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Warhammer Online: Age of Reckoning

Auf in den Krieg

Ein wenig problematisch sind dabei lediglich die teilweise langen Wartezeiten für die Szenarien und die recht hohen Levelunterschiede der Spieler. Jedes Szenario ermöglicht den Zutritt einer bestimmten Levelrange (etwa 1-11), wobei alle "kleinen" Teilnehmer auf Level 8 angehoben werden. Zwar können sie auf diese Weise halbwegs mithalten, vor allem in späteren Szenarien macht sich die Kluft in den Spezial-Fähigkeiten bemerkbar und gibt den höherstufigen Charakteren damit deutliche Vorteile. Beispielsweise erhaltet Ihr ab Level 20 Zugriff auf Reittiere und dürft diese auch in den Szenarien einsetzen und Euch dort teilweise enorme Überlegenheit verschaffen. Ob sich das Balancing-Problem später wieder ausgleicht, werden wir weiter beobachten.

Besonders positiv macht sich in den RvR-Auseinandersetzungen übrigens die Implementierung von Kollisionsabfragen bemerkbar. So wird verhindert, das gegnerische Spieler einfach durch Eure Figuren hindurchlaufen und das kriegerische Gemetzel erfährt mehr Spieltiefe. Tank-Klassen können sich beispielsweise den anstürmenden Feinden in den Weg stellen und ihre Heiler beschützen. Schon jetzt sehr vielseitig sind übrigens nicht nur das Design der verschiedenen Szenarien ausgefallen, auch die unterschiedlichen Startgebiete der sechs Rassen bieten Euch mindestens genauso viele unterschiedliche Möglichkeiten, Eure Charaktere aufzuleveln, womit der Wiederspielwert deutlich vergrößert wird. Das gilt allerdings nur mit Abstrichen für die Optik. Die Landschaften kommen oft atmosphärisch daher, lassen aber gerade im Detailbereich mit oft matschigen Texturen einiges zu wünschen übrig und stellen sicher nicht den aktuellen Stand der Dinge dar.

Mein Reittier ... NOT

Jede Menge Spaß bieten neben den geschlossenen und offenen RvR-Schlachten oder normalen Quests die öffentlichen Aufträge, an denen sich Dutzende Krieger gleichzeitig und vor allem gemeinsam beteiligen. Im Mittelpunkt stehen dabei in der Regel übergeordnete Aufgaben, die es in jeweils mehreren Stufen zu bewältigen gilt. Auch hier warten spezielle Belohnungen auf Euch, die die Teilnahme weiter versüßen sollen. Gerade an diesem Beispiel wird deutlich, was Entwickler Mythic mit dem Spielkonzept von Warhammer Online erreichen möchte und mit "hier ist immer und überall Krieg" meint. Häufig steht man bei diesen Aufträgen mit der feindlichen Seite in direkter Konkurrenz und nur wer seine Aufgabe besser oder schneller löst, schreitet voran und staubt die dicken Belohnungen ab. Eine ungemeine Motivationsspritze, die nicht zwangsläufig zu unmittelbaren physischen Auseinandersetzungen führen muss. Zwar sind diese ohnehin fast überall möglich, ein Mann-gegen-Mann-Kampf wird einem währenddessen jedoch eher selten aufgezwungen. Dennoch: Wer PVP-Rangeleien nichts abgewinnen kann, wird sich mit WAR vermutlich schwer tun.

Um den Spielablauf bei diesen öffentlichen Aufträgen intuitiver zu gestalten und die Koordination zu erleichtern, hat man sich aufseiten der Entwickler etwas einfallen lassen, das durchaus innovativ ist und möglicherweise auch unsere Art zu spielen grundlegend ändern könnte. Sobald Ihr eine Zone betretet, habt Ihr die Möglichkeit, ohne große Barrieren den dort vorhandenen Gruppen beizutreten. Die bei MMOGs häufig lästige Gruppensuche wird dadurch gravierend erleichtert, häufig bilden sich in Windeseile ganze Kampfgruppenverbände. Wer lieber unter sich bleiben möchte, kann dieses Feature allerdings auch deaktivieren. Zudem ist es möglich, sich per Knopfdruck alle offenen Gruppen der Zone mit entsprechender Gesinnung (PvE, RvR, PQ) anzeigen zu lassen. Dieses Gruppensystem ist noch nicht perfekt, denn es fehlen wichtige Filterfunktionen, die beispielsweise anzeigen, an welcher öffentlichen Quest die Gruppen teilnehmen. Schon nach kurzer Zeit möchte man dieses Feature trotzdem nicht mehr missen.

Auch in normalen Questgebieten trifft man oft auf feindliche Spieler

Fürs Erste hat Warhammer Online einen guten Start hingelegt, auch wenn man sicher noch mit einigen eher kleineren Problemen zu kämpfen hat. Die Server sind einem großen Ansturm ausgesetzt, der Wartezeiten mit sich bringt, erscheinen jedoch stabil zu laufen. Das Gameplay hinterlässt einen leicht zugänglichen und oldschooligen, aber frischen, teilweise sogar innovativen Ersteindruck. Vor allem die Verquickung von RvR, PvE und öffentlichen Quests zu einem flüssigen miteinander verwobenen Spielablauf ohne Brüche macht die ganz große Stärke von WAR aus. Ein bisschen Feintuning vorausgesetzt, setzt sich Mythic mit dem geistigen Nachfolger von Dark Age of Camelot im Bereich Spieler-gegen-Spieler-Schlachten vermutlich die Genre-Krone auf.

Die Handwerksberufen müssen wir dagegen erst noch einer genaueren Untersuchung unterziehen und auch das übergeordnete Balancing von Ordnung und Zerstörung könnte auf den Schlachtfeldern noch einige Sorgen bereiten. Warhammer Online hat sicherlich das Zeug, ein Big Player zu werden - dazu gehört allerdings auch vernünftiger Kundenservice, der aktuell nicht ganz dem entspricht, was man in diesem Genre gewohnt ist. GOA muss hier in Europa noch gehörig nachlegen.

Prognose: 8-9/10

Warhammer Online: Age of Reckoning ist im Handel für ca. 49,99 Euro erhältlich. Der erste Monat ist kostenlos, danach dürft Ihr monatlich 12,99 Euro, 35,97 Euro für 3 Monate oder 65,94 für 6 Monate berappen. Prepaid-Karten gibt’s im Handel für 29,99 Euro (Spieldauer: 60 Tage).

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Über den Autor

Nedzad Hurabasic

Contributor

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