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Demigod

Götterdämmerung

Als Alternative kann der Fackelträger Gegner einfrieren und so im Duett mit starken Truppen als perfekter Supporter agieren. Wie alle Halbgötter besitzt auch er eine Superattacke, bei der er als eine Art Phönix aus der Asche immer wieder in Flammen aufgeht und so das gesamte Umfeld zum Glühen bringt. Natürlich unterliegen diese Angriffe einem Cooldown und verbrauchen Manaenergie, um ausgeglichene Kämpfe zu gewährleisten.

Während nur Generäle in der Basis Truppengebäude und Einheiten erstehen können, dürfen alle Helden ihr durch die Vernichtung der Gegner sauer verdientes Gold in Gegenstände investieren. Die Komplexität eines Defender of the Ancient soll hier laut Comes durch Zugänglichkeit ersetzt werden, ohne die Spieltiefe zu vernachlässigen. Mit den mächtigen Artefakten könnt Ihr Eure Helden in einen gottgleichen Status erheben, so dass am Ende der bis zu 40 Minuten Spielzeit pro Karte wahre Titanen auf dem Schlachtfeld wandeln.

Bevölkert werden die gigantischen Karten von KI-gesteuerten Einheiten, die von Barracken in Eurem Hautquartier automatisch produziert werden. Eure Helden rüsten die Minotauren, Artillerieeinheiten und Fernkampfeinheiten mittels Gold auf. Stärkere Angriffe, mehr Rüstung oder zusätzliche Lebensenergie können am Ende das Zünglein an der Waage ausmachen.

Die Arenen wirken auf den ersten Blick recht karg. Streng symetrisch angeordnet, besitzen sie stets ein Thema und versetzen Euch so in eine fantastische Sagenwelt. Da gibt es schwebende Plattformen, die sich beim Herauszoomen als Mayakalender entpuppen. Oder gewaltige Wasserkarten mit Wasserfällen und reißenden Fluten. Für die richtige Übersicht sorgt der aus Supreme Commander übernommene Zoommodus, der in der maximalen Stufe das ganze Spielfeld zeigt.

Diese beiden Giganten sind normale Einheiten.

Die Grafikengine stammt auch aus Chris Taylors Hardcore-Strategie-Titel und kommt überraschenderweise hervorragend mit der Fantasy-Thematik zurecht. Prächtige Explosionen, detaillierte Spielfiguren und Dutzende Einheiten gleichzeitig lassen den Bildschirm brennen und sorgen trotz der kargen Umgebung für ein Grafikfeuerwerk.

Natürlich bleiben noch immer einige Fragen offen, die uns auch John Comes nicht beantworten konnte – Interview folgt morgen. Umfang, Vertriebswege und konsistente Spieleraccounts wurden zwar kurz angerissen, endgültige Entscheidungen sind hier aber noch nicht gefallen. Ebenso ist unklar, wie der neue Casual Anspruch von Gas Powered Games sich auf solch eine Hardcore-Thematik übertragen lässt und ob einige Entscheidungen - zum Beispiel der Verzicht auf neutrale Einheiten, an denen man sich relativ gefahrlos hochleveln kann sowie ein sehr vereinfachter Fähigkeitenbaum - in der Praxis begeistern können.

Gas Powered Games verzichtet übrigens darauf, das Defender of the Ancient-Team bei der Entwicklung mit einzubeziehen. Dabei hat schon das Beispiel Counter-Strike gezeigt, wie wichtig dieser Schritt für den maßgeblichen Erfolg sein kann. In diesem Zusammenhang betont Gas Powered Games aber immer wieder, dass Demigod keine simple Kopie ist. Stattdessen wird Defender of the Ancient nur eine der vielen Inspirationsquellen sein, die Demigod zu einem echten Ausnahmespiel machen sollen.

Das wandelnde Schloss aktiviert seine Prismenkanone.

Wenn es John Comes gelingt, alle seine Ideen und Visionen in die Realität umzusetzen, könnte er gleich mit seinem Erstling in den Olymp der Entwickler-Elite vorstoßen. Die Popularität der Vorlage beweist, wie begeistert die Spieler von dieser innovativen Mischung aus Action-Rollenspiel und Echtzeitstrategie sind. Gerade in Kombination mit dem überragenden Grafikstil könnte ein echtes Kleinod entstehen, das mit Hilfe der alternativen Vertriebskanäle zu einem echten Welterfolg wird. Demigod muss aber noch beweisen, dass es mehr ist, als nur eine gut zusammengeklaute Ideensammlung.

Ohne die Schöpfer des Originals wird es eben nicht einfach, die Eigenständigkeit unter Beweis zu stellen. Außerdem scheinen einige Designentscheidungen noch nicht vollkommen durchdacht. Als Fan des Vorbilds und des wirklich gelungenen Grafikstils drücke ich aber schon mal kräftig die Daumen und hoffe, dass Entwicklergott Chris Taylor im Notfall seine Kräfte einsetzt, um dieses einmalige Projekt zum Erfolg zu führen.

Demigod soll noch 2008 für den PC erscheinen, auch eine Konsolenversion ist nicht ausgeschlossen.

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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