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WET

Verliebt in Rubi

Zusätzlich warten in Rubis Eigenheim, einem Flugzeug-Friedhof, sogenannte Gun-Challenges auf euch. Hier müsst ihr innerhalb eines bestimmten Zeitlimits einen Parcours bestreiten und durch das Abballern von bestimmten Zielen wertvolle Sekunden sparen. Wer es etwas brutaler mag, darf sich auf ein paar klassische Geschützsequenzen freuen, in denen ihr mit einer dicken Mini-Gun Umgebung und Gegner zerlegt. Spielerisch keine große Herausforderung, aber dank Havok-Physik zumindest eine befriedigende Erfahrung.

Deutlich spektakulärer wird es dagegen bei den Verfolgungsjagden über Autodächer hinweg. Wer die Demo gespielt hat weiß, was ihn erwartet. Ein wenig ballern, jede Menge Quick-Time-Aktionen und spektakuläre Bilder. Im späteren Verlauf der ca. zehn Stunden dauernden Story erwarten euch noch dramatischere Action-Sequenzen. Um nicht zu spoilern: Nur fliegen ist schöner!

Optischer Höhepunkt des Spiels sind aber die Rage-Abschnitte. In diesen Leveln wird die gesamte Grafik im Stil eines Sin City manipuliert und beim Gameplay der Turbo eingelegt. Ihr macht deutlich mehr Schaden, schießt schneller und sorgt mit jedem Schwertschlag für Leichen. Anfangs noch in recht linearen Leveln gehalten, wagt ihr euch im weiteren Verlauf auch in Rage-Arena-Kämpfe und Rage-Autoverfolgungsjagden. Leider spielt sich der Titel damit nicht sonderlich anders, was die Frage aufwirft, warum sie diese schicke Optik-Alternative nicht in das normale Gameplay eingebaut haben. Aber mich fragt ja mal wieder keiner.

Neben den erwähnten Gatling-Gun-Anführern gibt es keine wirklichen Endgegnerkämpfe. Stattdessen tretet ihr den stimmig designten Gestalten in Form von Quicktime-Events gegenüber. Schick inszeniert und auf den Punkt gebracht, zumindest optisch eine Bereicherung. Wem sich bei dem Knöpfchengedrücke aber die Zehennägel hochstellen, wird bei WET wohl kaum glücklich werden.

WET – Welcome to G-House

Zwei weitere Faktoren werden dagegen den deutschen Käufern die Laune verderben. Erstens: Die deutsche Synchro ist allerhöchstens zweitklassig. Während im Original Sprecher wie Eliza Dushku und Andie McDowell für knackige Sprüche und jede Menge Spracherotik sorgen, wirken ihre deutschen Ableger eher demotiviert. Der zweite und für Splatterfans noch viel entscheidendere Punkt: Für eine USK-Einstufung mussten nicht nur einige Ragdoll-Effekte entfernt und die Blutmenge reduziert, sondern auch ein paar Sprüche entfernt werden. Meiner Meinung nach ein Novum.

Ich kann WET seine ganzen Macken einfach nicht übel nehmen. Dazu bin ich zu verliebt in Rubi und den augenzwinkernden Humor der Macher. Das abgedrehte Szenario, die liebevoll designten Szenarien und die schön schrulligen Charaktere trösten über eine ganze Menge Gameplay- und Technik-Mängel hinweg. Natürlich nervt das ständige Neuladen, weil man mal wieder zwei Zentimeter daneben gegriffen hat. Natürlich wirkt das Kernelement, das Zeitlupen-Geballer, nicht ganz zu Ende gedacht und spielt sich ein wenig hakelig. Und natürlich kann die Grafikengine nicht mit aktuellen Top-Produktionen mithalten.

Trotzdem hat mir der wilde Ritt mit meiner brünetten Schönheit Spaß gebracht. Style, Umfang, Abwechslung und Musik stimmen, die Story ist spannend und am Ende darf man sich im Challenge-Modus austoben. Grind House-Fan, was willst du mehr? Und ganz ehrlich: Es gibt einfach zu wenig Max-Payne-Kopien. Das Zeitlupengeballer machte schon Stranglehold zu einem angenehmen Zeitvertreib und auch WET profitiert von diesem Adrenalin-peitschenden Spielelement. Mehr davon!

WET erscheint am 18. September für Xbox 360 und PS3 in Europa. Die deutsche Fassung folgt Anfang Oktober.

7 / 10

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