hintergründen erzählt.

Sinnvoll ist es aber natürlich, die Arbeit vor allem bei schwierigen Fällen entsprechend aufzuteilen, was sich dann ungefähr so anhört: "Wir brauchen eine Spritze, schnell!", "Absaugen, bitte!", "Desinfizieren! Ich schneide ihn auf." und "Verdammt, wo bleibt die Spritze?" Mit anderen Worten: Es macht unglaublich viel Spaß.

Weil das Spiel - anders als sein Vorgänger - nicht für den Nintendo DS, sondern direkt für die Konsole entwickelt wurde, gibt es eine Reihe weiterer sinnvoller Neuerungen. Neben der ersehnten 16:9- und Online-Unterstützung (leider aber nur zum Vergleichen von Rekorden) ist das vor allem die Integration von Sprachausgabe, die viel zur Atmosphäre beiträgt.

So quatscht Euch die Schwester in Operationen eindringlich von der Seite an, während zwischen den Missionen vor hübschen Hintergrundbildern eine Geschichte rund um die mysteriöse Krankheit Stigma erzählt wird. Soviel sei verraten: Kennern des ersten Teils wird dabei einiges bekannt vorkommen.

Nur die wenigsten Operationen laufen glatt.

Das kann man auch von der Steuerung behaupten, die bis auf kleine Veränderungen identisch zu der aus Trauma Center: Second Opinion ist. Mit dem Analogstick des Nunchuks wählt Ihr das typische Werkzeug eines Arztes aus, von der Pinzette über Laser und Ultraschall bis hin zum Skalpell - das Ihr dann mit dem Pointer der Wiimote anwendet. Der so genannte Healing Touch ist ebenfalls wieder mit von der Partie, mit dessen Hilfe Ihr die Zeit in brenzligen Situationen gewissermaßen anhalten könnt, um den Patienten noch gerade eben zu retten.

Diese brenzligen Situationen sind zugleich die größte Schwäche, die das Spiel in der US-Version noch innehat: Der Singleplayerpart ist selbst auf "easy" so schrecklich schwer, dass bereits nach wenigen Operationen unweigerlich Frust aufkommt. Wesentlich angenehmer wird es, wenn Euch ein Assistenzarzt im Co-Op-Modus unterstützend zur Seite steht, aber wirklich einfach ist das Spiel selbst dann nicht. Daran sollte sich auf jeden Fall noch etwas ändern, bis der Titel irgendwann mal nach Europa kommt.

Davon abgesehen, gibt's jedoch nichts zu meckern: Hoffen wir auf einen baldigen Release in unseren Gefilden!

Wann Trauma Center: New Blood in Deutschland über die Ladentheke geht, ist bislang noch ungewiss.

In diesem artikel

Trauma Center: New Blood

Nintendo Wii

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Über den Autor

Fabian Walden

Freier Redakteur

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