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Corsair HS80 RGB Wireless: Gelungenes Gaming-Gesamtpaket im Test

Das neue Wireless-Headset von Corsair besitzt ein erstaunlich gutes Mikrofon - und andere überzeugende Argumente.

Eurogamer.de - Empfehlenswert Badge
Das Headset besticht mit seiner edlen Schlichtheit und einem tollen Mikrofon. Vieles macht das Gesamtpaket richtig und nur wenig falsch.

Am Ende muss ein Gaming-Headset ein Gesamtpaket abliefern und nicht allen gelingt das. Oft scheitert es an guter Klang- oder Mikrofonqualität. Dann soll es noch bequem, hochwertig und kompakt sein und am besten noch unzählige Gaming-Features mitbringen. Und das möglichst, ohne dafür gleich euer Konto um eine Summe zu erleichtern, mit der ihr locker die nächste halbe Miete zahlen könntet. Das Corsair HS80 RGB Wireless bietet zwar nicht auf jedem dieser Bereiche einhundert Prozent, ist aber, berücksichtig man alle Faktoren, eines das bisher besten Gesamtpakete, die ich je auf dem Kopf getragen habe.

Ich selbst habe schon seit langem ein Set-Up aus Headset, externen Mikrofon und Soundkarte - ein wenig dekadent, aber meinen Ohren gefällt's. Das ist aber eine wirklich teure Kombination, wenn die einzelnen Teile auch alle hochwertig und speziell auf die Bedürfnisse eines kompetitiven Spielers angepasst sein sollen. Besonders gut transportieren lässt sich dieses auditive Trio auch nicht so einfach. Aber bisher war ich mit der Ton- und Mikrofonqualität von Gaming-Headsets einfach nicht so richtig zufrieden. Verwende ich zum Beispiel das integrierte Mikrofon meines anderen Sets, bekommen meine Freunde im Discord das Gruseln. Da man in Shootern, MOBAs und sonstigen Multiplayer-Spielen auf klare Kommunikation angewiesen ist, empfinde ich daher viele Geräte für mich als untauglich. Kleiner Spoiler vorweg: Dieses Problem hat das Corsair HS80 RGB Wireless nicht.

Schlichter Gaming-Style

Verpackung, geflochtenes USB-Kabel, USB-Wireless-Adapter, Headset - alles ist schwarz und schlicht. Trotzdem schafft es das HS80 RBG Wireless dabei nicht langweilig oder klischeehaft, sondern mit seiner Konstruktion aus Hartplastik und Aluminium eher hochwertig und modern auszusehen. Das leicht kantige Design der massiv wirkenden Kopfhörer macht auch ohne viel Schnick-Schnack ganz klar deutlich, dass wir es hier mit Gaming-Hardware zu tun haben. Ihr könnt euch ja mal selbst ein Bild davon machen:

Das Corsair HS80 RGB Wireless in voller Pracht.

Als ich es auf meinen Kopf gesetzt habe, war ich überrascht, wie leicht es sich anfühlt. Mit seinen 367 Gramm ist es immerhin fast 60 Gramm leichter als meine täglichen Begleiter. In Sachen Komfort hat das Corsair einiges auf dem Kasten: Memory-Foam Ohrmuscheln mit der perfekten Menge Platz für meine Lauscher, ein verstellbares Kopfband mit Kunstledereinlage und ein sehr leichter Sitz lassen das Headset für den Träger schon fast unsichtbar werden. Nach acht Stunden Arbeit und drei Stunden zocken an einem Tag immer noch kein Drücken am Schädel. Da gibt es einen Daumen hoch!

Sooooo angenehm...

Nach außen hört man alle Geräusche, ein passives Noice-Cancelling ist kaum vorhanden. Das mag der eine gut, der andere schlecht finden. Links hinter der Ohrmuschel gibt es dann noch einen Power-Knopf und ein Rad zum Verstellen der Lautstärke. Die Positionierung beider Schalter ist mir etwas zu hoch, um sie intuitiv beim Griff an den Hörer zu treffen. Die lauten Klick-Geräusche beim Betätigen des Lautstärkereglers hätte man sich auch sparen können. Es nervt und ist unnötig, da ihr auditives Feedback bereits durch die Änderung der Lautstärke bekommt.

Hilfe, mein Headset redet mit mir!

Beim Anschalten habe ich mich fast erschreckt, denn das Corsair HS80 RGB Wireless begann auf einmal mir mit einer lauten Frauenstimme zu erklären, dass mein Headset jetzt Saft hat. Ja, danke Corsair, das habe ich schon bemerkt, als ich den Piepton gehört habe, deshalb musst du mich nicht anbrüllen. Andere furchtbar sinnvolle Mitteilungen wie "Microphone muted" - dafür gibt es ebenfalls genügend andere Anzeichen - hat das Stimmchen auch noch im Repertoire. Naja, mit der hauseigenen Software von Corsair mit dem Namen iCUE lässt sich die nette Dame schnell zum Schweigen bringen.

Sehr übersichtlich - fast schon etwas zu leer.

Im Gegensatz zu den Sprachansagen ist diese Software wirklich nützlich. Nicht nur könnt ihr dort das kleine Corsair-Symbol auf den Seiten eurer Kopfhörer mit vielen Farben und Effekten zum Leuchten bringen (das kennt man ja inzwischen), mit der automatischen Ausschaltung könnt ihr festlegen, nach welcher Zeitspanne des Nichtgebrauchs - also wenn gerade kein Ton läuft und nicht gesprochen wird - sich euer Gerät zur Ruhe begeben darf.

Auch einen bitter nötigen Equalizer könnt ihr mit iCUE nutzen. Ein paar Voreinstellungen wie Kino, FPS Gaming oder Bass Boost sind mit an Bord, selber an den Reglern herumschieben ist hier aber auch kein Hexenwerk.

Guter Klang, aber nur mit Equalizer oder Dolby Atmos

Warum ich den Equalizer so eindringlich empfehle? Weil sich die Kopfhörer trotz 50 mm Neodym Audiotreiber mit einem Frequenzbereich von 20 bis 40.000Hz ohne Hilfe einfach viel zu flach anhören. Vor allem bei der Nutzung auf Spotify und Co. fällt auf: Dem Jungen fehlt es an Bass. Mit den richtigen Griffen an den Schiebereglern könnt ihr euch schnell ein kräftigeres Klangbild zusammenbasteln. So kann man es doch wunderbar aushalten. Besonders loben muss ich die Fähigkeit des Headsets Geräusche im Spiel - beispielsweise Schritte oder das Nachladen einer Waffe - vieeeeel deutlicher wiedergibt als ich es bisher gewohnt war. Es gibt ganz klar an, von wo der Sound kommt, und hat mir so in Destiny 2 beim Orten der Gegner geholfen.

Nur ein glücklicher Gamer ist ein guter Gamer!

Noch besser wird es mit dem Raumklang von Dolby Atmos. Zwar deaktiviert die Dolby Atmos App, die ihr kostenlos im Windows Store herunterladen könnt (Lizenz spendiert von Corsair), den Equalizer, sorgt aber bei bestimmten Spielen und Musikdiensten für ein lebendigeres Audioerlebnis. Außerhalb der unterstützten Medien habe ich allerdings nicht so viel von der Software gemerkt, was ja nicht weiter verwundern sollte..

Auch ohne Kabel macht das Corsair HS80 eine gute Figur. Das Verbinden ist kinderleicht: Ihr steckt einfach den mitgelieferten Adapter in einen USB-Port im PC oder der PlayStation (an der Xbox funktioniert es leider nicht) und schaltet das Headset am Power-Knopf an. Verzögerungen habe ich im Wireless-Modus bisher keine bemerkt. Statt einer Audio-Auflösung von 96kHz, die ihr mit Kabel erhaltet, gibt es ohne nur noch 48kHz bei gleichbleibenden 24-Bit. Als Laie ist das ein kaum merkbarer Unterschied - und ihr gewinnt ja auch noch einen Haufen Flexibilität dazu.

Mouse for scale...

Bis zu 18 Meter ermöglichen den schnellen Badezimmerbesuch oder das Öffnen der Tür, wenn der Postbote mal wieder, während einem Match klingelt. Der Akku gibt euch etwa 20 Stunden, bevor er sich verabschiedet und gibt euch mit einer farbigen Kontrollleuchte an, wann Zeit für ein Kabelpäuschen ist. Bei mir hat das Headset so zwei Arbeitstage mit anschließender Zocker-Session durchgehalten.

Das Mikrofon ist die größte Stärke des Corsair HS80 Pro

Einhundert Punkte gibt es für das Mikrofon von Corsair. Für ein Gaming-Headset ist es von unfassbar guter Qualität. Sowohl in meiner Freizeit im Discord als auch für die Arbeit in Google Meet habe ich für meinen angenehm authentischen und klaren Klang viele Komplimente bekommen. Auch wenn es keinen mitgelieferten Popschutz gibt, war meine Stimme immer gut verständlich und hat sich überraschend natürlich angehört.

Da ist der edle Klops.

Wer schnell mal zwischen den Matches auf Toilette muss und vergisst das Wireless-Headset vom Kopf zu ziehen, wird dankbar für die Mute-Funktion des Headsets sein. Klappt ihr das stabile und dicke Mikrofon nach oben, seid ihr automatisch stumm geschaltet. Drehen, biegen oder aus den Kopfhörern entfernen könnt ihr das Mikro nicht. Da es omnidirektional aufnimmt, ist es auch gar nicht nötig den Stängel so dicht vor den Mund zu halten, dass ihr euren Teamkameraden geräuschvoll die Ohren voll atmet. Das Einzige, was mich ein wenig stört, ist das Kontrolllämpchen am Mikrofon, dass ich ständig aus dem Augenwinkel sehe.


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Corsair HS80 RGB Wireless: Fazit

Für seinen Preis bietet das Corsair HS80 RGB Wireless ein Gesamtpaket für Gamer, das wirklich in vielen Bereichen zu Punkten weiß. Besonders bei der größten Schwachstelle vieler Headsets, dem Mikrofon, hebt sich Corsair deutlich von der Konkurrenz ab. Klang und Komfort sind (mit entsprechender Anpassung) angemessen und auch die hauseigene Software bringt noch ein paar nützliche Features mit. Ein bisschen unnötiger Krimskrams wie eine Sprachansage, ein nerviger Lautstärkeregler oder unglücklich platzierte Knöpfe an der Ohrmuschel sind zwar etwas ärgerlich, aber im Großen und Ganzen stören diese kleinen Schönheitsfehler nicht allzu sehr und sicher auch nicht jeden. Wer keine separaten Geräte kaufen möchte, aber in der mittleren Preisklasse ein rundum gelungenes Gaming-Headset für PC und PlayStation sucht, findet hier einen würdigen Kandidaten für die Vergleichsliste.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Melanie Weißmann Avatar

Melanie Weißmann

Redakteurin

Melanie ist meist online am PC zu finden. Neben Multiplayern und Meer mag sie Alliterationen und dumme Wortspiele. Gelegentliches Lego-Bauen hilft ihr beim Abschalten.
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