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Bloodborne ist nicht schwierig!

Man muss nur ein paar einfachen Regeln folgen.

Nachdem mir jetzt schon mehr als einer gesagt hat, dass er trotz eines PS-Plus-Abos Bloodborne nicht mal geladen hat, weil ihm das Spiel sicher zu schwer sei und er da keine Zeit für hat und sich nicht rantraut: Blödsinn!

Bloodborne ist nicht schwer. Heutige Spiele sind zu einem großen Teil extrem leicht und haben uns verzogen, was das Vorankommen in einem Spiel angeht, aber deshalb verbringt man mit einem solchen nicht viel weniger Zeit. Ganz ehrlich, früher haben wir ständig Bloodbornes durchgespielt. Damit meine ich die "seligen" 16-Bit-Zeiten, in denen ein Spiel wie Alien Soldier oder Rocker Knight Adventures am ersten Abend fast unüberwindbar schienen. Von solchen Absurditäten wie Ninja Gaiden auf dem NES mal ganz abgesehen, dagegen ist Bloodborne ein entspannter Sonntagsspaziergang.

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Der Vergleich ist weniger prätentiös und abgehoben, als ihr vielleicht denkt. Viele der paar Tipps, die ich gleich gebe, mit denen ihr euch relativ leicht Bloodborne nähern könnt, galten und gelten für diese alten Spiele bis heute. Vor allem der Erste...


Habt etwas Geduld und spielt aufmerksam!

Wir sind es in einem Spiel wie Assassin's Creed, Call of Duty, Far Cry und jedem anderen großen Triple-A gewohnt, dass das Spiel uns mitnimmt, fast egal, was wir tun. Die Herausforderung an den Punkten, an denen es weitergeht, ist bewusst niedrig gehalten, um auch unerfahrenere Spieler am Laufen zu halten. Mit ein wenig Geschick am Pad gibt es kaum eine echte Herausforderung an diesen Stellen. Wenn ein Spiel diese bietet, werden sie in der Regel in den optionalen Gebieten versteckt, um hingebungsvolleren Spielern auch was zu bieten. Das, oder es steckt nach dem Ende im High-Level-Content.

Sieht hübsch aus? Tut es. Aber tritt sanft, denn du trittst auf Träume. Tödliche Träume.

Diese alten Spiele waren dagegen eine konstante Herausforderung und allein schon wegen ihrer oft sehr kurzen eigentlich Laufzeit von teilweise unter einer Stunde, wenn ihr wusstet, was ihr tatet, darauf ausgelegt, euch zügig und kontinuierlich die Extra-Leben wegzufressen. Ihr musstet immer aufpassen, immer bei der Sache sein, jeder Fehler kann den Level-Neustart bedeuten.

So unvergebend ist Bloodborne nicht, aber es erwartet von euch, dass ihr nicht wie ein Irrer losstürmt und versucht God of War zu spielen. Nähert euch jedem Gegner bewusst, weil jeder Gegner kann euch gefährlich werden. Achtet auf eure Umgebung, ob sich einer versteckt hält. Beobachtet ihre Bewegungen. Wo laufen sie hin, wann sind sie möglichst allein. Beachtet all das und geht langsam voran, dann habt ihr eine gute Chance, nicht überrascht und überwältigt zu werden. Respektiert das Spiel.


Lernt das Spiel!

Wiederum, in den alten Spielen der 8- und 16-Bit-Zeit war das nichts, was man dazusagen musste, weil es ein so integraler Teil des Spielprinzips war: Level und Gegner wurden zu einem guten Teil auswendig gelernt und durch Wiederholung eingeprägt. Wenn man wusste, von wo die Gefahr kommt, dann ist es einfach ihr zu begegnen.

Das Gleiche ist in das Spielprinzip aller Souls-Spiele und auch von Bloodborne fest eingebacken. Wenn ihr sterbt, könnt ihr direkt den Abschnitt wiederholen, schließlich werdet ihr zum letzten Feuer zurückgebracht. Von diesem immer zentralen Punkt aus lernt ihr den Weg zum nächsten Feuer oder Boss auswendig. Nach ein paar Versuchen wisst ihr immer, woher die Gefahr kommt und es wird euch sehr viel einfacher fallen, jedes Mal ein Stück weiter zu kommen. Erwartet nicht, den ganzen Weg im ersten Anlauf zu schaffen - auch wenn das nie ausgeschlossen ist -, denn das Spiel ist nicht so konzipiert. Wenn ihr das erwartet, dann werdet ihr sehr viel schneller gefrustet sein, als es sein müsste. Nehmt Sterben und neu am Feuer zu starten einfach als Teil der Erfahrung hin und ihr werdet sogar lernen, es für euch zu nutzen.

Wer hier nicht wusste, dass die kommen, wird nicht weit kommen.

Seid nicht gierig!

Ein großer Teil des Frusts scheint daher zu kommen, dass mancher Spieler nicht weiß, wann er zum letzten Feuer zurückgehen sollte, um seine gesammelten Punkte in Fertigkeiten umzuwandeln. In diesem Punkt beginnt Bloodborne jetzt von dem 16-Bit-Vergleich abzuweichen, denn die Progression basiert auch darauf, dass ihr sammelt und eure Figur verbessert, was dann jeden Gang einfacher macht. Dazu müsst ihr aber eure Schäfchen ins Trockene bringen und gerade zum Beginn nervt es ungemein, viel gesammelt zu haben, nur um von einem noch unbekannten Feind in einem gerade erst betreten Gebiet überrumpelt zu werden und alles zu verlieren. Noch ärgerlicher ist es dann, wenn das so weit in eine Gefahrenzone hinein passierte, dass ihr nicht einfach den Punkt eures Ablebens wieder erreicht und dann alles futsch ist.

Macht es euch einfach zu Regel, dass wenn der Punktestand so hoch ist, dass ihr es selbst als schmerzhaft empfinden würdet, es zu verlieren, der Zeitpunkt für einen Besuch beim Feuer gekommen ist. Am besten ist es, wenn ihr euch gedanklich auf Beutezüge und Erkundungen einstellt. Bei Letzteren geht es darum, neue Gebiete zu erforschen und nicht unbedingt zu sammeln, bei den Beuterunden spielt ihr sicher und in bekannten Territorien.

Das heißt natürlich auch, dass zum Beispiel nach einem besiegten Boss ein Besuch am Feuer Pflicht ist. So sehr das neue Gebiet auch locken mag, es läuft nicht weg und die Wahrscheinlichkeit, dass ihr dort schnell mal wieder sterbt, ist hoch. Spielt anfangs also auf Nummer sicher, levelt immer, wenn ihr könnt, und die Verlustangst lässt schnell nach.


Bosse sind hart!

Alls andere wäre eine Lüge und selbst wenn ihr alles andere in den Griff bekommen habt und locker, flockig spielt, die Bosse werden für euch ein Bremsklotz im Vorankommen sein. Das ist auch ihre Aufgabe, wieder in Rückbesinnung zu den 8-Bit-Tagen, wo ein Level-Boss schon mal 10 oder 20 Anläufe einfordern konnte. Das ist auch das Geheimnis. Werft nicht nach einem Versuch die Flinte ins Korn. Zuerst bereitet euch vor, indem ihr ein nahes Feuer sucht und den Weg von Dort zum Boss im Schlaf beherrscht und möglichst ohne auch nur einen der wertvollen Heiltränke zu opfern.

Die ersten Male geht am besten gar nicht mit dem Ziel ihn zu besiegen zum Boss, sondern haltet Abstand, beobachtet seine Bewegungen und Angriffe, sein Timing, ob es günstige Positionen in der Landschaft gibt, wo er euch schwerer erreichen kann und ihr euch dann dort heilt oder verschnauft. Probiert einfach ein paar Angriffe aus, guckt, wie viele Schläge ihr landen könnt, bevor ihr wieder ausweichen müsst, und akzeptiert die Tode als Lehrgeld.

Pater Gascoine.... Beginnt harmlos, aber ist der erste große Blocker für viele und der Punkt, an dem sie aufgeben. Seid standhaft, levelt ein wenig, lernt seine Moves und vor allem eure eigenen.

Es gibt kaum magische Tricks, einen Boss in Bloodborne schnell zu besiegen, jedenfalls nicht für Anfänger und jeder Pro fing auch mal so an, dass er diese Lernphase hatte. Sie gehört dazu und der einzige echte Trick ist, nicht aufzugeben.

Wenn ihr denkt, dass ihr keine Chance habt, dann könnt ihr natürlich auch erst mal noch ein wenig leveln oder es schlicht woanders versuchen. Oft gibt es in dem Spiel mehr als einen Weg und selbst wenn am Ende des andren auch ein harter Boss lauert, kann der Weg selbst schon genug Gegenstände und Belohnungen bereithalten, dass das Spiel wieder ein Stückchen einfacher wird.

Es kann auch nicht schaden, ein paar Tipps zu den Bossen einzuholen, an dieser Stelle ein Verweis auf unsere Bloodborne-Komplettlösung.


Probiert alles aus!

Wie gesagt, Sterben ist Teil des Programms und habt ihr das erst mal akzeptiert, dann nutzt es. Wenn Sterben kein Thema ist, kann man alles ausprobieren. Das heißt hier, dass ihr euch vor allem mit den Waffen beschäftigt und auch mal mit ungewohnten Varianten auf Gegner losgeht und schaut, wie das unterschiedliche Timing unterschiedlicher Waffen so kommt. Vielleicht findet ihr etwas, das euch mehr liegt als das, was bisher euer Liebling war. Versucht andere Bewegungsmuster, Timings und Wege zu einem Feind, um ihn aus einem anderen Winkel als dem offensichtlichsten zu attackieren. Am besten macht ihr sowas natürlich in der Nähe eines Lagerfeuers, bei dem ihr es nicht weit zu ein paar Gegnern habt, um sicher auch die nebenbei geernteten Punkte sinnvoll investieren zu können.

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Ihr könnt auch einfach mal probieren durchzurennen und so viele leuchtende Gegenstände abzugrasen, wie ihr könnt, bevor es euch erwischt. Das kann in neuen Gebieten Sinn machen: Ihr bekommt einen ersten Blick darauf, wie es aussieht und was euch angreift, ihr bekommt ein paar neue Sachen und habt einen Eindruck, wie eine echte Runde durch das Gebiet aussehen könnte.


PlayStation Plus für ein Jahr bringt euch jede Menge Spiele und Rabatte und kostet euch etwa 45 Euro. (Amazon.de)

Bloodborne in der Collectors-Box dagegen kommt euch etwas teurer zu stehen. (Amazon.de)


Bleibt dabei, es ist nicht schwer!

Bloodborne erscheint im Vergleich zu der Masse deutlich vergebenderer Spiele schwer und es hat auch wirklich ein paar Stellen, die nicht einfach sind. Aber der größte Teil basiert einfach auf diesen Prinzipien: Spielt bewusst, lernt das Spiel und seine Welt zumindest partiell auswendig und probiert die Möglichkeiten aus, die es euch gibt. Wenn ihr das beherzigt und einfach akzeptiert, dass ihr ein paar Mal häufiger sterben werdet, dann werdet ihr erfolgreich sein und auch zu verstehen beginnen, dass jeder Tod in Bloodborne ein wenig auch euer Gewinn ist. Schließlich lernt ihr jedes Mal dazu und das ist es, was am Ende Bloodborne mit jedem Anlauf einfacher macht.

Also, traut euch, wenn ihr schon PlayStation Plus habt, dann ladet es euch auf jeden Fall auch herunter. Es ist eine einzigartige Spielerfahrung.

Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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