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Dead to Rights: Retribution

Auf den Hund gekommen

Die KI der Gegner geht dabei in Ordnung. Grundsätzlich meiden sie offene Feuerwechsel und ziehen es vor, aus der Deckung zu agieren. Wie in vielen vergleichbaren Titeln kommt es auch hier immer wieder zu Aussetzern. Letztendlich bleibt aber der Spielfluss erhalten und durch die vielen Elemente kommt nur selten Langweile auf. Die Grafik sorgt durch schicke Beleuchtungseffekte und knackscharfe Texturen für einige ansehnliche Szenarien. Nur die Animationen rutschen immer mal wieder in Richtung Klamauk ab. Zu hektisch, zu übertrieben agieren vor allem die Kontrahenten, kein Vergleich zu Toptiteln wie Uncharted 2. Schade, mal abgesehen von dem deutlich zu bulligen Design des Hauptdarstellers ist Dead to Rights nämlich kein hässlicher Titel.

Nach diesen ersten Tutorial-Leveln sind Jack und Shadow immer gemeinsam unterwegs. Euer tierischer Partner fungiert dabei vor allem als Ablenkung. Er attackiert ausgewählte Gegner, nimmt ihnen bei Munitionsmangel die Waffe ab oder befreit euch in einer Notfallsituation. Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad könnt ihr die Angreifer zwar auch alleine stemmen, aber spätestens auf „Schwer“ müsst ihr den Alaskan geschickt einsetzen, um nicht ständig neu zu starten.

Die Story wird dabei in cheesigen Zwischensequenzen weitererzählt, die leider ein wenig zu ernst gemeint sind. Gerade in Kombination mit dem geistigen Dünnbrettbohrer Jack, den etwas seltsamen Animationen und der dämlichen Story also echter Trash, der aber auf seine grenzdebile Art sogar Spaß macht. Die Gegner selbst stammen zwar aus dem Klonlabor, dafür wechseln alle paar Level die Gangs und bieten sogar ein paar Besonderheiten. Während die rechtsradikale Union vor allem auf überlegene Waffen setzt, beherrscht bei den Triaden selbst das einfache Fußvolk fiese Martial-Arts-Tricks. Zusammen mit angreifenden Hubschraubern, Supersoldaten und Endgegnern wird überraschend viel Abwechslung geboten.

Dead to Rights: Retribution - Trailer

Unsere nahezu fertige Testversion lief relativ stabil und leistete sich nur wenige Aussetzer. Hier eine vermurkste Zwischensequenz, dort ein Freeze und ein paar Clipping-Fehler. Das wars. Das Design der Hauptfigur und die Animationen der Gegner bewegen sich zwar nicht auf Blockbuster-Niveau und auch die Zwischensequenzen bieten die emotionale Tiefe eines Jean-Claude-Van-Damme-Films, trotzdem bisher kein schlechter Job für so ein kleines, relativ unbekanntes Studio.

Auch wenn es an eigenständigem Design, einer überzeugenden Story und einem Koop-Modus mangelt, Dead to Rights: Retribution ist vor allem dank Shadow kein 08/15-Shooter, sondern ein überraschend gut funktionierendes Action-Spektakel, das sich recht erfolgreich bei der Konkurrenz bedient. Deckungs-Schießereien, komplexe Nahkampfattacken und die omnipräsente Zeitlupe liefern genug Adrenalin, um euch bei der Stange zu halten. Sobald ihr dann in die Haut des Kampfhundes schlüpft, ändert sich das komplette Spieldesign und es kommt sogar ein wenig frischer Wind auf.

Die übertriebene Gewalt bleibt zwar auch in den Hunde-Leveln ein Dorn im Auge – Testikill, anyone? - doch das Schleichen liefert genau die richtige Portion Abwechslung, um das Ballern und Prügeln in den ersten sechs Abschnitten nicht langweilig werden zu lassen. Wenn Entwickler Volatile Games am Ende noch etwas drauflegt, dann könnte sich der Titel vor allem für Action-Fans mit Hang zum Trash in einen echten Geheimtipp verwandeln. Guter Hund!

Dead to Rights: Retribution erscheint am 13. April für Xbox 360 und PS3.

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