Wenn du auf einen Link klickst und etwas kaufst, können wir eine kleine Provision erhalten. Zu unseren Richtlinien.

Dead or Alive Xtreme 2

Boing, boing, boing!

Was macht so ein Beat'em-Up-Charakter eigentlich in seiner Freizeit? Nun, im Falle von Zack aus Dead or Alive begibt er sich auf die Suche nach seinem versunkenen Ferienparadies und lässt es zumindest für 14 Tage wieder auferstehen. Dann lädt er seine Kolleginnen ein, um ihnen ein bisschen Entspannung vom harten Alltag zu bescheren.

In Dead or Alive Xtreme 2 spielt Ihr eines dieser natürlich außergewöhnlich gut gebauten Mädchen und macht... naja, im Grunde nicht viel. Ihr könnt zum Beispiel bei Beach Volleyball über den Strand hüpfen, Euch im Pool beim Seilziehen vergnügen, im Kasino mit Poker, Roulette, Black Jack und Slot Machines Geld verdienen oder einfach nur in der Sonne liegen und Fotos knipsen. So etwas wie ein Spielziel existiert nicht - außer, zig Dutzend Gegenstände freizuschalten.

Gegenüber dem Vorgänger hat sich also nicht viel geändert. Klar, die Charaktere und Umgebungen sehen einen Tick besser aus und es gibt ein paar neue Minigames, wie Jet-Ski-Rennen oder eine Wasserrutsche. Doch das war's dann auch schon.

Soweit die Fakten. Aber Dead or Alive Xtreme 2 ist ein Spiel, das polarisiert. Manche mögen sogar abstreiten, dass es überhaupt ein Spiel ist. Schließlich sind die Frauen und nicht die im Schnitt bestenfalls mittelmäßigen "Sportdisziplinen" das Verkaufsargument. Deshalb wollen wir uns an dieser Stelle einfach vorstellen, wie vier typische Spieler wohl auf Tecmos neuestes Werk reagieren könnten. Nennen wir sie Torben, Stefan, Mark und Kevin. Vielleicht erkennt Ihr Euch ja in einem von ihnen wieder?

Der Frauenversteher

Guckt die aber böse! Dabei sind die Jet-Ski-Rennen gar nicht sooo schlecht.

Torben ist 28 Jahre alt. Er studiert Soziologie und Süd-Slavistik im 14. Semester an der Uni Freiburg. Seine Freundin Ursula, 36, leitet ein Judo-Training für junge Frauen mit mangelndem Selbstbewusstsein - und ist nach den Trainingszeiten natürlich immer mit einem offenen Ohr für die Mädchen da. Hören wir uns doch mal an, was Torben zum Spiel zu sagen hat: "Also ich finde das nicht okay. Ich meine, da geht es echt nur um... äh... wie... hm..."

Vielleicht erst 'nen kleinen Schnaps?

"Rotwein, danke. Also, naja, um... naja, um Brüste! Das muss doch nicht sein, dass Frauen immer auf dieses unbedeutende Detail reduziert werden, oder? Finde ich nicht gut. Ich meine, also, stellt Euch mal vor, wir Männer würden immer nur auf das reduziert, was wir da unten zwischen den Beinen hängen haben. Wäre das nicht schrecklich? Man sollte Frauen deshalb viel mehr Respekt entgegen bringen. Und wenn ich mir vorstelle, dass Kinder dieses Spiel sehen, was müssen die denn denken? Die werden dadurch genauso fehlgeleitet wie so viele andere Männer in unserer pornographischen Welt. Das Spiel, also dieses Beach Volleyball und was es da noch gibt, das ist doch nur Fassade! Bisschen Knöpfchen drücken, damit die Finger beim Glotzen etwas zu tun haben. Wer daran Spaß hat, sollte mal ernsthaft über sich nachdenken. Ist doch so, oder?

Ich gebe deshalb eine 1/10. Eigentlich hätte es eine 0 verdient, aber da haben ja ordentliche Leute daran mitgearbeitet, das muss man auch bedenken. Das wäre denen gegenüber sehr unfair."

2

Otto Normalspieler

Auch ohne Babes ganz angenehm: Zacks Urlaubsparadies.

Kandidat Nummer zwei ist Stefan, 32 Jahre alt. Verheiratet, Vater von zwei Kindern, arbeitet als Projektleiter bei einem großen Software-Entwickler. Seine Meinung: "Ein schönes Urlaubsspiel. Könnte ich mir zur Entspannung für Zwischendurch gut vorstellen, aber 60 Euro dafür zahlen? Nie im Leben! Dafür tendiert die Interaktivität zu sehr gen der eines Bildschirmschoners. Absolut keine Herausforderung, ganz wenig Abwechslung und Sammeln, was das Zeug hält. Daraus hätte man etwas Tolles machen können, nur ist die Spieltiefe leider ein Witz. Aber, wie gesagt: Klasse sieht es schon aus, diese zuckersüße Musik passt perfekt und ich fühle mich beim Spielen wirklich ein wenig wie auf einer Ferieninsel. Ibiza vielleicht. Für 20 Euro würde ich es mitnehmen, aber mehr wäre es mir nicht wert."

Du hättest kein Problem damit, wenn deine Kinder das Spiel sähen?

"Wegen der Gummibusen? Ach, die sind doch eher lustig. So wie die rauf- und runterhüpfen, müssen die ja aus Wackelpudding sein - das kann ich beim besten Willen nicht ernst nehmen. Und wenn die Mädchen sich in der Sonne vor der Kamera räkeln, was ist schon dabei? Da sehe ich jeden Abend um 18 Uhr im Fernsehen viel Schlimmeres. Insgesamt sage ich: 5/10."

Der Playboy-Abonnent (wegen der guten Artikel)

Eine Runde Tauziehen - naives Gekicher natürlich inklusive.

Möglicherweise sieht Mark das ja anders? Der ist 24 Jahre alt, studiert Jura an der Uni Dortmund und hat gerade sein erstes Staatsexamen hinter sich gebracht. Was er über Dead or Alive Xtreme 2 denkt: "Mööööööööööpse! Hahaha, ist das geil. Kennt Ihr diese Szene aus diesem einen Porno mit dem Stroh und dem Elektriker? Sicher kennt Ihr die, oder? Daran erinnert mich das Spiel die ganze Zeit. Total sinnlos, aber irgendwo auch verdammt lustig. Und hübsch anzuschauen, sind die Mädchen ja schon. Okay, sie wirken nicht ganz echt und das Rumgewackel ist saulächerlich, aber das erwarte ich doch von so einem Spiel. Regt sich bei Tomb Raider jemand drüber auf? Eben!"

Dir gefällt es also wirklich gut?

"Auf jeden! Hat sowas von Die Sims für Männer: Auf dem Sofa zurücklehnen, schöne Frauen angucken, sie anziehen, ihnen Geschenke machen - was will man mehr? Das Zocken im Kasino ist cool gemacht, Volleyball ganz nett... und dann dieses Po-Gepöbel, wo sich zwei Chicks gegenseitig von einem Luftkissen ins Wasser schubsen wollen. Als ich das zum ersten Mal gespielt habe, hab ich danach echt sicher Minuten lang keine Luft mehr bekommen, so lachen musste ich. Ich würd's weiterempfehlen, 8/10!"

Der Pubertierende

Sie will doch nur spielen...

Zum Abschluss haben wir nun noch Kevin, einen Schüler. Er ist 15 und hatte sich das Spiel ursprünglich von seinen Eltern zu Weihnachten gewünscht, aber die wollen ihm nach den Ereignissen von Emsdetten aus Prinzip kein Spiel mehr kaufen. Er hat es deshalb heimlich von seinem großen Bruder bekommen und kann es nur spielen, wenn seine Eltern nicht zu Hause sind. Weil beide Hartz IV empfangen und eh keinen Bock auf Arbeit haben, kommt das nicht oft vor.

Aber lassen wir Kevin zu Wort kommen: "So eine verf***** Scheiße! Was ist das für ein Drecksspiel? Mann, T*****, ja toll, aber warum müssen die überhaupt was anhaben? Kann man die dummen Weiber nicht komplett ausziehen? Zumindest mit 'nem Cheat oder so? Scheiße, Mann! Ich will doch auch M****** und Ä***** sehen, nicht nur dumme, angezogene Bratzen! Ich dachte, ich könnte das meinen Freunden zeigen und dann sowas, ey! F*****!"

Äh... Du wolltest das Spiel nur haben, um damit vor deinen Freunden angeben zu können?

"Ja, was denkst Du denn, Alter? Meinst Du, ich will diesen Scheiß wirklich spielen? Bin ich bekloppt oder was? So einen langweiligen Dreck, da passiert doch nix. Keine Action, kein Geballer, gar nix. Ich kann den Schabracken ja nicht mal eine scheuern, wenn sie mir auf die Eier gehen. Gott, das ist so behindert!“

Achso, okay. Vielen Dank für deine Meinung.

So, und jetzt ich: Dead or Alive Xtreme 2 könnte ein wahnsinnig gutes Spiel sein. Zum Beispiel, wenn man die Insel mit den Mädels frei erkunden könnte, es zwei, drei zusätzliche und vor allem bessere Minispiele gäbe. Tatsächlich hat Tecmo gegenüber dem Vorgänger leider nur die Optik ein bisschen verbessert und am Spielprinzip kaum etwas getan. Es ist simpel, anspruchslos, aber es macht anfangs durchaus Spaß, weil es so schön blöd ist und man schnell Erfolge erzielt. Doch nach spätestens zwei Stunden reicht's auch schon: Dann ist alles ausprobiert, der Reiz verflogen. Schade.

Die DoA-Mädels lassen seit Anfang Dezember exklusiv auf Xbox 360 die Bälle fliegen.

5 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Dead or Alive: Xtreme 2

Xbox 360

Verwandte Themen
Über den Autor

Fabian Walden

Freier Redakteur

Kommentare