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Das "Desaster" rund um WarCraft 3 Reforged - neuer Bericht verdeutlicht, wie es dazu kam

Warnende Stimmen wurden ignoriert.

Aktuell ist es keine gute Zeit für Activision Blizzard. Nachdem in dieser Woche schockierende Berichte, unter anderem über Geschlechterdiskriminierung und sexuelle Belästigung, ans Licht kamen und eine Klage durch den Staat Kalifornien nach sich ziehen, geht es nun um das Remake von WarCraft 3.

Unter dem Namen WarCraft 3: Reforged erschien es im Januar 2020 und stieß bei den Fans auf heftige Kritik, da es vieles von dem vermissen ließ, was ursprünglich dafür versprochen wurde.

Ein neuer Bericht von Bloomberg wirft einen Blick hinter die Kulissen dieses Projekts, dessen Release-Version von Bugs geplagt wurde, versprochene Features fehlten und manche Elemente (Leaderboards und Clans) wurden gar komplett gestrichen.

Bei WarCraft 3 Reforged lief einiges falsch.

Dies sei die Folge von "Missmanagement und finanziellem Druck" gewesen. Activision habe Blizzard während der Entwicklung von Reforged dazu gedrängt, die Kosten zu reduzieren und andere Titel zu priorisieren.

Dabei hatte Blizzards Classic-Games-Abteilung anfangs ambitionierte Pläne, wollte das ursprüngliche Skript überarbeiten und alle Dialoge neu aufnehmen. Da das Team aber klein und die Produktions desorganisiert war, brauchte es Monate für einen einzelnen Level.

"Die Führung schien bis zu einem extrem späten Zeitpunkt in der Entwicklung keinen Bezug zum Entwicklungstempo und zum Umfang des Projekts zu haben", heißt es in dem Bericht. "Hochrangige Mitarbeiter warnten die Führung bei mehreren Gelegenheiten im letzten Entwicklungsjahr oder so vor dem drohenden WarCraft-Desaster, wurden aber ignoriert."

Dann begann Activision, das Budget zu kürzen, und Reforged verlor Features. Das überarbeitete Skript und die neuen Dialoge, in die das Team viel Arbeit gesteckt hatte, wurden verworfen. Ebenso wurde Hilfe von überall aus dem Studio mit an Bord geholt, damit das Spiel zum Launch in einem auslieferbaren Zustand sein konnte.

Inwiefern es dann in einem auslieferbaren Zustand war, darüber lässt sich mit Sicherheit streiten. Ein Problem darin sah bei Blizzard aber wohl keiner, schreibt Bloomberg. Vielmehr gab es Sorgen über Rückerstattungen, wenn der Launch erneut verschoben wird - und dass Fans es dann nicht mehr kaufen würden. Nun, am Ende führte die mangelnde Qualität bei der Veröffentlichung dazu, dass Blizzard so oder so Rückerstattungen anbot, ohne dabei große Fragen zu stellen.

Kurz gesagt: es lief hier einiges schief und der Bericht zeichnet kein gutes Bild von Blizzard. Es bleibt zu hoffen, dass es beim kommenden Diablo 2: Resurrected, das im September 2021 erscheinen soll, besser läuft.

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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