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Barrierefreiheit in Videospielen: Minecraft auf PC im Test

Gaming ohne Grenzen geht an Minecrafts Grenzen

Das medienpädagogische Projekt Gaming ohne Grenzen testet mit Unterstützung von Mobilfunkanbieter congstar einige der aktuell beliebtesten Triple A-Titel in Hinblick auf Konfigurationsmöglichkeiten und Spielbarkeit für Menschen mit Behinderung.

Unbegrenzte Möglichkeiten – kaum ein Spiel steht so sehr für die absolute Freiheit, alles tun und bauen können, wie Minecraft. Die einen steigen in die tiefsten Minen hinab und sammeln wertvolle Erze, die anderen bauen atemberaubende Kunstwerke aus den kultigen Blöcken. Das Entwicklerstudio Mojang hat mit Minecraft einen Sandbox-Titel mit echtem Suchtfaktor geschaffen. Obwohl der Titel bereits 2009 Premiere feierte, ist seine Beliebtheit noch immer ungebrochen – ganz im Gegenteil: dank regelmäßiger Content-Updates, einer riesigen Fan-Community und noch mehr unterstützten Plattformen ist Minecraft so abwechslungsreich und beliebt wie niemals zuvor. Kein Wunder also, dass der Titel noch immer Millionen von Spieler*innen begeistert.

Doch wie unbegrenzt sind die Möglichkeiten von Minecraft für Gamer*innen mit Behinderung? Das Kultspiel erhält regelmäßig kostenlose Updates, die zum Teil auch das Gameplay und die Barrierefreiheit verbessern – ein Blick lohnt sich also definitiv!

Besonders unter Jugendlichen ist Minecraft mit seinem bunten Look und den fantasievollen Möglichkeiten ein beliebter Einstiegs-Titel in die Welt des Gaming und wird für viele zu einem echten-Alltime-Favourite. Daher haben die Tester*innen von Gaming ohne Grenzen einen Blick auf eben diese Accessibility-Features geworfen und sie gemeinsam mit ihren Jugendgruppen auf Herz und Nieren getestet.

Erfahre jetzt und hier wie barrierefrei sich Minecraft in der Bedrock-Version auf PS4 und der Java-Edition 1.18 spielen lässt, welche Modi sich besonders eignen, welche Accessibility-Funktionen es gibt, an wen sie sich richten und wie gut sie bestehende Behinderungen ausgleichen können. Du willst mehr über das medienpädagogische Projekt Gaming ohne Grenzen erfahren? Dann wirf hier einen Blick in unseren Intro-Artikel oder in den inklusiven Spieletest zu Forza Horizon 5.

TESTKATEGORIE HÖREN:

+ Im Kreativmodus spielen Geräusche keine große Rolle, es kommt daher zu keiner Einschränkung des Spielspaßes.
+ Minecraft kommt zum Großteil ohne Sprache aus. Weder Text noch gesprochenes Wort sind notwendig, um das Spiel zu genießen.
+ Für die Laute von Tieren und Monstern können auf PC Untertitel eingestellt werden, die mit einem Pfeil anzeigen, aus welcher Richtung der Ton kommt.
- Im Überlebensmodus kündigen sich gefährliche Monster mit spezifischen Geräuschen an. Wenn die spielende Person diese Geräusche nicht hören kann, ist sie im Nachteil.
- Geräusch-Untertitel sind leider nur in der PC-Version Version aktivierbar.

TESTKATEGORIE VERSTEHEN:

+ Minecraft bietet extrem viele Möglichkeiten auf verschiedenste Weise zu spielen – hier kann jede*r etwas für die individuellen Präferenzen finden.
+ Der Schwierigkeitsgrad ist individuell einstellbar. Auf dem schweren Schwierigkeitsgrad kommt es häufiger zu Monster-Begegnungen und sie machen auch mehr Schaden.
+ Im Kreativmodus kann ausgiebig gebaut und gespielt werden – ganz ohne Zeitdruck oder Angriffe von Monstern.
+ Die Monster-Angriffe, die die Erkundung deutlich erschweren können, können ausgestellt werden.
+ Wenn Du einmal nicht weißt, wie es weitergehen soll, findest Du in den Einstellungen Hilfen zu den grundlegenden Funktionen.
- Die dunklen Höhlen, in denen es eine Vielzahl von Monstern gibt, können gruselig wirken.
- Es gibt keine festen Aufgaben, die durch das Spiel leiten – diese offenen Möglichkeiten können manche Spieler*innen überfordern.

TESTKATEGORIE SEHEN:

+ Die allermeisten Objekte und Monster in Minecraft lassen sich über ihr individuelles Aussehen und ihre Geräusche gut voneinander unterscheiden.
+ Es gibt eine Screenreader-Funktion, mit der schriftliche Inhalte vorgelesen werden können.
- Die Screenreader-Funktion ist teilweise schwer zu verstehen und bringt daher nicht immer die gewünschte Erleichterung.
- Die pixelige Schriftart passt perfekt zum Look des Spiels, kann aber für Menschen mit Seheinschränkungen unter Umständen schwer zu lesen sein.
- Es wäre schön, wenn Menschen mit Farbfehlsichtigkeit Erzblöcke leichter unterscheiden könnten. Unser Tipp: Um Gold, Smaragd, Diamant, Eisen und andere Erze voneinander unterscheiden zu können, sollten sich Spieler*innen eher an den Strukturen der Blöcke als an ihren Farben orientieren.

TESTKATEGORIE STEUERN:

+ Minecraft bietet die Möglichkeit, Spielsteuerung und Tastenbelegung an die individuellen Bedürfnisse anzupassen.
+ Adaptive Controller profitieren von der individuellen Tastenbelegung.
+ Umgekehrt ist es beim Spielen auf Konsole möglich, Tastatur und Maus anzuschließen.
+ Auch die Empfindlichkeit des verwendeten Controllers ist einstellbar.
+ Für leichteres Erkunden kann automatisches Springen aktiviert werden, so müssen Spieler*innen nicht immer den exakt richtigen Zeitpunkt abpassen.
+ Um zu sprinten oder sich zu ducken, müssen in der Standard-Tastenbelegung die Knöpfe gedrückt gehalten werden – das kann jedoch ausgeschaltet werden! Dann müssen Knöpfe nur einmalig gedrückt werden, um Sprinten und Ducken zu aktivieren oder zu deaktivieren.
- Leider ist es nicht möglich auch Blöcke automatisch abzubauen – hierfür muss immer noch eine Taste dauerhaft gedrückt werden. Für den Abbau mancher Erze werden über 10 Sekunden benötigt. Das kann für Spieler*innen mit motorischen Behinderungen ziemlich anstrengend werden. Unser Tipp: Lege die Funktion zum Abbau auf eine Taste, bei der dir das Gedrückthalten leichter fällt.

Gaming ohne Grenzen zieht ein Fazit:

Minecraft ist ein Spiel voller Möglichkeiten – das macht es per se schon zugänglicher. Denn Spieler*innen müssen sich nicht auf einen bestimmten Skill verlassen, um voranzukommen. Sie können sich einfach in der riesigen Spielwelt und den verschiedenen Modi austoben – allein oder mit Freund*innen im Koop-Modus. Es gibt auch viele Konfigurationsmöglichkeiten, die Barrieren abbauen können und das Spielen erleichtern. Auf visueller Ebene gibt es jedoch ein paar vermeidbare Barrieren, die leicht abgebaut werden könnten. So würden mehr Auswahl-Möglichkeiten für die Schrift vieles erleichtern. Wenn Farbe, Größe und Schriftart angepasst werden könnten, wäre das schon ein Fortschritt. Zusätzlich könnte der Screenreader optimiert werden. Für Menschen mit Höreinschränkungen ist zudem eindeutig die PC-Version zu empfehlen, da sie mehr Untertitel-Optionen bietet. Es wäre fantastisch, wenn Mojang diese Funktionen auch auf anderen Plattformen zugänglich machen würden. Trotzdem hatten unsere Tester*innen großen Spaß beim Spielen und wir wünschen uns, dass möglichst viele Menschen ihrer Kreativität in der pixeligen Welt von Minecraft freien Lauf lassen können.

Du möchtest auch, dass mehr Menschen den Spaß an Videospielen erleben können? Oder Dich hat die Neugierde gepackt, wie barrierefrei neue Spiele sind? Dann besuche Gaming ohne Grenzen auf ihrer Website oder verfolge hier die Spieletest-Serie rund um Barrierefreiheit im Gaming mit congstar! Weitere Information zu den Gaming-Aktivitäten von congstar gibt es hier.

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