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VC: Hanabi Festival 2, Gradius 2

Plus Final Soldier, Colums 3, Last Ninja und mehr

Nintendo liest meine Gedanken. Eigentlich hatte ich schon ein verbittertes, beinahe böses Round-Up der letzten beiden Wochen Virtual Console zusammengetragen, das sich ausschließlich aus den Blindgängern auf der zweiten Seite zusammensetze. Ich stimmte eine bittere Klage ob der niederen Qualität und der guten alten Zeit im letzten Jahr an, als wir noch mit Hits überschüttet wurden. Als es noch so tolle Sachen wie das Hanabi-Festival gab.

Aber durch die GTA4-Welle blieb diese Trauerklage noch ein wenig liegen und Nintendo hatte die Chance, alles noch einmal mit dem letzten Freitag zum Guten zu wenden. Und sie da, sie nutzten sie. Hanabi-Festival, Runde 2!

Eigentlich sollte ich mir Gedanken darüber machen, dass ein multinationaler Spieleriese selbige liest, aber wenn er mir dann meine Kindheitswünsche erfüllt, bin ich zu abgelenkt, um Nintendos Orwellsche Ambitionen weiterzuverfolgen.

Gradius 2

Plattform: PC-Engine
Entwickler: Konami
Erschienen: 1992
Kostenfaktor: 900 Punkte
Wii-Mote Unterstützung: Ja

Gradius 2 gehört nämlich zu den Spielen, die ich mir nie gekauft habe. Verschiedene Gründe gab es, aber der wohl schwerwiegendste war der Preis. Der Importeur meines Vertrauens schaffte es zwar eine der relativ raren Arcade-CD-Roms von Konamis Ballermonster heranzuschaffen und prominent im Laden zu platzieren, nur weder treuer Hundeblick noch das „Ich kauf hier doch sooooooo viel“-Argument senkten den Preis von 240 DM um auch nur einen Pfennig.

Vor zwei Tagen belastete ich meine Kreditkarte um lumpige 9 Euro und endlich findet zusammen, was zusammen gehört. Der beste Shoot´em´Up-Spieler des Landes und das härteste Game der heißen Phase dieses Genres.

Eine Stunde später wurde mir klar, dass Shootern nicht so ist wie Fahrradfahren. Man verlernt es anscheinend und die Tage meines mir so stolz selbst verliehenen Titels sind gezählt. Früher spielte ich Image Fight 2 durch, heute versande ich in Level 3 des sich vor mir entfaltenden Ballerkolosses.

Was auch immer Gradius 2 noch sein mag – und das ist eine Menge: Es ist hammerhart. Die hochpräzise und gefühlvolle Steuerung des kleinen Jägers ändert nichts daran, dass zu keinem Zeitpunkt auch nur für eine Sekunde Eure Konzentration wanken darf. Lächerlich enge Passagen gilt es zu passieren, Hindernissen auszuweichen, bei denen es knapp wird, wenn es gut läuft, und schließlich ist da natürlich noch der gnadenlose Ansturm der Feindeshorden.

Auf Euch brechen die obligatorischen Osterinselköpfe, Feuerschlangen und jedes andere ikonenhafte Kroppzeug herein, was die Gradius-Galaxie zu bieten hat und sie sehen dank perfekter Emulation von NECs-Arcade-Hardware fantastisch aus. Selbst wenn minimale Slowdowns das Gesamtbild der perfekten Umsetzung trüben: Immer noch nah genug dran. Und der CD-Soundtrack gehört sowieso zum Feinsten, was die 8- und 16-Bit-Ära überhaupt zu bieten hatte.

Umfangreich, schwerer als hochverdichtetes Blei und wunderschön. Gradius 2 ist ein Biest unter den Ballerspielen, aber es gehört zu der Sorte, die Ihr bewundernd anschaut und dabei zu leicht vergessen könnt, dass Euch hier ein echtes Raubtier von einem Shoot´em´Up erwartet. Von Pros für Pros. Das Beste für die Besten.

Goldmünzen: 5/5

Final Soldier

Plattform: PC-Engine
Entwickler: Hudson
Erschienen: 1991
Kostenfaktor: 700 Punkte
Wii-Mote Unterstützung: Ja

Dass zu Hanabi gleich noch ein zweites Ballerspiel kommen muss, ist klar. Der Output dieses Genres im Japan der 90er wurde wahrscheinlich nur noch von Rollenspielen und Mahjong-Games überboten.

Final Soldier gehört zu meinen kleinen persönlichen Favoriten auf der kleinen NEC-Konsole, nur so richtig dazu raten kann ich Euch eigentlich nicht. Habt Ihr schon Soldier Blade oder Super Star Soldier und gehört nicht zu den manischen Sammlern japanischer Shoot´em´Ups, könnt Ihr diese Runde auslassen.

Nicht dass der dritte Auftritt der Soldier-Serie schlechter wäre als die ersten beiden. Bei den Endgegnern wurde zwar ein wenig abgespeckt, teilweise lassen sie sich in Sekunden zerbröseln, die Gegnerformationen erfordern weniger Taktik und Reflexe, aber ein PC-Engine-Shooter, den nicht nur Freaks bis zu Ende sehen, ist ja auch nicht zu verachten. Nicht meine erste Wahl in der Virtual Console–Shooter-Welt, aber auch sicher nicht das Schlusslicht.

Goldmünzen: 3/5

Columns 3: Revenge of the Columns

Plattform: Sega Mega Drive
Entwickler: Sega
Erschienen: 1993
Kostenfaktor: 700 Punkte
Wii-Mote Unterstützung: Ja

Hm, es gab ein Columns 2? Kann ich mich nicht dran erinnern. Das liegt vielleicht daran, dass das Stapeln der hübsch bunten Kristalle zwar nett daherkommt, genrebedingt über die Jahre wenig an Reiz verlor – Grafik bei Action-Puzzeln ist immer noch optional, wie Bust-A-Move auf der Wii grad wieder so eloquent demonstrierte -, nur war am Ende bei Columns schon vom Start weg nie besonders viel Reiz vorhanden.

Dreh links, dreh rechts, zwei rüber, fallen lassen, nächste Reihe. Auch ein milde angegurkter, weil schlicht seines Namens unwürdiger Storymode – was sprach gegen die Bezeichnung Level 1 bis X? – bringt nicht einmal genug Innovation mit, um sich vom ersten Columns abzusetzen. Dazu noch ein zusätzlicher Preisaufschlag und schon heißt es „Nein, danke Japan.“ Wir brauchen nicht alles, was Ihr uns bis jetzt vorenthalten habt.

Nur den Namen muss man einfach noch einmal kurz extra würdigen: Columns 3:Revenge of the Columns. Oh, come on! For real?

Goldmünzen: 2/5