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Das war 2011 - Juli bis Dezember

Dazu die Gedanken, Enttäuschungen und Überraschungen aus der ganzen Redaktion

Frohes Neues! Gut gerutscht und so weiter? Fein. Ich selbst hatte jede Menge Krams über die Tage zu tun und so kommt es auch, dass ich euch ein wenig auf den zweiten Teil des 2011er Rückblicks warten lassen musste. Sorry, manche Dinge kommen im Leben halt anders, als man sich das so vorstellt. Aber das hat ja auch was Gutes, denn jetzt ist das Jahr abgeschlossen und nichts aus den letzten Tagen des Dezembers kann entwischen.

Auf geht es, erst die Worte aus der Redaktion zum vergangenen Jahr, dann die Monate Juli bis Dezember.

Björns 2011

Wenn mir irgendwas an diesem Jahr besonders aufgefallen ist, dann die Tatsache, dass ich mir wirklich kein Spiel des Jahres aussuchen konnte, was ansonsten nie ein Problem darstellte. Ehrlich gesagt bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob dies nun gut oder schlecht ist. Ja, Dark Souls hat mich gefesselt, Deus Ex zum Nachdenken angeregt und Portal 2 eine Bandbreite von Emotionen in mir geweckt. Doch kann ich mich zwischen ihnen nicht entscheiden, weil sie alle gleich perfekt für mich waren oder weil niemand so überragend war, um alleine an die Spitze zu ziehen? Eigentlich dürfte ich mich in beiden Fällen nicht über das hohe Niveau beschweren, doch irgendwie hoffe ich, dass 2012 mir wieder dieses eine Spiel bietet, das mich alles andere ausblenden lässt und sich so vollkommen frisch anfühlt, wie es in den vergangenen zwölf Monaten kein Titel getan hat.

Sonic Generations - Launch-Trailer

Überraschung 2011

Sonic Generations. Wie schön es doch ist, den blauen Igel wieder in guter Form zu sehen. Nach seiner Selbstzerstörung in den letzten Jahren habe ich nicht mehr mit einem solchen Spiel gerechnet. Dazu bin ich zu oft von Team Sonic enttäuscht worden, nachdem sie mir immer ein großartiges Spiel versprochen haben. Doch Sonic Generations lässt mich die vergangene Dekade komplett vergessen und steht in meinen Augen sogar über Sonic Adventure 2. Hier stimmt jeder Level, ja sogar mit Crisis City hatte ich viel Spaß. Dazu kommt ein gigantischer Soundtrack, der sogar die großartigsten Songs noch verbessern konnte. Danke SEGA

Enttäuschung 2011

Wer wie ich Black für den besten Shooter der letzten Generation hält, hatte sich ebenso sehr auf Bodycount gefreut, das im Vorfeld viel versprochen hatte. Das Endprodukt ist einer der schlechtesten Spiele in diesem Jahr. Neben der grauenhaften Optik und einer unerträglichen Steuerung lässt mich das Spiel mehrmals durch den gleichen Level laufen, um unwichtige Ziele zu erfüllen. Sogar die Skillshots sind ein Witz, wenn man Bulletstorm gespielt hat. Raus aus meiner Xbox mit dir!

Franks 2011

Das MMO-Jahr 2011 stand ganz im Zeichen des free-to-play. Die hiesige Release-Liste der vergangenen zwölf Monate wurde dominiert von kostenlosen Fantasy- oder Asia-MMOs wie Perfect World, Loong oder Forsaken World, dazu gesellten sich interessante Ausreißer wie Black Prophecy oder Vindictus. Es gab auch Totalverluste: Mythos zum Beispiel wurde wenige Monate nach seinem europäischen Release wieder eingestampft. Währenddessen warfen zahlreiche Premiumtitel ihr abobasiertes Geschäftsmodell in den Schredder, Cashshops schossen wie Pilze aus dem Boden und die übrigen MMOs mit Gebührenmodell spürten scharfen Gegenwind in Gestalt sinkender Nutzerzahlen.

World of WarCraft zum Beispiel hat 2011 eine Million Abonnenten eingebüßt, während DC Universe Online im November, elf Monate nach seinem Release, auf free-to-play umstellte und dadurch rund eine Million registrierter Nutzer hinzugewann. Age of Conan, Lineage 2 Champions Online, City of Heroes, und EverQuest 2 sind weitere prominente Kandidaten, die ihr Geschäftsmodell 2011 umkrempelten, Star Trek Online und Aion folgen dem Trend im nächsten Jahr.

Gleichzeitig sind die Ansprüche der zahlenden Kunden gestiegen. Wer monatlich löhnt, darf schließlich auch etwas für sein Geld erwarten. Nur wenige neue Abo-MMOs konnten da überzeugen. Rift hält sich seit seinem Release im März wacker, die Macher bei Trion Worlds dürften jedoch den Start von Star Wars: The Old Republic im Dezember schmerzlich gespürt haben.

Forsaken World - Trailer

Überraschung 2011

Zuerst hielt ich Forsaken World nur für einen weiteren Asia-Grinder von der Stange. Die individuellen und interessanten Einstiegsquests der verschiedenen Völker, ausgefallene Berufe wie Redner, Abenteurer oder Ausbeuter und das solide Gameplay überzeugten mich dann eines Besseren. Natürlich erfindet der Titel das Rad nicht neu, aber man spürt, dass sich die Entwickler bei der Anpassung an den westlichen Geschmack erhebliche Mühe gegeben haben. In dieser Hinsicht sollte sich die Konkurrenz die ein oder andere Scheibe abschneiden und sogar so manchem Vollpreisspiel würden ein paar der Features von Forsaken World gut zu Gesicht stehen. Das MMO gehörte übrigens zu einem der ersten free-to-play-Titel, die über die Steam-Plattform angeboten wurden.

Enttäuschung 2011

Wenn es einen Titel gab, der den ersten Eindruck bei mir total versaut hat, war es Earthrise. Das SciFi-MMO klang auf dem Papier ausgezeichnet, versprach enorme Freiheiten, ein erfrischend anderes Skillsystem und eine komplexe Ökonomie. Das Ergebnis litt dann aber unter einer unausgereiften Engine und extrem lahmen Servern. Sogar der Chat brauchte mehrere Sekunden, um eingegebene Nachrichten anzuzeigen. Untragbar für ein MMO mit Abomodell. Aktuell stellt der bulgarische Entwickler Masthead Studios den Titel auf free-to-play um, bis dahin werden den Nutzern die Gebühren erlassen und Neuzugänge limitiert. Mal sehen, ob das Spiel in 2012 die Kurve kriegt.

Benjamins 2011

Wie war 2011? Wie immer eine gute Frage. War es besonders spektakulär? Für mich nicht unbedingt, denn meine absoluten Most-Wanted-Titel (Mass Effect 3, BioShock Infinite und noch ein paar andere) erscheinen erst im kommenden Jahr, auch wenn 2011 natürlich ebenfalls einiges an Hochkarätern zu bieten hatte, zum Beispiel Dead Space 2, The Elder Scrolls 5: Skyrim oder mein persönliches Spiel des Jahres, Batman: Arkham City. Aber auch in diesem Jahr musste ich wie üblich erst mal wieder den einen oder anderen Titel links liegenlassen, um ihn dann im neuen Jahr nachholen zu können. Diesmal hat es Red Faction: Armageddon, Saints Row: The Third oder Battlefield 3 erwischt. Langweilig dürfte mir aber auch in den kommenden zwölf Monaten nicht so schnell werden, nicht zuletzt dank The Old Republic.

Bulletstorm - Skillshot-Gameplay-Video

Überraschung 2011

Meine Überraschung des Jahres ist Epics und People Can Flys Bulletstorm. Bis kurz vor der Veröffentlichung hatte ich es nicht unbedingt auf dem Radar, aber mit jedem neuen Trailer, mit jedem weiteren Gameplay-Video wurde ich schließlich heißer darauf und letzten Endes nicht enttäuscht. Bulletstorm war mal wieder ein erfrischend anderer und auch äußerst unterhaltsamer Shooter, der sich selbst nicht allzu ernst nimmt und es einem leicht macht, regelmäßig besonders fies zu sein, seine Gegner auf die möglichst kreativste Art und Weise ins Jenseits zu befördern und dafür auch noch belohnt zu werden. Schade, dass Bulletstorm nur mäßig erfolgreich war, ich kann es jedem Shooter-Fan wirklich nur ans Herz legen.

Enttäuschung 2011

Half-Life 2. Wie jetzt, Half-Life 2? Das ist doch schon alt... Richtig, aber gespielt hatte ich es bis zu diesem Jahr nicht, obwohl die Orange Box schon mindestens ein Jahr lang bei mir im Regal lag. Warum also Enttäuschung? Nun, HL2 wird beziehungsweise wurde ja meist hochgelobt, aber ich selbst bin beispielsweise jemand, der sehr gerne Zwischensequenzen mag, sich gerne mal zurücklehnt und diese Augenblicke genießt. Valves Shooter bietet mir davon allerdings gar nichts und die Story riss mich nicht wirklich vom Hocker - das ging mir übrigens schon beim ersten Teil so. Aber auch an der Technik merkt man dem Titel sein Alter bereits an, nicht unbedingt in puncto Grafikqualität, sondern bei Animationen und anderen Kleinigkeiten wie dem Erklimmen von Leitern und dergleichen. Und die deutsche Sprachausgabe ist wirklich einfach nur peinlich. Vielleicht würde ich etwas anders denken, wenn ich Half-Life 2 zum Release gespielt hätte, aber seinen Vorschusslorbeeren und Lobeshymnen, die ich über die Jahre hinweg immer mal wieder vernommen hatte, wurde das Spiel bei mir nicht gerecht.

Alex' 2011

Wäre Portal 2 nicht herausgekommen, für mich wäre das fünfte Eurogamer-Jahr eines wie jedes andere gewesen: Die allgemeine Qualität stieg in bisher ungekannte Bereiche, während man die wahrhaft begeisternden Spiele an eineinhalb Händen abzählen konnte. Immerhin scheint sich die Industrie nach einer bedrückenden Kündigungs- und Schließungswelle wieder gesundgeschrumpft zu haben, das Klima wieder deutlich verbessert. In Zeiten selbst des seichtesten Aufschwungs ist man dann immer versucht, sich im Vergleich mit anderen Lebensbereichen gut darzustellen. Einfachstes Opfer wäre da die deutsche Politik, die sich in einem sichtlich beklagenswerteren Zustand befindet. Sollten wir uns darauf etwas einbilden? Lieber nicht. Diese Branche kann mehr. Fangen wir damit an.

PlayStation Vita - Gameplay-Highlights

Überraschung 2011

Sonys und Nintendos überraschend hartnäckige Handheld-Pläne sind meine größten Überraschungen in diesem Jahr und zugleich das spannendste Experiment - denn so muss man das in Zeiten von iPad und Co. mittlerweile einfach einstufen - für 2012. Darüber hinaus erfreute mich in diesem Jahr der Trend zu hochwertigen HD-Neuauflagen geliebter Klassiker. Und die gesteigerte Wertschätzung kleinerer, unabhängig entwickelter Titel in der Öffentlichkeit ließ mir das Herz aufgehen wie ein Strauß Blumen. Wenn der scheppernde Zusammenbruch des Single- und Double-A-Segments in Zeiten immer großspuriger angekündigter Mammut-Titel etwas Gutes hatte, dann ist es die Professionalisierung der Indie-Szene, die zu gleichbleibend kleinen Preisen inspirierte Spiele von immer größerer Qualität abliefern. Hier erneuert sich die Industrie von unten quasi von selbst.

Enttäuschung 2011

Hier kämpfen gleich mehrere Kandidaten um meine Ungunst. Hätte sich Nintendo nicht mittlerweile so bewundernswert berappelt, wäre der 3DS-Start die Enttäuschung schlechthin gewesen. Damit wäre der Mario-Konzern aber noch nicht aus dem Schneider gewesen, denn die Ankündigung der Wii U ließ wohl nicht nur mich etwas indifferent zurück. Und das lag weniger am Gerät selbst, dass ich wie jede neue Konsole lieber gestern als heute hätte, sondern am Timing. 2009 oder 2010 hätte eine Ankündigung für Frühjahr 2011 in der Kategorie hier drübergestanden. So wie es nun passiert ist, nehmen schon die Gerüchte einer Enthüllung der neuen Xbox auf der E3 2012 der Wii U den sonst für neue Hardware so selbstverständlichen Wind aus den Segeln. Und dann wiederum: Ungelegte Eier. Nein, was mich 2012 richtig fuchsig machte, war die ungeschickte und unnötige Art, wie Electronic Arts sein neues Battlefield zum Call-of-Duty-Killer hochstilisierte. Eine grenzpeinliche und geradezu klinisch saubere Schlammschlacht, die beide Spiele nicht verdient hatten. Zu schade, dass es offensichtlich funktioniert hat.

Jens' 2011

Für BioShock-Erfinder Ken Levine mag 2011 das beste Jahr für Videospiele nach 2007 gewesen sein. Eine Meinung, die ich selbstverständlich akzeptiere, aber nicht vertrete. Freilich gab es die großen, handwerklich gut gemachten Spiele. Mehr vom Gleichen, weniger "Aha"-Effekte. Skyrim, Arkham City, Uncharted 3, mehr Soldaten-gegen-Soldaten-Modern-War-Honor-Battlefield-Kram und so weiter. Sah technisch hervorragend raus, spielte sich auch relativ ordentlich, versetzte mich allerdings nicht in Ekstase. Mit Dark Souls und Catherine als Stellvertreter für die japanische Spieleindustrie kann ich allerdings behaupten, dass diese alles andere als tot scheint, was zugleich meine größte Freude, zusammen mit der größten Überraschung über die, trotz der Gerüchte im Sommer, positive Veränderung von Metal Gear Rising hin zu Metal Gear Rising: Revengeance darstellt. Meine größte Enttäuschung ist, abgesehen von der fehlenden Ekstase in diesem Jahr, die weiter anlaufende Abgabe japanischen IPs an westliche Entwickler. Das kann funktionieren, muss es zwangsläufig aber nicht. Doch das alles wirkt herzlich unwichtig, wenn man auf die tragischen (Natur)Katastrophen in diesem Jahr zurückblickt. Und das ist wohl, was am meisten hängenbleibt.

Metal Gear Rising: Revengeance - Trailer

Martins 2011

Da ich hier meine Gedanken zu dem Jahr eh schon ausbreite, nur ganz kurz: Meine Enttäuschung war sicher Dragon Age 2, weil ich hier Erwartungen hatte. Das ist schlimmer, als wenn man mit einem Flop rechnet und ihn dann bekommt. Meine Überraschung ist, dass ich das Jahr als Chefredakteur eines Spielemagazins beschließe. Ist schon komisch, wohin einen das Leben manchmal führt.

Jetzt aber weiter mit den Monaten Juli bis Dezember.

Juli 2011

Björn titelte seinen Bastion-Test mit den Worten "Es sind immer die kleinen Dinge", was den Monat Juli gut zusammenfasst. Die großen Dinge fehlen entweder oder geraten dermaßen unterirdisch, dass man ihnen nicht zu nahe kommen sollte. Die ehemals ehrwürdige Harry-Potter-Spiele-Tradition endet endgültig in einem Debakel und Call of Juarez schließt mit The Cartel in ausgesuchter Schrottigkeit. Gut, dass das neue EDF, das herausragende From Dust und eben Bastion den Monat doch noch lebenswert oder zumindest spielenswert gestalten. Kleine Dinge ganz groß.

Andere ehemals große Dinge sortieren sich dabei neu. Das ehemals gewaltige, aber doch nicht so mächtige - zumindest wie manche Chefs wohl dachten - Infinity Ward musste sich nach den großen Querelen umsortieren und natürlich auch ein paar Leute dabei loswerden. Die mal mehr mal weniger freiwillig Gegangenen sortierten sich neu und ein größeres Grüppchen findet sich bei Respawn Studios. Der sicher mit einem Augenzwinkern betitelte Entwickler besteht zu 75 Prozent aus Ex-Infinity-Ward-Leuten, darunter West und Zampella. Ente gut, alles gut? Das bleibt abzuwarten. Der einzige "Games"-Screenshot auf der Respawn-Seite ist unscharf und sagt nicht über das kommende "AAA"-Projekt als unabhängiger Entwickler.

Mit AAA dagegen will eine andere Neugründung nichts mehr zu tun haben. Eden Studios hatte damit ja auch wirklich nicht viel Glück. Test Drive Unlimited oder Alone in the Dark waren ebenso groß geplante wie am Ende nur für Liebhaber geeignete kleine Schätze. Etwas für Leute, die viel vergeben können und solche Käufer finden sich eher in der Indie-Ecke. Nur konsequent also, dass sich Blossom Minds in Zukunft auf die "Oooohhhs" im Gaming konzentrieren will. Nun, Ohhhs hatte ich bei Test Drive und Alone in The Dark immer viele. Ohhh, so geht das also... Ohhh, da muss ich jetzt also lang... Ohhh, hätten die mal ihre Spiele ein wenig poliert, dann wäre das vielleicht alles anders gelaufen mit Eden Studios. Und ich gehöre noch zu den Leuten die diese Games wirklich mochten... Oh, oh.

Auch zeigte der Juli, dass manche alte Feindschaft noch mehr gepflegt wird als Freundschaften. Trip Hawkins hatte sich in der Startphase von EA vor über 25 Jahren schon über Nintendo aufgeregt, die damals wirklich legendäre Verträge mit Entwicklern geschlossen haben sollen. Warum Trip jetzt der Meinung war, auf der GamesBeat-Konferenz erneut auf Nintendos Lizenz-System herumzureiten und auf das Mega Drive als Positiv-Beispiel hinzuweisen, weiß er alleine. Ein aktuellerer Bezug zu Nintendos noch aktiven Konsolen-Konkurrenten wäre hier sicher hilfreicher gewesen, denn letztlich lässt das alles nur wenig Rückschlüsse zu. Außer der Erkenntnis, dass das Internet eine tolle Sache ist, um Firmen zu gründen und ein geschlossenes Markt-System dafür etwas schwieriger. Wobei seine sicher rhetorische gemeinte Frage "Nintendo ist eine tolle, erstaunliche Firma, aber wie viele Unternehmen wurden in den vergangenen 25 Jahren auf Basis von Nintendos Plattformen aufgebaut?" schon verblüfft. Nun, ein paar. Wie Konami mit seinen NES- und SNES-Erfolgen, Rare legte seinen Grundstein - und verspielte ihn später bei Microsoft -, Capcom, Square und Enix wurden auf diesen Plattformen groß und EA wird wohl mit seinen Titeln dort auch ein paar Euro gemacht haben. Selbst wenn in ihrem speziellen Falle keine einzelne Plattform ausschlaggebend war. Ist hier etwa jemand noch nicht ganz aus der Vergangenheit aufgewacht? Nun Trip, wenn das noch passiert, verrate uns doch ein paar Details aus den aktuellen Nintendo-Verträgen. Das nämlich dürfte wirklich spannend sein.

August 2011

Testtechnisch war der August definitiv ein kleiner, aber ausgesucht feiner Spiele-Monat. Auf der Wii kündigt sich die Götterdämmerung der Konsole mit Xenoblade Chronicles an und zeigt, was man aus modifizierter GameCube-Hardware alles herausholen kann. Okay, der war ein klein wenig gemein, aber sehen wir den Tatsachen ins Gesicht, dieses Spiel ist fast beeindruckend, wenn es an die Optik geht und das ist so nah dran, wie irgendwas auf der Wii je war. Spielt keine Rolle, das RPG-Monster hat jede Menge ander Qualitäten, die alle überzeugen. Mein eigener Favorit war dagegen nur fast das knuddelige Cthulhu saves the World, sondern natürlich Deus Ex: Human Revolution. Kein perfektes Spiel, nur ein perfektes Spiel. Einer der vielen scheinbaren Widersprüche, die dieses Game zu bieten hat. Habt ihr es noch nicht, dann vergeudet keine Zeit, sondern spielt es erst und kommt dann hierher zurück.

Nach etlichen einschlägigen Erfahrungen mit eBay hat sich Blizzard entschlossen, die Zwischenhändler in Diablo 3 komplett zu umschiffen. Stattdessen wird mit raren Items oder allem, was ihr sonst loswerden wollt, im Spiel direkt gehandelt. Schade, ist das etwa das Ende der wahnwitzigen Storys über gestörte Blizzard-Spieler und ihre Handeleien? Mein Favorit: Der Typ findet ein seltenes Item in WoW und reicht es ingame kurz mal an seinen Kumpel, der ihn darum bittet. Dieser denkt nicht daran, es zurückzugeben, sondern loggt sich aus und vertickt es noch in der Stunde für Unsummen bei eBay. Der rechtmäßige Besitzer sinnt auf Rache und vollführt diese outgame: Mit einem Schwert, mit dem er zu dem Räuber stürmt und ihn enthauptet.

Urban Legend? Wahrscheinlich. Unterhaltsam? Ja, ein wenig. Eine überzogene Metapher, wie irrsinnig sich mitunter virtuelle und reale Werte überschneiden und verquicken? Auf jeden Fall. In Diablo 3 wird es möglich sein, angebotene Items nicht nur gegen andere zu tauschen, sondern für reales Geld über das Battle.net zu kaufen. Mal abgesehen davon, dass ich sehr gespannt bin, wie die Marge für Blizzard dabei aussieht - denen ich hier mit diesem Move keinerlei Vorwurf mache, ich hätte auch nichts anders getan -, spiele ich den verrückten Ausrufer auf der Straße. "Leute, Leute, kauft nicht für 3.000 Euro den Stab vieler Verwandlungen +18!! Er macht euch nicht glücklich!!! Er bringt eure Ehe nicht wieder ins Lot, er wird nicht eure Schulnoten um 4 Punkte verbessern und auch nicht den Respekt eures Chefs einbringen!!!!" Aber, Ehrlichkeit muss sein, ich kaufe auch eine Menge Mist, den ich nicht brauche, lang lebe der Kapitalismus und es ist ehrlich gesagt nicht einmal das Geld, das hier stört.

Es ist eingebautes Cheaten, nicht mehr und nicht weniger. Man spielt ein Rollenspiel, damit der eigene Charakter wächst und sich durch harte Kämpfe diese Dinge erwirbt. Eine Quest, während der man am Ende einen toughen Boss besiegt und ein cooles Item findet, vergisst man nicht so schnell. Wenn man dieses stattdessen einfach so kauft, dann hat man es halt, aber es hat keinen eigentlichen, persönlichen Wert. Dass man das Geld erarbeitet hat, zählt nicht im Rahmen des Spiels, man muss es sich im Spiel verdienen. Oder ist das die rückständige Ansicht eines alternden Pen&Paper-Fossils? Dort jedenfalls war Cheaten kein Problem, alles, was man brauchte, war ein Radiergummi. Nur machte man es nicht, weil man sich selbst betrogen hat. Ich sehe das auch in MMOs so. Verrückt, oder?

Sonst gab es im August noch Molyneux, der versucht, einem das Fable-Kinect-Monster "The Journey" schmackhaft zu machen - viel Glück! -, Minecraft wird zum 3-Millionsten Mal verkauft - herzlichen Glückwunsch! - und Dragon Age 3 soll die Elemente der beiden Vorgänger vereinen. Was heißt, dass ein Spiel rauskommt, über das ich nur 3.500 Wörter herumheulen muss, weil sie diesmal nur die Hälfte der Dinge, die den Ersten groß machten, nicht verstanden haben.

Und zum Abschluss des August: Duke Nukem Forever ist trotz eigentlich unterirdischer Verkaufszahlen - scheinbar so um die Million über alle Plattformen hinweg, je nach Quelle mal ein paar mehr oder weniger - profitabel. Und ich dachte, dass es nur so aussehen würde, als hätten sie das Ding in den Mittagspausen für nen Fünfer extra zusammengekloppt.