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Wii Music

Überraschung: Es macht Spaß!

Leider begeht Wii Music dann aber den schwersten, nur vorstellbaren Fehler: Es baut dieses Gefühl nicht aus, stellt Euch nur wenige weitere Optionen zur Verfügung und schränkt Eure Kreativität dadurch unnötig ein.

Ihr könnt Lieder anders klingen lassen, aber es ist jederzeit noch erkennbar, dass es sich eben um diese Lieder handelt. Ihr dürft nicht so weit gehen, Lieder deutlich zu verändern, zumindest einzelne Teile umzuschreiben - und das ist schade, weil Ihr das nach ein paar Stunden wollen werdet, sofern Euch das Spiel Spaß macht.

Ähnlich enttäuschend gestaltet sich die Songliste, die zwar mit zahlreichen traditionellen Liedern - teilweise passend zur Weihnachtszeit - und Auszügen einiger bekannter Nintendo-Soundtracks aufwartet, aber bei Pop- und Rock-Songs gnadenlos versagt. "Daydream Believer", "September" und "Please Mr. Postman" ist das Aufregendste, was Nintendo für seinen angeblich wichtigsten Titel des Jahres aus dem Hut zaubern konnte? Wirklich?

Recht schnell zusammenfassen lässt sich außerdem, was Euch neben den Jam-Sessions erwartet: Eine Art Schlagzeugsimulation, bei der das Balance Board aus Wii Fit relativ sinnvoll Verwendung findet. Ein Dirigenten-Minigame, bei dem Euer Einfluss auf das Orchester aber gleichermaßen gering wie schwer nachzuvollziehen ist.

Das Schlagzeug zählt zu den Highlights.

Ein Glocken-Geschicklichkeitsspiel, in dem Ihr Wiimote oder Nunchuk zum richtigen Zeitpunkt schwingen müsst und dafür bewertet werdet. Und schließlich ein, uhm, Gehörtest, der von Euch fordert, mindestens zwei Töne miteinander zu vergleichen, wobei der Schwierigkeitsgrad schrittweise ansteigt.

Wer bezüglich Steuerung oder Funktionen nicht gleich durchsteigt, bekommt in umfangreichen Tutoriallektionen übrigens alles ordentlich erklärt. Darüber hinaus erstellt Ihr bunte Cover für aufgenommene Songs - was seltsamerweise Pflicht ist, um neue Lieder freizuschalten. Schön hingegen, dass Ihr Eure Werke speichern und per WiiConnect24 an Freunde weiterreichen dürft.

In gewisser Weise ist Wii Music sowohl eines der besten als auch eines der schlechtesten Spiele, das Nintendo in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Eines der besten, weil die Idee großartig ist, Menschen ohne jegliche Notenkenntnisse unkompliziert miteinander musizieren zu lassen. Weil es Euch dabei dennoch eine gewisse Kreativität einräumt und Euch einiges über Komposition sowie Rhythmus beibringt. Weil es schlichtweg Spaß macht, Lieder nach eigenem Belieben abzuändern und miteinander die Instrumente zu spielen.

Die Violine ist weniger spannend.

Eines der schlechtesten, da die Song-Auswahl, mit der ein Musikspiel nun einmal steht oder fällt, eine mittelschwere Katastrophe ist. Und da es ab einem bestimmten Punkt nicht mehr genügend Variationsmöglichkeiten bietet, nicht die Simulation jedes einzelnen Instrument überzeugt.

Letzten Endes stellen sich daher drei Fragen:

Seid Ihr offen für eine neue Art Spiel? Seid Ihr bereit, Spaß zu haben und Euch von bestehenden Videospiel-Konventionen zu lösen? Findet Ihr zwei bis drei Gleichgesinnte, die ebenfalls aufgeschlossen genug sind? Wenn ja, dann gebt Wii Music eine Chance! Denn die hat es - obwohl es weit von der Perfektion entfernt ist - allein für seine Idee verdient.

Wii Music steht seit kurzem natürlich exklusiv für Nintendos Konsole in den Läden.

6 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Wii Music

Nintendo Wii

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Über den Autor

Fabian Walden

Freier Redakteur

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