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Ein ordentliches Gaming-Headset für 80 Euro: Turtle Beach Recon 500

Mit seinem neuen Recon 500 hat Turtle Beach Leute mit kleineren Budgets im Auge, unser Test zeigt, ob es eine gute Alternative ist.

Das Recon 500 ist kein Klangwunder, präsentiert sich aber als gutes und flexibles Headset für unter 100 Euro.

Es gibt echt teure Gaming-Headsets da draußen auf dem Markt. Wenn ihr es denn darauf anlegt und das Beste vom Besten haben möchtet, was ihr für den Preis dann häufig bekommt. Wenngleich nicht jeder dazu bereit ist - oder es schlicht nicht kann -, Preise von um die 200 Euro und mehr für solche Kopfhörer auszugeben. Umso besser, wenn es günstigere Alternativen gibt, bei denen ihr natürlich den Unterschied zum High-End-Markt spürt, die aber dennoch eine gute Leistung bieten. Das Turtle Beach Recon 500 ist so ein Fall und kostet euch nicht mehr als 70 bis 80 Euro. Totalausfall oder gute Alternative?

Dem Preis angemessen ist keine absolut hochwertige Verarbeitung zu erwarten, was jetzt gefühlt negativer klingt, als ich es meine. Heißt in dem Fall, dass der Großteil des Headsets (bis auf das Innere des Kopfbügels und einen kleinen Ring rund um die Ohrmuscheln) aus Plastik besteht. Nicht das schlechteste Plastik, denn es fühlt sich stabil an, nichts knackt oder knarzt und das ist schon mal von Vorteil. Definitiv kein Billig-Headset, das bereits in seine Einzelteile zerspringt, wenn ihr es schief anguckt. Das 3,5mm-Kabel ist leider nicht abnehmbar. Wenn es ein Kabel-Problem gibt, ist somit ein Austausch des gesamten Headsets erforderlich. Erhältlich ist das Recon 500 in Schwarz und in Camoweiß.

Besser nicht zu schnell bewegen

Grundsätzlich sitzt es vernünftig auf eurem Kopf, allerdings solltet ihr zu schnelle Bewegungen eures Schädels vermeiden, denn dann tendiert es zum Rutschen. Wer aber ganz normal zum Spielen am Schreibtisch oder auf der Couch hockt, hat damit keine Probleme. Ein Schwergewicht ist das Recon 500 obendrein nicht, dennoch hatte ich nach ein paar Stunden das Gefühl, dass die Ohrmuscheln doch ein wenig stärker als erwartet gegen meinen Kopf drücken. Für stundenlange Gaming-Sessions ist es somit nicht die optimalste Wahl.

Mit seinem 3,5mm-Anschluss ist es sehr flexibel. (Turtle Beach Recon 500 Gaming-Headset Test)

In puncto Bedienung ist das Recon 500 eher eingeschränkt und hat hier nicht mehr als die Basics zu bieten. Ihr habt einen Mute-Button sowie einen Drehregler für die Lautstärke, mehr nicht. Ein größeres Repertoire an Features und Kontrollen ist häufig teureren Headsets wie dem LS50X von LucidSound vorbehalten. Aber es gibt ja Minimalisten, denen das ausreicht. Je nach angeschlossenem Gerät kann es dann noch erforderlich sein, dass ihr die Lautstärke direkt im Konsolen-Menü noch ein wenig nach oben dreht - der Drehregler am Headset hat einen fixen Endpunkt -, damit ihr alles in der gewünschten Lautstärke hört.

Ein Klangwunder ist das Recon 500 nicht

In puncto Soundqualität liefert das Recon 500 gemischte Resultate. Bei tiefen Bässen schwächelt es ein wenig, die oberen Bässe klingen dafür umso besser - gut für entsprechende Soundeffekte in Spielen. Bei Dialogen ist es eher so, dass sie sich ein wenig im blechernen und verschleierten Spektrum bewegen. Gleichermaßen wirkt sich die Positionierung des Headsets spürbar darauf auf, wie ihr Höhen und Bass spürt. Dichtes Haar oder eine Brille führen hier zu Unstimmigkeiten.

Die unteren Mitten liefern ein eher neutrales Ergebnis, Gesang und Leitinstrumente kommen bei Musik gut zur Geltung. Im mittleren und oberen Bereich ist es indes nicht mehr ganz so gut, hier klingt's wieder ein wenig blechern. Die gemischten Ergebnisse setzen sich bei den Höhen fort. Der niedrige Bereich wird dort ein wenig vernachlässigt, hier leiden dann Leitinstrumente und Gesang, während einzelne Instrumente wie Becken deutlicher zur Geltung kommen. Detailliertere Einstellungen oder das Anlegen von Profilen via Software sind leider nicht möglich.

Bei den Steuerungsoptionen an den Ohrmuscheln erwarten euch die Basics. (Turtle Beach Recon 500 Gaming-Headset Test)

Anders gesagt: Das Recon 500 ist kein Klangwunder für Audiophile, aber wer in Anbetracht eines begrenzten Budgets mit Headset spielen möchte, erzielt insgesamt dennoch gute Ergebnisse. Für den Preis klingt das solide und mehr als vernünftig. Wenngleich ihr, wenn ihr primär auf der Xbox spielt, für ein paar Euro mehr das offizielle Xbox Wireless Headset von Microsoft bekommt, das eine etwas bessere Performance abliefert.

Die Geräuschabschirmung funktioniert am besten, wenn es um euch herum was gibt, das permanent summt, zum Beispiel Klimaanlagen. Bei Gesprächen ist es okay, wenn diese nicht gerade direkt neben euch stattfinden. Laute Auto- und Busgeräusche oder das tiefe Brummen eines Flugzeugs am Himmel sind indes deutlich zu vernehmen. Anders gesagt: haltet euch am besten nicht in der Nähe lauter Geräuschquellen auf. Was die Isolierung eurer eigenen Geräusche anbelangt, so leistet das Recon 500 solide Arbeit. Sie sind aber definitiv und deutlich zu vernehmen, wenn ihr eine hohe Lautstärke eingestellt habt.

Das Recon 500 sammelt Pluspunkte bei Mikrofon und Flexibilität

Besser läuft's indes beim Mikrofon. Es überträgt eure Stimme klar verständlich und ihr klingt für andere Gesprächsteilnehmer und -teilnehmerinnen natürlich. Auch das Herausfiltern von Umgebungsgeräuschen klappt bis zu einem bestimmten Punkt ganz gut. Es sollte definitiv keiner hören, wenn zum Beispiel bei offenem Fenster ein Auto an eurem Haus oder eurer Wohnung vorbeifährt. Bei zu lauten Geräuschen hilft aber natürlich die beste Unterdrückung von Hintergrundgeräuschen nicht viel, bei moderater Lautstärke leistet sie hier gute Dienste.

Ein Pluspunkt des Recon 500 ist ohne Frage seine Flexibilität. Aufgrund seines 3,5mm-Anschlusses funktioniert es mit einer Vielzahl an Geräten. PC? Check. PlayStation und Xbox? Klappt. Nintendo Switch? Jep. Smartphones und Tablets? Na klar! Einfach einstecken und ihr seid einsatzbereit, könnt jederzeit in Sekundenschnelle von einem Gerät zum nächsten wechseln.


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Turtle Beach Recon 500 - Fazit

Für wen eignet sich das Turtle Beach Recon 500 am Ende? Nun, es ist auf jeden Fall schonend für euren Geldbeutel, wenngleich ihr dafür natürlich Abstriche bei Soundqualität, Zusatzfeatures und Komfort machen müsst. Das Headset hat ein warmes Soundprofil, insgesamt gibt's abhängig vom Ausgangsmaterial gemischte Resultate. Das klingt dann immer noch gut, aber das erwähnte Xbox-Headset leistet ein wenig mehr und ist nicht viel teurer - eine Alternative für euch, wenn ihr primär auf der Xbox spielt. Punkten kann das Recon 500 vor allem in puncto Mikrofonqualität und Flexibilität. Wer also ein Headset für mehrere verschiedene Geräte sucht und gerne zwischen diesen wechselt, könnte hier einen geeigneten Kandidaten dafür gefunden haben.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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