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Child of Eden

Kinect with the dream

Was mir bei Kinect noch fehlte, war der eine Titel, auf den ich mich freue, dieser eine Grund, eine Verbindung zu dieser eigentlich ja wirklich beeindruckenden Technologie zu schaffen. Zwiegespräche mit dem unheimlichen Ersatz-Kind Molyneuxs reizten mich genauso wenig wie die Variante, dass mir meine Opfer in Shootern direkt in die Augen gucken. Diese Art von Immersion beunruhigt mich nur unnötig. Aber jetzt hat ein Japaner das Spiel auf Lager, dass ich nicht nur spielen, sondern so richtig fühlen möchte. Möglicherweise, weil es an sich schon aussieht wie eine halluzinogene Erfahrung.

Child of Eden, Tetsuya Mizuguchis – REZ (Original), Lumines – aktuelle Vision, gehört zu den Spielen, die sich nur schwer beschreiben lassen, zumindest, sofern man den Versuch unternimmt, es nicht wie, nun, das unzusammenhängende Gebrabbel eines Potheads klingen zu lassen. Deshalb starte ich mal mit dem, was hier dem Ansatz einer Handlung am nächsten kommt. Die hübsche, bunte Welt von Eden wird von ominösen Viren bedroht und nur der Spieler kann diese bekehren und zu „guten“ Organismen im System machen. Mizuguchi bezeichnet das Spiel als „musikalischen synthesia Shooter“, was es in geistige Nähe zu REZ rückt.

Wie dort auch ballert ihr auf die befremdlichen Objekte, die sich mit Notenfolgen von bösartig farbigen Irgendwassen in freundlich-farbige Irgendwasse verwandeln. Nichts davon würde der unbedarfte Beobachter mitbekommen, der einfach nur den bunten Tanz aus Farben, Licht und Musik beobachtet. Und den Spieler, der sich dank Kinect dazu eher seltsam benimmt. Bevor jetzt der Sturm der „Ich will aber mit dem Pad ballern“-Entrüstung losgeht: Das funktioniert auch und sogar sehr gut.

Mizuguchis Child of Eden für Kinect

Ähnlich wie bei REZ halt steuert ihr euer - in Ermangelung eines besseren Wortes - Fadenkreuz und wählt zischen einer Art Mark&Release-Schuss, ebenfalls nicht unbekannt aus REZ, dann einer Art Gatling-Gun-Variante mit Dauerfeuer oder der „Happy Bomb“, einer begrenzt verfügbaren Smartbomb. Happy Bomb, weil Mitzuguchi eine positive Spielerfahrung bevorzugt, die Unschönes in Schönes transformiert anstatt es zu zerstören (Hippie…). All das mit einem Pad ist eine hübsche, im wahrsten Sinne des Wortes traumhafte Erfahrung und sollte jeden REZ-Fan zufrieden in seinen Sessel sinken lassen.

Oder, Kinect/Move vorausgesetzt, er steht auf und orchestriert die Verfröhlichung der bunten Welt. Wie ein Dirigent baut sich Mitzuguchi vor seiner Schöpfung auf und diese liebt große, ausschweifende, mal ruhige, gebieterische, mal energische Gesten. Es ist eine Art seltsamer, harmonischer Tanz zum Takt der im Vergleich zu REZ etwas poppigeren Musik. Jede Geste hat eine Funktion und mit scheinbar unendlicher Leichtigkeit rauscht er durch Pinienwälder aus Eis, über majestätische Berge und in jeder Sekunde wettstreiten diese vor Kreativität durchfluteten Eindrücke. Die „Feinde“ in dem, was wohl die Archive von Eden sein sollen – whatever, eure Gedanken dazu sind so gut wie meine – erinnern an die ewige Fluktuation Unterwasser lebender Organismen, Arten von Oktopussen, Mantas und nicht näher Spezifizierbarem.

Das allein sieht alles wirklich schick aus, aber diese Verbindung aus den Bewegungen des Spielers in Synchronisation mit Musik und Bildern, das alles zusammen ergibt den Eindruck einer ganzheitlichen Spielerfahrung. Mir fehlen wirklich ein wenig die richtigen Worte, aber ich weiß, dass ich Child of Eden zumindest ausprobieren will. Unbedingt. Meine erste, große Kinect-Sehnsucht.

Child of Eden wird Anfang 2011 für PS3 und Xbox 360 erscheinen. Kinect, Move und normale Pads werden unterstützt.

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