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Steam-Sommer 2016

Dinge, die man mit seiner Kreditlinie tun sollte, solange man noch eine hat...

Es ist wieder so weit: Die beste/schlimmste Spiele-Shoppingzeit des Jahres ist über uns hereingebrochen wie eine Tsunamiwelle, die exklusiv Kreditkarten und Paypal-Konten leerspült. Jahr um Jahr setzen wir neue Rekordmarken, wie viele Games wir unserer Bibliothek hinzufügen können, ohne sie jemals anzufassen, und doch sind wir wehrlos dagegen, denn irgendwo... Mensch, tut das gut, "-30%", "-50%" und "-75%" neben dem Namen eines Spiels stehen zu sehen, das man sich vor einer Weile noch verkniffen hat.

Um euch zu helfen, das böse Abrechnungserwachen am Ende dieser zwei potenziell verhängnisvollen Sale-Wochen ein wenig abzudämpfen, haben wir für euch die unserer Meinung nach besten Deals in drei Preiskategorien rausgesucht. Vielleicht kriegen wir es ja dieses Jahr hin und das mit dem "Ich spare dabei doch!" ist diesmal sogar wahr. Hehe. Hehehehe. Hehehe. Hihi hihihi. Haha, ha ha HAHAHARRRR...


Die besten Deals unter 30 Euro

Beginnen wir mit der Unter-30-Euro-Kategorie. Uns ist bewusst, dass es nordwärts dieser Preismarke ebenfalls einige gute Deals gibt - Rise of the Tomb Raider lunzt einen da an und GTA 5 und Doom sind mit knapp 35 Euro auch nicht gerade teuer -, aber so richtig das Gefühl, etwas gespart zu haben, das beschleicht einen erst unterhalb dieser magischen Grenze.

Den Anfang macht The Witcher: Wild Hunt. Das ist um die Hälfte runtergesetzt, auf 24,99 Euro. Und obwohl diese Basisversion die Wundererweiterung Blood and Wine natürlich ausklammert, ist das doch die perfekte Gelegenheit, für die wenigen, die das Spiel bisher nicht besitzen, zu schauen, ob sie hier das vergangene Jahr über nicht doch etwas Einschneidendes verpasst haben. Haben sie, denn The Witcher 3 mit seiner lebendigen Welt und packenden Figuren auf und am Rande des Weges ist Gott. Sagte jedenfalls Seb in seinem The-Witcher-3-Test.

Ubisofts Rainbow Six: Siege ist in Sachen Erfolg sicher nicht die Sensation geworden, die Counter-Strike: GO von der anderen Mapseite per 360-No-Scope den Kopf von den Schultern schoss. Aber es hält sich erstaunlich stabil und wacker, legte diesen Monat sogar in Sachen aktiver User noch einmal zu. Die Gründe dafür kann man in meinem Artikel von letztens - Rainbow Six Siege ein halbes Jahr später: Besser als je zuvor - nachlesen.

Es hat nicht wirklich einen Look, hat ein auf den ersten Blick lapidares, charakterloses Antlitz, pustet mit kreativer und spielerisch sinnvoller Umgebungszerstörung aber mannshohe Löcher in eingefahrene Shooter-Gewohnheiten. Siege planiert das Spielfeld für alle, die sich in anderen reflexbasierten Spielen dieser Art nicht zu Hause fühlen. Wer sich auf den Karten auskennt und auf den besten Moment zu warten bereit ist, fällt auch eigentlich überlegene 14-Jährige mit ihren Kolibrireaktionszeiten. 23,99 für ein Spiel, in dem keine Partie der vorhergehenden gleicht und sogar das Zuschauen immens spannend ist, sind nicht zu viel verlangt. Weiteres dazu im Test zu Rainbow Six Siege.

XCOM 2 ist hoffentlich ein Spiel, über das man nicht allzu viele Worte verlieren muss. Nun gut. Hab ich im XCOM-2-Test trotzdem gemacht, aber das ist nun mal mein Job. Ein rundheraus verbessertes Taktikspiel mit interessanterer Strategieebene und noch fester ineinanderpackenden Systemen als zuvor schon. Hier gegen eine bereits erfolgte Assimilierung aufzubegehren, das hat Hirn und Herz (und Performance-Probleme, selbst auf starken Maschinen, was in dieser Sorte Spiel zum Glück nicht so schwer wiegt.

Spannender kann Taktik eigentlich kaum werden. Wer's nicht glaubt, kann es für 29,99 herausfinden. Noch so ein Spiel, das dank Mods über Jahre hinweg neue Facetten von sich zeigen wird.


Die besten Deals unter 20 Euro

Den Anfang macht Monoliths Mittelerde: Mordors Schatten. Hier treffen eine vielleicht etwas zu trostlose und einförmige Open World auf die klassenbeste Nah-Fernkampf-Kombination, einen Skilltree, der sich auf seinen oberen Zweigen unglaublich belohnend anfühlt - Pfeilteleport!!!1 - und ein Nemesis-System zur dynamischen Charakterisierung eurer Gegenspieler, das sich unerklärlicherweise immer noch kein anderes Studio abgeschaut hat.

12,49 statt der bisherigen 49,99 sind mehr als nur okay dafür, nicht zuletzt, weil auch der Umfang stimmt. Alles weitere dazu im Test von Mittelerde: Mordors Schatten.

Arma 3 dagegen ist wieder so ein Fall von sperriger Schönheit, die mit den wohl wahnsinnigsten Mods am Markt theoretisch DAS Spiel für die einsame Insel werden könnte. Vorausgesetzt, die Insel hat einen Internetanschluss. Nicht umsonst lässt man sich bei diesem Titel zu Aussagen wie 'Der einzige Shooter, den ihr jemals brauchen werdet' hinreißen.

Schon jetzt freut man sich nicht nur über eine authentische Militärsimulation mit allen Waffen und Fahrzeugen, die dazu gehören. Man sucht in der tollen Pilgrimage-Mod auf einer riesigen, belagerten griechischen Insel mit nur wenigen Hinweisen nach dem Leichnam seines Bruders, spielt in Altis Life Räuber und Gendarm mit der Polizei oder erfreut sich über zahlreiche toll gemachte DayZ-Varianten. Kommt schon. 17,49 ist ein schmaler Preis für die Eintrittskarte in die wilde Arma-Welt.

Capcom hat mal über Dragon's Dogma gesagt, dass man von dieser Marke 10 Millionen Einheiten verkaufen könnte. Das ist eine Weile her und mittlerweile ist man wohl auf dem Boden der Tatsachen angekommen, was das Potenzial angeht. ABER - man sieht, was sie meinten, denn dieses Spiel ist einfach fantastisch. Alle Beweise dafür, findet ihr im zugehörigen Dragon's-Dogma-Dark-Arisen-Test. Klar, es fehlt definitiv Transparenz, ist viel zu sperrig, um der breiten Masse zu gefallen. Aber es ist in jedem Fall eines der spektakulärsten und packendsten Action-Rollenspiele der letzten Jahre.

Monster, an die man sich festklammern kann und die einen - im Fall des Greifenvogels oder der Harpyien- sogar hoch in die Lüfte heben können. Ein schnelles, dynamisches Kampfsystem wie direkt aus einem Devil May Cry und unglaublich befriedigender Magieeinsatz treffen auf eine Geheimniskrämerei, für sich sich auch ein Dark Souls nicht schämen würde. Groß, hart und mit toller Beleuchtung gesegnet, ist Dragon's Dogma zusammen mit der tollen Erweiterung Dark Arisen für nur 20,09 Euro eine fabelhafte Investition. Und ja, ich weiß, dass ich hier beim Preis gemogelt habe. Aber wer sich hier wegen zehn Cent mokiert, der fliegt!


Die besten Deals unter 10 Euro

BioShock Infinite hatte das außerordentliche Pech, nach einer sehr, sehr langen und schwierigen Entwicklungszeit auf einen der Meilensteine des Genres zu folgen. Ergo wurde das grundlegende Gameplay dem hochtrabenden Szenario einer gefährlich umgekippten Utopie in den Wolken nicht wirklich gerecht.

Es war gut genug, recht schnell und durch hübschen Kräfteeinsatz sicher nicht langweilig. Aber eben auch alles andere als beseelt. Für die Geschichte und die Figuren gilt unterdessen das Gegenteil. Die finale Stunde von Infinite zurrt hier eine Handlung zusammen, die abzüglich einiger Ausflüge an den Rand ihrer etablierten Science - Lady Comstock! - in der Tradition der besten Twilight-Zone-Folgen steht.

Nie wurde ein Spieluniversum meiner Meinung nach besser und schöner erklärt, als in der Leuchtturmszene. Selten rollte eine Erzählung auf den letzten Metern eine felsbrockenartige Erkenntnis nach der anderen auf euch herab wie hier. Es ist die Sorte Finale, über die man sich unbedingt austauschen, ja vielleicht sogar streiten will - hier für Leute, die das Ende kennen, in der Story-Analyse. Bis heute beschert es mir eine dicke Gänsehaut. Freunde guter Sci-Fi-Geschichten holen es sich für 7,49 Euro.

Grey Goo beschreibt die Endzeittheorie, nach der außer Kontrolle geratene Nanomaschinen unsere komplette Umwelt - uns eingeschlossen - auffressen werden. Alle, die das für eine schöne Perspektive halten und seinerzeit Command and Conquer klasse fanden, sollten bei diesem Titel hellhörig werden. Der wurde nämlich von ehemaligen Westwood-Leuten entwickelt und lässt drei grundverschiedene Kriegsparteien in der Draufsicht eines Echtzeitstrategiespiels aufeinander los, in dem nicht alleine Schnelligkeit zählt.

Die Story ist aufwendig inszeniert und die drei Parteien sind unterschiedlich genug, um im Dreier-Multiplayer die guten alten Zeiten aufleben zu lassen. Für 9,51 Euro kann man hier nun wirklich nichts falsch machen. Das wird die Lektüre unseres Grey-Goo-Tests sicher bestätigen.

South Park ist sicher nicht jedermanns Sache, aber The Stick of Truth zweifelsfrei ein gutes Rollenspiel nach Art von Paper Mario geworden. Alleine im Kampf durch Menüs zu klicken klappt nicht, fast immer wird von euch auch Knöpfedrücken und Timing gefragt.

Das Spiel sieht eins zu eins aus wie die Show, Buch und Stimmen stammen von Trey Parker und Matt Stone. Es ist vielleicht eines der besten Lizenzspiele aller Zeiten. Glaubt ihr nicht? Investiert 7,49 Euro und beweist uns das Gegenteil. Unsere Argumente haben wir bereits im Test zu Stick of Truth dargelegt.


Das war es fürs Erste. Am Donnerstag bescheren wir euch Teil zwei unserer Sale-Highlights.

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Alexander Bohn-Elias Avatar
Alexander Bohn-Elias: Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.
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