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Creative ZiiO 10"

Oldschool-Screen im MusiK-Meister

Creative Labs gehört zu den Klassikern der PC-Hardware-Branche und wenn es auch technisch gesehen die Kanadier von Adlib waren, die dem PC-Spieler den Sound brachten, waren es die Soundblasters, die ihn dort ernsthaft erfolgreich sein ließen. Die Soundblaster werden bekanntermaßen bis heute gebaut und damit Creative in ihren Geräten etwas anbieten kann, dass es halt nicht sowieso schon onboard gibt, dachte man sich verschiedene Tricks wie zum Beispiel die Soundaufbereiter-Routinen von X-Fi aus. Damit jetzt nicht nur der PC gut klingt, gibt es nun das Konzept für unterwegs und aus allen möglichen Boxen und Geräten kabellos für alle Lebenslagen.

Creative ZiiO 10"

Preis: ca. 240 Euro mit 8 GB / ca. 280 Euro mit 16 GB

Hersteller: Creative

Erhältlich über: Amazon

Der Sound muss irgendwo herkommen und was bietet sich dafür besser an als ein Pad, mit dem man dann nicht nur Musik genießen, sondern auch gleichzeitig im Netz surfen kann. Ok, eine ganze Menge, aber das ist nun mal hier der Gedanke: Ihr habt ein Pad, das als mobile Mini-Zentrale für mediale Genüsse und Couch-Surfing herhält. Dieses kann man im Haus herumtragen, mit all den verteilten Bluetooth-Boxen kombinieren und so die Musik von Zimmer zu Zimmer tragen. Geht man zur Haustür hinaus, wird auf die Kopfhörer gewechselt. Ist nicht ganz mein Nutzungsweise, aber andererseits: warum nicht. Hab schon Dümmeres gehört und Verrückteres gesehen, wenn es um Klein-Hi-Fi geht.

26 cm breit, 17 hoch und 1,4 tief. Etwas über 600 Gramm. Als Reisebegleiter alles im Rahmen.

An Pads gibt es nun nicht gerade einen Mangel auf dem Markt, allen voran immer noch das Original von Apple. Inzwischen dürfte sich auch jeder Gedanken gemacht haben, ob ein Pad das eigene Leben verbessern oder doch eher unberührt lassen dürfte. In meinem persönlichen Falle sah das Ergebnis der Überlegungen so aus, dass ich Leichtgewicht-Couch-Surfen durchaus nett finde, aber mir der Preis von Apples Mittelklasse nicht passt. 500 Euro in eins, über 600 in zwei, das ist eine sportliche Ansage.

Auch die guten Android-Pads um 400 Euro waren mir noch zu heftig, zumal der Screen mitunter plötzlich auf 7 Zoll geschrumpft wurde. Samsung und Co. passten sich halt preislich den Möglichkeiten an. Bleiben noch die 100-Euro-China-Flundern. HiPad, WaiPad, WiiPad. Nein, hat nichts mit Nintendo zu tun, kann aber von denen wie auch Apple und wahrscheinlich einem Dutzend anderer Lizenzinhaber verklagt werden. Aber dann kann man dank ramschiger Akkus und unterirdischer Displays auch gleich das Geld auf besseren Wegen durchbrennen. Creatives ZiiO in 10 Zoll – 7 Zoll ist für 60 Euro weniger auch erhältlich – liegt mit einem Straßenpreis von ca. 250 Euro da ganz gut in der Mitte und bietet mit dem inzwischen recht bekanntem X-Fi-Sound, hier sogar über Bluetooth, noch ein Versprechen von perfektem Klang als nicht zu verachtenden Bonus.

Die extra verkaufte Ledertasche ist praktisch, lässt sich aufstellen und erfüllt das Zimmer eine Woche lang mit dem weiten Duft Chinas. Danach gibt sie sich neutral.

Der Nachteil an der Sache ist leider, dass man sich, um diesen Preis zu erreichen, an beiden Welten orientieren musste. Von der China-Seite übernahm man die generelle Technik des resistiven und mit mit 256k-Farben vergleichsweise farbarmen Screens. Das heißt, ihr habt eine fühlbare Folie, die man runterdrückt und so einen Kontakt mit der darunterliegenden Oberfläche herstellt. Zum einen fühlt sich das weder so präzise noch haptisch so angenehm an, wie ein im iPad verbautes kapazitives Display, zum anderen ist auch die Funktionsfähigkeit eingeschränkt, weil keine Multi-Touch-Gesten unterstützt werden. Viel Glück, solltet ihr bei Angry Birds oder im Browser mit zwei Fingern zoomen wollen, das geht bei der resistiven Display-Technologie schlicht und einfach nicht.

Der größte Nachteil ist dabei nicht einmal der Komfortverlust, denn viele praktische Anwendungs-Apps lassen sich ja auch durchaus mit einem Finger bedienen, sondern dass einem der Zugang zum Android-Market-Place verschlossen bleibt. Der alternative Ziio-Space ist eine Sammlung von Freeware-Apps, die zwar für praktisch alle Lebenslagen etwas anbietet, und auch prominente Vertreter, wie das beliebte Shazam, dabei hat, aber eben statt Hunderttausender Vertreter nur auf ein paar Tausend kommt. Wenn überhaupt.

Das sind keine kleinen Einschränkungen. Man muss zur Ehrenrettung des Displays jedoch dazu sagen, dass es prinzipiell sehr gut funktioniert, dass sich auch kleine Links im Browser ziemlich genau antippen lassen. Dazu kommt eine mit 1024 * 600 Pixeln ordentliche Auflösung. Es fühlt sich halt nicht so schick an, aber funktionieren tut es gut. Der beste Vertreter einer halt nicht mehr ganz aktuellen Technik. Ansonsten lässt sich festhalten, dass man hier ein mit Standard-Mini-USB-Eingang, SD-Slot und HDMI-Port sehr anschlussfreudiges Android 2.2-Pad in der Hand hält. Mit Einschränkungen.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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