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Damage Inc. - Pacific Squadron WWII & Joystick Saitek AV8R- Test

Ein Spiel und ein Joystick, aber nur eines davon ist wirklich gelungen.

Mad Catz bietet aktuell ein Bundle aus Saitek-Joystick und Flugsimulation im Handel an - für Xbox 360 und PlayStation 3. Prinzipiell eine nette Idee für Fans, aber die große Frage ist natürlich: Lohnt sich die Anschaffung? Taugt der Joystick etwas? Und wie sieht es überhaupt mit dem Spiel aus? Gute Fragen, die wir an dieser Stelle natürlich gesondert beantworten wollen.

Der Joystick

Fangen wir mit dem Lichtblick der Collector's Edition von Damage Inc. - Pacific Squadron WWII an. Diese bringt nämlich den Pacific AV8R von Saitek mit sich, eine andere Variante dieses Joysticks im speziellen blau-weißen und schicken WWII-Design. Das gute Stück ist robust verarbeitet, rutscht auf glatten Oberflächen nicht und hat zusätzliche Halterungen, die man an der Unterseite anbringen kann, um den Joystick angenehm auf der Couch auf seinem Bein zu positionieren. Das Kabel entspricht dabei in etwa der Länge eines normalen Xbox-Gamepads. Leider etwas zu klein für die Entfernung von der Xbox zu meiner Couch, aber zum Glück hatte ich noch ein USB-Verlängerungskabel rumliegen. Über eine Rumble-Funktion verfügt das Gerät leider nicht.

Der Saitek AV8R für die Xbox 360.

In Damage Inc. - Pacific Squadron WWII verrichtet der Joystick gute Dienste, auch wenn sich die Flugzeuge nicht ganz so angenehm und flüssig steuerten wie die Jets im ebenfalls von mir damit getesteten Ace Combat: Assault Horizon - was mich bei den restlichen technischen Problemen des Spiels aber auch nicht wirklich wundert. Problematischer wird es in letzterem Titel aufgrund der nicht anpassbaren Tastenbelegung in den Helikoptermissionen, diese gestalten sich mit der standardmäßigen Belegung ziemlich kompliziert. Dem Handbuch zufolge unterstützt der Pacific AV8R darüber hinaus noch IL-2 Sturmovik: Birds of Prey, H.A.W.X. 1 und 2, Ace Combat 6, Heroes over Europe, Apache: Air Assault sowie Blazing Angels. Außerdem sei er "für alle zukünftigen Flugsimulatorspiele konfiguriert" - sieht man mal von den Helikoptermissionen in Ace Combat: Assault Horizon ab.

Wenn ihr ihn am PC nutzen wollt, funktioniert das ebenfalls einwandfrei. Einfach an den USB-Port anschließen, kurz warten und schon erkennen Windows Vista und Windows 7 den AV8R, ohne dabei irgendeine Form von Ärger zu machen. Die Buttons funktionieren alle problemlos und einem kleinen Ausflug in die Lüfte steht somit auch am Rechner nichts mehr im Weg.

Der Joystick präsentiert sich also als gutes Stück Hardware, liegt angenehm in der Hand und läuft weitestgehend einwandfrei. Lohnt sich also die Anschaffung? Nun, wenn ihr unbedingt einen Joystick für eure Xbox 360 wollt, ist die Auswahl auf dem Markt nicht sonderlich groß und es gibt durchaus Alternativen, die günstiger sind als dieses Gesamtpaket. Leider verkauft man den Pacific AV8R nicht separat, sondern nur im Bundle - die von mir verlinkte Variante ist abgesehen vom Design aber weitestgehend identisch. Alleine für den PC gibt es natürlich wesentlich mehr und günstigere Angebote, die ebenfalls eine gute Leistung bieten. Daher lohnt sich eine Anschaffung im Hinblick auf den PC nur bedingt.

Das Spiel

Und nun zum eher schlechteren Teil. Der Name Damage Inc. - Pacific Squadron WWII macht eigentlich schon unmissverständlich klar, was euch hier erwartet: Eine Action-Flugsimulation, die während des Zweiten Weltkriegs spielt. Genauer gesagt im Pazifikraum, in dem sich Amerikaner und Japaner aufs Heftigste bekriegen.

Die Tatsache, dass Entwickler Trickstar Games aber auch schon für das von Martin so geliebte Jane's Advanced Strike Fighters verantwortlich war, sorgt nicht gerade für Zuversicht im Hinblick auf diesen Titel. Lasst es mich so ausdrücken: Rein inhaltlich gesehen gibt es hier nicht unbedingt viel, über das ich mich beschweren würde. Die Kampagne umfasst mehrere Kriegsjahre und bietet eine Reihe von Missionen, die sich wiederum auf verschiedene Kriegsgebiete aufteilen, etwa Pearl Harbor, Wake Island oder die Schlacht im Korallenmeer.

Alles in allem sind die Einsätze nichts Außergewöhnliches. Ihr schießt japanische Flieger ab, versenkt Schiffe, fangt Angreifer ab, bevor sie ihr Ziel erreichen, oder macht zwischendurch auch mal ein paar Aufklärungsfotos feindlicher Stellungen. Das ist okay und würde im Grunde auch Spaß machen. Machte es mir eigentlich auch, ich bin da recht genügsam und habe einfach meine Freude daran, halbwegs entspannt ein paar gemütliche Runden zu drehen. Es muss nicht mal übermäßig anspruchsvoll sein.

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Und wie gesagt, das klappt eigentlich ganz gut, wenn da nicht die Technik dem Spiel immer wieder einen Strich durch die Rechnung machen würde. Grafisch ist es okay und ganz sicher weit entfernt von einem Ace Combat: Assault Horizon, was aber die immer wieder auftretenden Mini-Ruckler beziehungsweise die einbrechende Framerate umso unverständlicher macht. Es ruckelt nie wirklich extrem stark, aber man merkt es doch so sehr, dass es zuweilen das Zielen erschwert. Ist nicht in jeder Mission der Fall, aber sorgt schon mal für einen ersten negativen Eindruck.

Viel schlimmer sind die Probleme mit den Skripten innerhalb der Missionen. Mehrmals musste ich Einsätze neu starten, weil einfach nichts mehr passierte. Dass ich nun nach einer Zwischensequenz plötzlich mein Flugzeug nicht mehr sah - aber dennoch weiter Schuss- und Fluggeräusche hörte -, das nächste Ziel nicht aktiviert wurde oder irgendwelche Gegner nicht auftauchten, ist fast schon eine Zumutung. Klar, das kann ein-, vielleicht zweimal auch in anderen Spielen passieren, wenn es ganz dumm läuft, aber in fast jeder Mission hatte ich hier ein Problemchen irgendeiner Art. Selbst ein Start vom letzten Kontrollpunkt aus half meist nicht weiter, somit blieb nur der komplette Neustart.

Das ist natürlich besonders ärgerlich, wenn man gerade am Ende einer Mission ist. Nach dem Angriff auf eine japanische Flotte kehrte ich etwa zum eigenen Flugzeugträger zurück und sollte noch ein paar japanische Nachzügler erledigen. Zwei Jäger waren über der Trägergruppe in der Luft und wurden schnell vom Himmel geholt. Aber dann? Nichts. Ich flog minutenlang im Kreis und hätte das womöglich auch noch stundenlang tun können. Die Krönung des Ganzen: Ich setzte währenddessen mehrfach zum Tiefflug über das Landedeck des Trägers an - ähnlich wie bei einem Landeanflug - doch plötzlich hieß es "Mission gescheitert". Warum? Das weiß ich bis jetzt noch nicht. Der Kameraperspektive in den Momenten vorher zufolge muss ich wohl abgestürzt sein, obwohl ich weder eine Explosion noch sonst etwas ausmachen konnte. Die Flugbahn war frei und ich flog definitiv nicht zu tief, immerhin hatte es zuvor schon in entgegengesetzter Flugrichtung problemlos geklappt.

Wie bei Jane's Advanced Strike Fighters gibt es hier dann außerdem noch einen Multiplayer-Modus, der aber nicht sonderlich gut besucht ist - und es vermutlich auch nicht unbedingt sein wird.

In Zeiten, in denen selbst Indie-Spiele eine teilweise beachtliche und dennoch flüssig laufende 3D-Grafik auf den Bildschirm zaubern können, ist es erstaunlich, dass richtige Entwicklerstudios mit eigentlich mehr zur Verfügung stehendem Budget so etwas nicht schaffen. Dabei ist die Optik noch halbwegs ansehnlich, die vielen technischen Fehler bei den Skriptsequenzen und die dadurch notwendigen Neustarts dürfen in der Zahl jedoch einfach nicht passieren und sind extrem frustrierend. Da ist mir irgendwann meine Zeit schlicht zu schade dafür und so wird aus einem passablen Spiel leider ein schlechtes, das nicht gerade dazu einlädt, nochmal ins Laufwerk meiner Xbox geschoben zu werden.

(Die Wertung bezieht sich nur auf das Spiel)

4 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Damage Inc. Pacific Squadron WWII

PS3, Xbox 360

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Über den Autor
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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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