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Denis Dyack entschuldigt sich für die Qualität von X-Men: Destiny

Spricht über die Entwicklung des Titels und die Trennung von Nintendo.

Der ehemalige Silicon-Knights-Chef Denis Dyack hat sich für die schlechte Qualität von X-Men: Destiny entschuldigt.

Gleichzeitig sprach er über den Entwicklungsprozess des Spiels, nachdem Kotaku im vergangenen Oktober berichtet hatte, dass Silicon Knights gleichzeitig an einer Demo zu Eternal Darkness 2 arbeitete und dafür Ressourcen vom X-Men-Projekt abzweigte.

Dyack ist jetzt Chief Creative Officer bei Precursor Games, wo man eine Kickstarter-Kampagne für eine spirituellen Fortsetzung zu Eternal Darkness gestartet hat. In einem Video reagierte er nun unter anderem auf die Angaben in dem Kotaku-Artikel und gab etwa an, dass Silicon Knights selbst mehr Geld in X-Men: Destiny investiert habe, als man von Activision bekam.

„Nach der Hälfte der Entwicklungszeit traf ich mich mit den Verantwortlichen bei Activision, um sicherzustellen, dass das Projekt so gut wie möglich wird. Wir sprachen darüber, dass Silicon Knights bereits 2 Millionen Dollar mehr investiert hatte als ursprünglich gezahlt wurde. Und zwar aus dem Grund, weil wir erkannten, dass Too Human unser Spiel mit der schlechtesten Metacritic-Wertung war. Wir wollten, dass unser nächstes Spiel so gut wie möglich wird, also investierte Silicon Knights sein eigenes Geld", sagt Dyack.

„Die Leute bei Activision waren erstaunt darüber. Wir gingen die Zahlen und Daten durch und als sie realisierten, dass es stimmte, sagten sie mir, dass sie das zwar wirklich zu schätzen wissen, sich aber nicht sicher seien, ob das geschäftlich eine gute Entscheidung war."

„Als wir uns alle trafen, um die Probleme mit dem Projekt zu lösen - Marvel, Activision und Silicon Knights -, taten wir unser Möglichstes."

Für die schlechte Qualität von X-Men: Destiny entschuldigte er sich anschließend, eine genaue Erklärung dafür blieb er aber schuldig.

„Ich sage folgendes: Es tut uns wirklich sehr leid, was aus dem Spiel geworden ist. Ich denke, es wurden einige Fehler gemacht, aber ich kann euch sagen, dass wir unser Möglichstes getan haben. Activision, Silicon Knights und Marvel. Wir alle wollten, dass es funktioniert, aber manchmal passiert das einfach nicht."

„Ich kann mich nur entschuldigen", sagt Dyack. „Gegenüber der Presse habe ich einige Dinge über das Projekt und andere Projekte gesagt, die ich nicht hätte sagen sollen. Und dafür entschuldige ich mich. Es tut mir leid. Ich habe meine Lektion gelernt. So sehr, dass ich bei Precursor keine solchen geschäftlichen Entscheidungen treffe und etwa mehr Geld in ein Projekt stecke als wir bekommen haben. Shawn [Jackson, COO] und Paul [Caporicci, CEO] leiten Precursor. Diese Fehler werden nicht wieder passieren. Ich konzentriere mich auf das Kreative."

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Dyack zufolge konnte Activision zu jeder Zeit den Stand des Projekts einsehen und wusste darüber Bescheid, wer woran arbeitete.

„Zu keinem Zeitpunkt hat Silicon Knights irgendjemanden oder Ressourcen von X-Men: Destiny abgezogen, um an einem anderen Projekt zu arbeiten. Tatsächlich arbeiteten mehr Leute an dem Activision-Projekt als vereinbart."

Weiterhin sprach Dyack über Silicon Knights' Trennung von Nintendo, mit denen man einst eine enge Partnerschaft hatte. Gleichzeitig widerspricht er auch hier den Behauptungen im Kotaku-Artikel und gibt an, dass sich die Zukunftspläne beider Unternehmen einfach zu sehr unterschieden.

„Die Beziehung zwischen Nintendo und mir ist nach wie vor sehr gut", sagt er. „Mr. Iwata war derjenige, der vorschlug, dass Silicon Knights zu einem Second-Party-Entwickler für Nintendo wird. Er ist eine tolle Persönlichkeit und ich bin stolz darauf, mit ihm gearbeitet zu haben. Er ist fantastisch. Das Gleiche gilt für Mr. Miyamoto. Die Beziehung zu Precursor ist weiterhin gut und stark."

„Silicon Knights und Nintendo gingen aufgrund der Spiele, die wir machen wollten, unterschiedliche Wege. Wir haben schon vor langer Zeit in der Presse darüber gesprochen und daran hat sich nichts geändert. Wir respektieren uns sehr und waren beide enttäuscht, nicht weitermachen zu können. Aber wir stimmten auch beide darin überein, dass die Art von Spielen, die wir machen wollten, nicht zum Portfolio von Nintendo passten. So sehr wir es auch versuchten, es passte nicht. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen."

„Nintendo war in keinster Weise belastend. Dort findet man einige der besten Leute, mit denen ich in dieser Industrie jemals zusammengearbeitet habe. Dieses Erlebnis weiß ich wirklich sehr zu schätzen und ich erinnere mich immer gerne an die Arbeit mit Miyamoto-san und Iwata-san. Sie waren nicht erdrückend. Sie waren konstruktiv. Sie waren mutig und erlaubten uns, Spiele wie Eternal Darkness und Metal Gear Solid: Twin Snakes zu erschaffen, die man heute selten sieht. Diese Behauptung könnte also nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein."

Mit seinen Aussagen wollen Dyack und Precursor Games sicherlich auch dafür sorgen, dass die Leute nicht gleich dem aktuellen Kickstarter-Projekt den Rücken kehren, nur weil sie entsprechende Berichte über Dyack oder Silicon Knights gelesen haben. Derzeit fehlt jedenfalls noch ein großer Teil der angestrebten 1,35 Millionen Dollar.

„Ich möchte nicht, dass jemand glaubt, ich hätte keine Fehler gemacht. Ich habe eine Menge Fehler gemacht und viele Dinge gesagt, die ich nicht hätte sagen sollen. Ich tat einige Dinge, die ich bedauere. Ich kann lediglich sagen, dass ich etwas daraus gelernt und meine Denkweise verändert habe. Ich möchte mich wirklich positiv weiterentwickeln und mich auf das konzentrieren, was ich am besten kann: das Kreative."

„Ich konzentriere mich auf die Zukunft und die großartigen Dinge, die wir hier bei Precursor machen", sagt er.

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In diesem artikel

Shadow of the Eternals

Nintendo Wii U, PC

X-Men Destiny

PS3, Xbox 360

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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