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Call of Duty Black Ops Cold War buddelt Ronald Reagan aus!

So lief das Ankündigungs-Event in Warzone.

  • Trailer des neuen CoD in einem Warzone-Event enthüllt.
  • Spieler lösten Missionen und wurden mit den Impressionen belohnt.
  • Die Kampagne führt u.a. nach Ost-Berlin, Ronald Reagan ist ein NPC
  • Missionen sind zum Teil offener, Entscheidungen beeinflussen das Ende.

Man kann über Fortnite sagen, was man will, aber die Art, wie Epic das Spiel selbst nutzt, um einen steten Dialog mit seiner Fan-Gemeinde zu führen, ist wegweisend - und färbte nun auch auf Call of Duty ab. Das neue Black Ops Cold War enthüllte man Mittwochabend im Rahmen eines clever aufgezogenen In-Game-Events im immens erfolgreichen Call of Duty Warzone.

Wer 19:30 dabei war, dem stand plötzlich ein neuer Modus namens Codeknacker offen, der einem "Schritte zur Freiheit" als Etappenziele einer Mission überantwortete. Respawns waren endlos, Gulag gab es keins, ebenso keine Loadout Drops. Dafür aber waren die Karten-Locations im Black-Ops-Stil geschwärzt, während Videoartefakte und Zitate aus dem frühen Trailer die passende Stimmung setzten. Schnell war klar, jeder sollte die Chance haben, das Ende zu sehen.

So lief das Ankündigungs-Event zu Cold War

Im Grunde lief alles auf eine Schnitzeljagd hinaus, die längst nicht so kompliziert war, wie sie zunächst aussah. Aber gelohnt dürfte sie sich haben, denn jeder Teilnehmer war nicht nur mit Spaß dabei, sondern konnte auch noch Baupläne und Waffenanhänger verdienen. Aber wie gesagt: Einfach blieb's: Zu Beginn waren über Kills und goldene Kisten fünf Embleme zu sammeln, die zusammen einen Kartencode ergaben. Daraufhin wurde die Position eines Schlüssels eingeblendet und hatte man sich den geholt, machte man sich im nächsten Suchbereich auf die Suche nach einem weiteren Code, der wiederum das Missionsziel "Führen sie die Waffe" aktivierte und einen Waffen-Anhänger freischaltete.

Auf YouTube ansehen

Das führte zu einem letzten Suchbereich, in dem man vom Black Ops Helden Frank Woods eine legendäre DMR namens Schweinebucht überreicht bekam, samt dem entsprechenden Bauplan fürs eigene Warzone-Loadout. Nach einer Schwarzblende mussten dann alle Überlebenden unbewaffnet in Richtung Stadion rennen, während Hunderte Bomber zu Weltuntergangsstimmung und Sirenen über das Schlachtfeld hinwegrauschten. Wer es vor Ende des Countdowns in Sicherheit schaffte, wurde mit dem Trailer belohnt. Den konnten kurz darauf zwar alle anderen ebenfalls sehen. Es fühlte sich trotzdem irgendwie verdient an. Cooles Event und deutlich involvierter, als einfach nur den Trailer auf Youtube zu schauen

Zum Trailer selbst: Schnell geschnittenes, optisch attraktives Action-Allerlei, wie es "Duty-ger" nicht sein könnte. Das Wiedersehen mit Woods wird die Leute so oder so freuen, aber ich habe einen besonderen Faible für Action-Geschichten, die auf dem Rücken von Verschwörungstheorien in eine coole Zeitperiode wie die Achtziger eingearbeitet wurden. Eine natürlich vollkommen altruistische Weltretter-Mission unter der Regie des Geheimdienstes - hier repräsentiert durch CIA-Agent Adler, eine Quasi-Version des "Once Upon A Time ... in Hollywood"-Brat Pitt - kann ich mir im Grunde immer geben.

Erinnert der euch an wen?

Endlich wieder Entscheidungen

Gleichzeitig muss ich heute immer schwer schlucken, wenn ich Ronald Reagan sehe, der im Trailer einen Knalleffekt-Auftritt hat, den die im letzten Jahr enthüllten rassistischen Äußerungen in einem Telefonat mit Richard Nixon ordentlich verhagelt haben. Gut, davon konnte Treyarch noch nichts wissen, als sie mit den Arbeiten an der Kampagne begannen. Und letzten Endes wissen wir nicht, welche Rolle der 40. Präsident der USA in einem Spiel unter Beteiligung diverser Geheimdienste letzten Endes hat. Wer hier wen opfert, betrügt und hintergeht, ist noch lange nicht raus.

Die Geschichte knüpft direkt an Teil eins an und nimmt offenbar ihren Ursprung in Vietnam.

Und mit dem Wissen, sich hier gewissermaßen in eine knallige Spionage-Pulp-Novelle zu werfen, ist auch gleich wieder alles gut. Vor allem, wenn man bedenkt, welch attraktive Stationen das Spiel im Kalten Krieg nehmen kann. Ost-Berlin ist ebenso dabei wie Moskau, Vietnam und die Türkei und wer wie ich in der Zeit aufgewachsen ist, hat auch eine besondere, morbide Affinität für Geschichten, die sich in dieser Periode abspielen. Und wer jünger ist, der blickt durch einen glitzernden Vorhang in eine Zeit, in der die nukleare Auslöschung näher war als jemals davor und danach wieder.

Der Trailer selbst verlor zwar keinerlei Worte über die spielerische Seite, immerhin wurde andernorts mittlerweile bestätigt, dass die Black Ops Reihe erstmals seit Teil zwei wieder unterschiedliche Enden auf Basis der von euch getätigten Entscheidungen bieten werden. Eine der ersten Entscheidungen trifft man im Rahmen der Erstellung seiner Spielfigur, denn diesmal spielt man keinen vorgefertigten Charakter. Die unterschiedlichen Enden soll man indessen auch durch sein Vorgehen in mehreren "Hitman-artigen" Leveln beeinflussen, wie unsere englischen Kollegen von eurogamer.net erfuhren. Eine Mission verbringt man zum Beispiel als Undercover-Agent im KGB-Hauptquartier, wo mehrere Wege zum Ziel führen, etwa die Vergiftung eines Generals, das Stehlen von Dokumenten, Erpressung eines Offiziers und das Befragen eines Gefangenen. Natürlich knallt es am Ende wieder, Call of Duty-style. Aber das deutet schon an, dass das neue Black Ops auch mal andere Spannungskurven verfolgt als bisher.

Mich freut der neue Fokus auf höhere Handlungsfähigkeit aufseiten der Spieler. Ich war seinerzeit sehr enttäuscht, als Teil drei die spannenden Ansätze aus dem zweiten wieder vergaß und "Business as usual" durchexerzierte und begrüße diese zeitgemäße neue Facette an Call of Duty. Sie deutet an, dass mehr auf dem Spiel steht, als es nach einem Bildschirmtod vom letzten Checkpunkt von fünf Metern zuvor noch einmal zu versuchen. So etwas hat Potenzial. Nicht nur in Call of Duty.

"Heimliche Multiplayer-Operationen" in einem "Mehrspielermodus der nächsten Generation"

Ebenso schwieg man sich über den Multiplayer aus, dessen Enthüllung Vorbesteller der digitalen Version von CoD Black Ops Cold War ab dem 9. September zuerst auf der PlayStation für beta-testen dürfen. Die kurzen Schnipsel zeigten Buggys, ein Wüstenszenario mit hübschen Dünen und waffenstarrenden Helilkoptern. Activision selbst spricht von "Multiplayer-Operationen in aller Heimlichkeit" in einem "Mehrspielermodus der nächsten Generation". Der Ausschnitt am Ende des Trailers ist extrem kurz, aber "heimlich" sah da nichts aus. Warten wir es ab. Zombies sind natürlich ebenfalls wieder dabei, wenngleich keine Infos zum Szenario vorliegen. Lediglich, dass das Arsenal vom Kalten Krieg inspiriert ist, ist fix.

Ich habe eine Schwäche für Miniguns und Dünen. Was soll ich sagen. Die Frage ist, ob Warzone CoDs Multiplayer nicht ein wenig die Butter vom Brot nimmt?

Interessant wird sein, welchen Beitrag Cold War zum Free-to-play-Ableger Warzone leistet. Wahrscheinlich ist in meinen Augen eine thematisch angepasste neue Karte, die mittlerweile tatsächlich gerne kommen dürfte.

Unser Fazit zur Black Ops Cold War-Enthüllung

Auch wenn jetzt nicht so viele neue harte Infos zum Spiel bekannt sind, ist Activision die Enthüllung an sich geglückt. Interaktiv ist immer besser und das Rätselraten im Vorfeld und noch während des Events - auch wenn es da dann doch selbsterklärender war, als man meinen mochte -, habe ich als Bereicherung meines Abends empfunden, ganz egal, wie das Spiel nun wird. Die meisten Fans scheinen glücklich über den Trailer. Er macht, was er soll, wedelt mit seinem Weltuntergangsszenario schön drohend vor der Nase, anstatt es einem vom Fleck weg über den Schädel zu hauen und hat damit zumindest mein Interesse geweckt. Und machen wir uns nichts vor: Die Kampagnen dieser Spiele sind seit jeher mindestens hochsolide.

Bleibt noch abzuwarten, wie das neue Call of Duty die Herausforderung von Cross-Gen und generationenübergreifendem Crossplay meistert. Nicht mehr lange, dann finden wir es heraus.

Im PlayStation Store könnt ihr Black Ops Cold War als Standard Edition (69,99 Euro) vorbestellen, das Cross-Gen-Bundle (74,99 Euro) ist ein paar Euro teurer und auch eine Ultimate Edition (99,99 Euro) ist verfügbar. Mit der Vorbestellung der digitalen PS4-Version erhaltet ihr (zuerst auf PS4) Vorabzugriff auf die offene Beta sowie Operator Frank Woods und einen Sturmgewehr-Waffenbauplan, die ihr beide direkt in Call of Duty: Modern Warfare und Warzone verwenden könnt.


  • Entwickler / Publisher: Treyarch, Raven Software / Activision
  • Plattformen: PS4, PS5, PC, Xbox One, Xbox Series X
  • Release-Datum: 13. November
  • Sprache: Deutsch, Englisch und weitere
  • Preis: ca. 60 Euro
In diesem artikel

Call of Duty: Black Ops Cold War

PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, PC

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Alexander Bohn-Elias Avatar

Alexander Bohn-Elias

Stellv. Chefredakteur

Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.

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