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Uncharted: Drakes Schicksal

Abenteuerlust

Prima. Vor mir liegt ein Wasserfall. Besser gesagt ein reißender Strom, der in einem Wasserfall mündet. Und ich muss allem Anschein nach auf die andere Seite. Sprung auf einen Felsen, von dort aus ein weiterer Satz an die Felswand. Ich klammere mich an einem Vorsprung fest und springe, nach einer kurzen Hängepartie, auf einen Steinblock, der sich mitten im Fluss befindet. Einige Kletterpartien später, am Rande des Wasserfalls, ist das Ziel in Sicht. Doch plötzlich taucht ein Jeep auf, hält vor der zerstörten Brücke und die Söldner auf der Ladefläche lassen ihre AK-47 Blei spucken. Auf diese Entfernung sind sie mit der Pistole nur schwer zu treffen, das Fass voller Benzin, das sie aus irgendeinem Grund mit sich herum fahren, jedoch nicht. Ein Schuß, ein Treffer. Der Jeep fliegt durch die Luft, quetscht sich zwischen einen Pfeiler und den Fels, an dem ich gerade hänge und wird so zu einer Brücke aus blechernem Schrott. Wenn der Fels jetzt nur nicht anfangen würde zu rutschen...

Die uns vorliegende Version von Uncharted ist alles andere als fertig. Sie ist eher eine zusammengewürfelte Stafette sehenswerter Inhalte, herausgerissen aus vier Kapiteln. Wie sich Geschichte und Charaktere entwickeln, lässt sich so natürlich nicht beurteilen. Das will diese Version aber gar nicht. Sie will Lust machen. Lust auf Abenteuer.

Das gelingt Ihr auch vortrefflich. In Uncharted wird geballert, aber nicht ständig. Mindestens genauso oft und lange muss die Umgebung erkundet werden. Und das hauptsächlich, um herauszufinden, wie und wo es weitergeht. So offensichtlich ist das nämlich meistens gar nicht. Weil die Landschaft organisch wirkt, befreit von Ecken und Kanten. Erst nach einiger Spielzeit schärft sich der Blick für Vorsprünge, Schlingpflanzen und was sich sonst noch einsetzen lässt, um vorwärts zu kommen. Zu Beginn denkt man nämlich eher, etwas wäre zu rund, um als Plattform zu dienen – oder eine offen liegende Wurzel wäre nur Dekoration.

Nathans Klamotten bleiben auch noch für einige Zeit nass, wenn er das Wasser wieder verlassen hat.

Vielleicht ist das anfangs nur so schwer, weil das Spiel – gerade im Dschungel – die typische Flora so wunderschön einfängt und darstellt. Farne bedecken den Boden vollständig und Blätter bewegen sich einzeln animiert, wenn sich Nathan Drake oder einer seiner Kumpanen hindurch schlagen. Ich will Uncharted nicht zu viele Vorschusslorbeeren geben, aber was es hier zum Teil zu sehen gab, hat mich echt umgehauen. Bei aller verständlichen Hysterie gegenüber aktuellen Grafik-Hypes: Das hier sieht wirklich sensationell aus.

Und zwar egal, ob drinnen oder draußen. Ob es nun ein Sonnenuntergang ist, den man an Deck eines verrosteten U-Boots, das aus nicht bekannten Gründen mitten im Dschungel gestrandet ist, sekundenlang genießt, ohne über den nächsten Schatz nachzudenken, den es vielleicht noch zu bergen gibt. Oder im Inneren eines Tempels, mit düsteren Hallen, nur erhellt durch das gelegentliche Flackern einer Fackel oder in das bläuliche Licht der Taschenlampe getaucht.

Nathan kämpft nicht immer allein.

Uncharted schafft es diese besondere Atmosphäre zu erzeugen. Ihr wisst, was jetzt kommt. Ich sag's aber trotzdem: Es ist wie beim guten, alten Indy Jones. Und genau das hatten wir doch alle gehofft.

Und wie spielt sich diese erste Version? Beginnen wir mit der Steuerung. Über das Kreuz werden die verschiedenen Ausrüstungsgegenstände ausgewählt: Pistole, Granaten, schweres Gewehr. Davon lässt sich übrigens nur eins tragen; man muss sich also stets entscheiden. Pump Gun oder AK-47. Meistens wählt man die, für die am meisten Munition herumliegt. Davon gibt es nämlich nicht allzu viel. Wenn ich genau darüber nachdenke, dann gab es bis auf ein paar Kisten mit Granaten kaum bis gar keinen Nachschub, den man nicht den erledigten Widersachern entreißen muss.

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Andre Wirges

Contributor

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