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Call of Juarez: The Cartel

Gemeinsam und gegeneinander

Anfang Februar. Ich schaue in meinen Posteingang, sehe die Ankündigung von Call of Juarez: The Cartel. "Cool, mal wieder ein Western-Shooter", denke ich mir, doch bei näherer Betrachtung dann die Überraschung: The Cartel spielt in der Gegenwart?! Betrachtet man die Spiele der Reihe lediglich oberflächlich, fragt man sich sicher erstmal unweigerlich, was das Ganze eigentlich soll? Habe ich auch getan, als ich damals die Ankündigung las, aber die eine oder andere Verbindung existiert dennoch.

Insbesondere bei einem der Hauptcharaktere, Ben McCall, der beispielsweise ein Nachfahre von Ray McCall ist. Gleichzeitig will man Elemente eines Western-Shooters auch in diesem Spiel unterbringen. Und seien wir mal ehrlich: Ein Shootout bleibt auch in der Gegenwart ein Shootout. Verfolgungsjagden sind ebenfalls mit dabei – wenn auch im Wagen anstatt zu Pferd. Und auch in puncto Schauplätze orientiert man sich an trockeneren Gebieten und schickt euch etwa nach Los Angeles, Arizona, New Mexico und hinunter bis nach Juarez in Mexico. Vom Sprung in die Gegenwart verspricht man sich schlicht mehr Abwechslung in puncto Waffenarsenal und Locations, vergleicht einen Disco-Club etwa mit einem Saloon.

Nachdem Alex euch ja bereits in seiner ersten Vorschau einen kleinen Einblick verschafft hat, konnte ich letzte Woche in Düsseldorf bei Ubisoft den sogenannten Coopetition-Modus etwas näher unter die Lupe nehmen. Wie ihr sicherlich erkannt habt, handelt es sich dabei um eine Mischung aus "Coop" und "Competition". Soll heißen: Grundsätzlich kämpft ihr zwar alle für das gleiche Ziel, arbeitet jedoch in einem gewissen Rahmen auch gegeneinander.

Bei der angespielten Fassung handelte es sich um eine Beta-Version, in der laut Ubisoft noch einiges an Arbeit zu tun ist, was sich beim Spielen auch an der einen oder anderen Ecke bemerkbar machte. An Spawns, Gegnerzahlen, der Grafik und auch der KI wird nach Angaben des Publishers jedoch nach wie vor fleißig gewerkelt. Die Koop-Kampagne von The Cartel entspricht dabei exakt den 15 Missionen der Singleplayer-Story und ist für bis zu drei Spieler ausgelegt.

Einer der frühen Einsätze trägt den Namen "Gang-Bang" (...) und stellt euch vor die Aufgabe, das Kartell in Misskredit zu bringen, indem ihr einen ihrer Unterschlüpfe überfallt, das Geld mitgehen lasst, falsche Hinweise zurücklasst und dann von dort wieder verschwindet. Klingt relativ simpel und das ist es zu Anfang auch. Mal eben mit dem Auto auf einen nahen Parkplatz gefahren, ein paar Meter zu Fuß laufen und schon ist das Haus in Sichtweite. Über die Hintertür geht es hinein ins Gebäude und die sichtlich wenig begeisterten Bewohner werden mit ein paar gezielten Fausthieben ins Reich der Träume befördert.

Klappt ja ganz gut. Aber vielleicht zu gut? Nachdem ihr das Geld gefunden und den falschen Hinweis platziert habt, ändert sich die Sache schnell. Die Gang will sich das nicht gefallen lassen, weitere Mitglieder des gemeinunnützigen Vereins attackieren das Haus abwechselnd von vorne und hinten. Also schnappt ihr euch eure Knarren, die ihr vor Missionsstart auswählen dürft, und gebt ihnen Saures. Nach ein paar Gegnerwellen verschwindet ihr durch die Hintertür, erledigt auf dem Weg zum Fluchtauto noch ein paar weitere böse Jungs und macht euch dann, verfolgt von weiteren um sich schießenden Schurken, auf den Weg zum Highway, um sie endgültig abzuhängen. Das Auto kann man dabei selbst durch die Straßen lenken und muss es sicher um die Kurven befördern beziehungsweise einigen Hindernissen ausweichen, bevor man selbst durchlöchert wird.

Call of Juarez: The Cartel - Coopetition-Modus

Wie oben bereits erwähnt, arbeitet ihr in den Missionen grundsätzlich zusammen. Es ist aber nicht so, dass ihr euch plötzlich untereinander über den Haufen ballert beziehungsweise ballern müsst. Diese kompetitiven Elemente sind eher eine Art kleiner Wettbewerb unter Kollegen. Da wären beispielsweise die "Secret Agendas", die ihr von euren Kontakten oder Informanten bekommt und die sich je nach Charakter, den ihr gerade spielt, voneinander unterscheiden. Als Ben McCall könnt ihr in besagtem sicheren Haus etwa zusätzliches Geld einstecken, solltet dabei jedoch die Augen nach euren Mitstreitern aufhalten, damit diese euch nicht bei eurem Vorhaben beobachten.

Auch abseits davon kann man bestimmte Gegenstände einsacken, die von Interesse für den jeweiligen Spieler sein könnten. Nehmen wir etwa Eddie Guerra, der schon mal ein paar illegale Substanzen von einem Tatort mitgehen lässt, um so seine Spielschulden zu bezahlen. Auch hier solltet ihr euch möglichst nicht dabei erwischen lassen. Interessante Objekte werden auf der Karte übrigens nur für die Spielfigur eingeblendet, die sie aufnehmen kann.

Weiterhin gibt es noch die "Challenges", kleine Herausforderungen mit unterschiedlichen Anforderungen. Ihr müsst dann beispielsweise eine bestimmte Zahl an Gegnern erledigen oder aber diese mit einem Kopfschuss ausschalten, um die Challenge für euch zu entscheiden. Der Fortschritt wird währenddessen anhand von Prozentzahlen für alle sichtbar am Bildschirmrand eingeblendet.

Das alles sind jedoch nicht nur Spielereien, sie sind durchaus nützlich. Für erfolgreiche Aktionen erhaltet ihr Punkte, mit denen ihr wiederum im Level aufsteigt und euch so nach und nach neue Schießeisen freischaltet, die ihr dann vor Missionsbeginn auswählen könnt, darunter diverse Arten von Pistolen, Sturmgewehre und andere nette Gerätschaften.

Die zweite Mission, "Juan Chase", spielt schon recht nah am Ende der Kampagne des Spiels und beginnt einmal mehr mit einer Verfolgungsjagd. Während einer der Spieler das Auto über die Straßen lenkt - erwartet hier keine allzu realistische Fahrphysik, im Griff hat man den Wagen dennoch -, können sich die anderen beiden aus dem Fenster lehnen und Feinde oder deren Autos auf Korn nehmen. Nach ausreichendem Beschuss gehen diese in Flammen auf und explodieren. Hierbei spielt übrigens auch die Vorbereitung eine durchaus wichtige Rolle. Wer zu Anfang ein Maschinengewehr auswählt, ist damit bei einer Verfolgungsjagd sicherlich durchschlagskräftiger und präziser unterwegs als mit einer Schrotflinte, die euch in einem solchen Fall eher wenig nützt.