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Unreal Tournament 3

Wiederholungstäter

Da gibt es eine Energiekugel, die Gegner überrollen kann, ein Spezialfahrzeug, das Minen und geleeartige Blockfelder legen kann, ein gewaltiges Artilleriegeschütze und einen monströsen Panzer, der gleich mit mehreren Geschütztürmen auftrumpft. Einige Fahrzeuge wie der Dark Walker wirken momentan zwar noch etwas zu stark, dafür machen sie einen Heidenspaß und sorgen für die dringend benötigte Abwechslung vom Deathmatch-Alltag.

Auch bei den Karten greift Epic aus den Vollen. Gleich zum Start werden 42 Karten mitgeliefert, die sich zum Teil komplett unterschiedlich spielen. Es ist zwar schön, dass es Epic so gut mit seinen Spielern meint, doch hier haben sie es doch etwas übertrieben. In der Flut verliert man zu Beginn schlicht den Überblick und kann sich nur schwer für eine Karte entscheiden. Es ist zu befürchten, dass sich schnell ein paar Favoriten herauskristallisieren, die dann in den nächsten Monaten rauf und runter gespielt werden, während der Rest in der Mottenkiste verschwindet.

Dabei sind die Schlachtfelder zumindest optisch eine echte Augenweide. Jede der Karten besitzt eine ganz besondere Atmosphäre, glänzt durch bombastische Bauwerke und prächtige Szenarien. Ob der morbide Charme von zerstörten Städten transportiert wird oder man auf einer Raumstation mitten in ein schwarzes Loch blickt, selten wird das Auge gelangweilt. Asiatische Gärten, zerklüftete Eislandschaften und verrostete Fabriken zeigen die ganze Pracht der mächtigen Unreal Engine 3.

Der Juggernaut bildet die Grundlage für eine spezielle Warfare-Variante.

Unterstützt durch nahezu perfekte Animationen und durch das wuchtige Grafik-Design der Epic-Studios, verströmt der Titel damit eine einmalige Wertigkeit, die durch den genügsamen Hardware-Hunger noch unterstrichen wird. Auch beim Sound leistet sich Epic keine Blöße. Wummernde Musikstücke und brachiale Effekte verwandeln jede Partie auch akustisch in einen Kriegsschauplatz.

Während Epic bei der Präsentation also alle Register gezogen hat, fehlt beim ganzen Drumherum eine zündende Idee. Natürlich gibt es auch beim dritten Teil umfangreiche Statistiken und Ranglisten, doch die sind so uminspiriert umgesetzt, dass man sich das System aus der 1999er Variante herbeiwünscht. Auch Freundeslisten, ein Nachrichten-Service und ein komfortables Demo Playback sind keine Offenbarung, sondern gehören inzwischen zum guten Ton. Vielmehr vermisst man ein pfiffiges Belohnungssystem a la Battlefield oder Call of Duty, um auch nach der hundertsten Partie zu motivieren.

Darf ich vorstellen? Der Bruder von Marcus Fenix aus Gears of War.

Was hat Epic eigentlich die letzten vier Jahre gemacht? Das Gameplay wurde samt Waffen nahezu eins zu eins von den Vorgängern übernommen, die Grafikengine wurde ja schon vorher entwickelt und selbst die 42 Karten brauchen nicht eine solche Ewigkeit. Ok, sie haben nebenbei noch einen schicken Single-Player-Shooter für Microsoft entwickelt – der übrigens deutlich innovativer daherkommt als das aktuelle Unreal-Update. Doch was sorgte denn nun für die ständigen Verzögerungen?

Am Warfare-Modus kann es ganz sicher nicht gelegen haben, dazu sind Unterschiede gegenüber Onslaught zu winzig. Auch das hervorragende Balancing und die saubere Grafik rechtfertigt nicht solch eine stattliche Entwicklungszeit. Unreal Tournament 3 bleibt zwar auch ohne großen Innovationen ein sehr gutes Spiel, doch im Vergleich zur starken Konkurrenz zieht es eindeutig den Kürzeren.

Ob es die Inhouse-Konkurrenz ist, Quake Wars, Team Fortress 2, Halo 3 oder Call of Duty 4, die meisten Titel liefern zum erfrischenden Gameplay gleich noch eine spannende Einzelspielerkampagne mit. Uneingeschränkt kann man Unreal Tournament 3 also nur Fans von ausgedehnten Deathmatch-Partien und Adrenalin-schwangeren Fahrzeuggefechten empfehlen. Der Rest wird angesichts der vielen Alternativen an anderer Stelle deutlich besser bedient.

Unreal Tournament 3 ist seit heute für den PC erhältlich. Momentan sieht es danach aus, dass sich die PS3 Variante wie das Xbox 360 Pendant bis nach 2008 verschiebt.

8 / 10

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In diesem artikel

Unreal Tournament 3

PS3, Xbox 360, PC

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PC
Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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