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Borderlands

Kreatives Meisterwerk

Kreative Spiele haben es schwer. Gelobt von den Kritikern und geliebt von den Fans, bleiben Titel wie No One Lives Forever, Psychonauts oder auch Ico fast immer wie Blei in den Regalen liegen. Die Masse der Spieler möchte gar keine kreativen Welten, keinen ungewöhnlichen Grafikstil oder aufsehenerregende Gameplay-Ideen. Stattdessen wandern das nächste FIFA, das nächste Call of Duty oder das nächste StarCraft in den Einkaufskorb. Da weiß man, was man bekommt und muss sich vor allem nicht auf etwas Neues einlassen. Der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier.

Entsprechend groß war das Geschrei, als der Shooter Borderlands mitten in der Entwicklung das komplette Grafik-Design umwarf. Statt Unreal-Engine-3-Einheitsbrei wurde auf einen Cel-Shading-artigen Comic-Look gesetzt. Gearbox wollte nach dutzenden Auftragsproduktionen und Add-Ons eben keine Standardware abliefern, sondern etwas Ungewöhnliches schaffen. Ein mutiger Schritt, denn vergleichbare Titel wie XIII oder Jet Set Radio haben sich im Nachhinein als Kassengift entpuppt.

Noch dazu setzen die Amerikaner bei Borderlands auf eine gewagte Mischung aus klassischen Ego-Shooter-Elementen, Open-World-Ansätzen und einer dicken Portion Rollenspiel. Einfach ausgedrückt: Mehr Diablo, weniger Call of Duty. Und das Beste: Es klappt. Nach zehn Stunden Vorschau-Version bin ich begeistert.

Doch erst einmal ein paar Worte zum Setting: Pandora ist eine lebensfeindliche Welt. Die Kolonie irgendwo am Rande der Galaxis erinnert stark an den Wilden Westen des späten 19. Jahhunderts. Die gelandeten Siedler versuchen, der trockenen Wüste Lebensraum abzugewinnen. Gefährliche Raubtiere lauern im Schatten, um unvorsichtige Wanderer in halbverdaute Überreste zu verwandeln. Und der Abschaum der Galaxis zieht in Form marodierender Banden durch die Gegend. Kein Ort, um Urlaub zu machen.

Trotzdem verschlägt es die Helden auf diese unwirkliche Sandkugel. Gemeinsam mit bis zu vier Freunden online beziehungsweise zu zweit im Offline-Modus könnt ihr ein wahrlich ungewöhnliches Abenteuer erleben. Wie in einem klassischen Rollenspiel steht aber zuerst die Klassenwahl auf dem Programm. Ein Soldat, ein Berserker, ein Scharfschütze und eine Sirene rumpeln in einem abgehalfterten Truck durch die Einöde. Ihr müsst entscheiden, welche Figur im verschlafenen Nest Fyrestone aussteigt. Als Söldner wollt ihr primär Geld verdienen, doch natürlich wartet auf Pandora mehr auf euch als es am Anfang den Anschein hat.

Borderlands - Gameplay-Video

Nachdem euch ein durchgeknallter Claptrap-Roboter in Empfang genommen hat, geht es sofort heiß her. Banditen brausen mit ihren stinkenden Jeeps heran und nehmen euch ohne zu fragen unter Beschuss. Je nach Klasse gilt es nun, die Mad-Max-Lookalikes mit der primären Waffe aus dem Weg zu räumen. Wie der Name schon sagt, besitzt der Berserker nicht nur das dickste Fell und frisst jede Menge Kugeln, bevor er ins Gras beißt, sondern kann auch wunderbar mit seinen Fäusten austeilen.

Der massive Muskelprotz übernimmt sozusagen die Rolle des Tanks. Zieht ihr gemeinsam mit bis zu drei Freunden in die Schlacht, saugt er vor allem den Schaden der Gegner auf, um den Damage-dealenden Scharfschützen, Soldaten und Sirenen die Arbeit zu erleichtern. Wird es brenzlig, wirft er seine Beserk-Fähigkeit an und prügelt sich dank Schadensreduktion noch flotter durch seine Opfer. Einen richtigen Heiler gibt es nicht. Stattdessen kann der Soldat, der auch sonst eher als Allrounder fungiert, seine klassenspezifische Spezialfähigkeit, ein Automatik-Geschütz, mit einer lebensregenerienden Aura versehen. Praktisch, um im Eifer des Gefechts nicht das Zeitliche zu segnen.

In diesem artikel

Borderlands

PS3, Xbox 360, PC

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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