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Steam-Sommer 2016 Teil 2

Noch ein paar Tipps für den Endspurt.

Vier Tage geht der Sale noch. Die erste Auswahl attraktiver Schnäppchen, die wir euch am Dienstag präsentierten, war natürlich lange nicht umfassend genug, um das breite Angebot des Steam Sale abzudecken. Denn hier mischt ja bekanntlich jeder Hersteller immer kräftig mit. Gruppenzwang und so. Also: Falls bei der letzten Übersicht nichts für euch dabei war, vielleicht ja dieses Mal. Und immer dran denken: Mut zur Lücke ist auch nicht verkehrt.


Die besten Deals unter 30 Euro

Was soll man über Fallout 4 noch sagen? Für die einen ein zuverlässiger Lieblingsspielkandidat, für die anderen zu sehr auf der Stelle tretend, ist es für 29,99 Euro gegenüber den sonst üblichen fast 60 in jedem Fall ein ganz schöner Brocken von einem Spiel. Gute und nicht so gute Seiten beleuchtete Seb seinerzeit im Fallout-4-Test. Insgesamt gefällt diese Endzeit, die Bethesda hier baute, durchaus. Sie glänzt vor allem in ihren Nebenfiguren, wie dem Synthetenbegleiter Nick Valentine, der mit Schlapphut und Trenchcoat auf Humphrey Bogarts Spuren wandelt.

Es hat sich inhaltlich tatsächlich nicht sooo viel getan seit dem dritten Teil, jedenfalls nicht so viel wie in anderen Spielreihen. Und die Geschichte eines frisch aufgeweckten Vault-Bewohners, der versucht, sein entführtes Kind zu retten, kann je nach Spielweise durchaus Zug vermissen lassen. Aber spielerisch macht's einfach zu viel Spaß, querfeldein die Trümmer der Zivilisation zu erkunden und Raidern und Radscorpions den Tag zu versauen. Am PC erleichtern zudem reichlich exzellente Mods die Kaufentscheidung, weil sie das Spiel noch lange frisch halten werden.

DIRT Rally ist insofern natürlich Geschmackssache, als dass man selbstverständlich schon einen Faible für Offroad haben muss. Dann aber ist das hier das zum In-die-Tischkante-Beißen knifflige Rennspiel, das ihr sucht. Wenn Martin im DIRT-Test schon mal Worte wie "brillante Simulation" und "perfektes Fahrgefühl" auspackt, dann sind 29,99 nicht zu teuer. Soll es etwas einfacher sein, sieht Dirt 3 mit weniger als 7 Euro auch heute noch spitze aus. Sind Asphaltrennen eher euer Ding, greift ihr eben zu Project Cars, das hat vergleichbare Zuschreibungen wie die obigen verdient und kostet sogar nur 14,99.

Mittlerweile ist Bohemia davon abgerückt, DayZ während der Early-Access-Phase nicht im Sale anzubieten. Jetzt steht es da, für nur 23,79 Euro und obwohl es mir widerstrebt, Early-Access-Spiele in diese Auswahl zu nehmen, ginge es gegen meine Natur, den vielleicht einflussreichsten Titel der letzten Jahre nicht aufzuführen: Ich habe es auch so schon Hunderte Stunden gespielt, weil der Kern dieser Überlebenssimulation einfach unfassbar gut und fesselnd ist.

Es gibt für mich kein spannenderes und dann wieder entspannenderes Erlebnis, als mit Freunden durch dieses virtuelle Land zu ziehen. Das auf Satellitenbildern basierende Chernarus ist die vielleicht beste Map, die sich ein Spiel jemals hat einfallen lassen, und für mich mittlerweile so etwas wie ein zweites Zuhause. Und seit Patch 0.60 sind auch kritische Teile der Community zuversichtlich, dass der Rest der Entwicklung verhältnismäßig zügig weitergehen wird.


Die besten Deals unter 20 Euro

Hideo Kojimas umstrittendstes Spiel, Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain, ist auch sein spielerisch bestes. Was auch immer ihr an schlechten Meinungen hierüber gehört habt, da geht es allein um die Geschichte, bei der er nicht den richtigen Anknüpfpunkt an den Rest der Serie fand. Mir persönlich gefiel aber sehr, wie er sein letztes Metal Gear allein dazu instrumentalisierte, sich von seinen Fans zu verabschieden.

Wenn ihr es bis hierhin noch nicht gekauft habt, ist schwer davon auszugehen, dass euch die Schwächen in der Kontinuität nicht stören werden. Deshalb könnt ihr euch voll und ganz auf die konkurrenzlos gute, sich immer wieder wandelnde Spielbarkeit und die vielschichtige Meta-Ebene zwischen den Missionen konzentrieren. Wie das genau aussieht, erfahrt ihr im Metal-Gear-Solid-Phantom-Pain-Test. 20,99 Euro - ich weiß, "unter 20" geht technisch gesehen anders. Seid nicht so kleinlich! - sind für locker 100 Stunden des besten Stealth-Kriegsspiels überhaupt geradezu lächerlich.

Und noch eins aus der Kategorie "Viel Spiel fürs Geld": Obsidians Pillars of Eternity sollte man für 14,99 definitiv noch schnell nachholen, bevor man wegen Tyranny und Torment wieder so weit hintendran ist, dass man es zwangsweise aussetzen muss. Es gibt kaum eine bessere Gelegenheit, die alten RPG-Zeiten wieder aufleben zu lassen als diese hier. Der Pillars-of-Eternity-Test fasst es schon gut zusammen: "Modern, wo es wichtig ist. Innovativ, wo es schon lange nötig war. Altmodisch, wo es das Budget erforderte." Was für ein schöner Zwitter aus Gestern und Heute.

Sim-City-Fans kitten ihre gebrochenen Herzen schon seit einer ganzen Weile mit Cities: Skylines. Wo EAs Vollkatastrophe vor drei Jahren außer Charme nichts zu bieten hatte und Will Wrights seit 1987 bestehendes Studio Maxis letztendlich den Hals kostete, macht Skylines eigentlich fast alles richtig und wird weiterhin vom Entwickler und der Mod-Community toll unterstützt. 11,19 Euro für ein Spiel, mit dem man wie wenige andere die Nacht zum Tage machen kann, sind nicht zu viel verlangt. Durch und durch gefällig, wenngleich gerade zum Launch vielleicht nicht fordernd genug. Mehr dazu lest ihr auf Wunsch im Test zu Cities: Skylines.


Die besten Deals unter 10 Euro

Finster geht es im Metro Redux Bundle zu, das dieser Tage zwei große und technisch wie gestalterisch blendend aussehende Spiele aus dem THQ-Nachlass für nur 7,49 Euro feilbietet. Die Endzeitgeschichte im Erdreich unter Moskau ist spielerisch ziemlich geradeaus, dafür gut geschrieben - auch wenn man eine Toleranz für dick aufgetragene, schlechte russische Akzente aufbringen muss - und extrem stimmungsvoll. Unser Metro-Redux-Test verrät euch alles Weitere, was ihr wissen müsst.

Prison Architect ist dagegen nur in seiner Thematik bedrückend, visuell regt der simplistische Stil durchaus zum Kichern an. Für nur 6,99 Euro baut ihr euch in dieser an Dwarf Fortress angelehnten und in vielen Jahren Early Access unheimlich ausgereiften Knastbausimulation ein eigenes Gefängnis und hofft, es hinzubekommen, dass die Insassen zugleich zufrieden sind und sich nicht gegenseitig umbringen. Seltsam faszinierend und erstaunlich vielschichtig, stellt Introversion euch einige interessante moralische Fragen, nicht nur in Bezug auf die Todesstrafe. Ein außergewöhnliches Spiel für Tüftler.

Den Abschluss bildet das vermutlich unbekannteste Spiel dieser Runde: Speed Runners von den Niederländern bei DoubleDutch Games ist ein packendes Wettrennen in der 2D-Seitenansicht, bei dem die Spieler mehrere Runden um einen halb offenen Parcours drehen müssen. Doppelsprünge, Seilschwingen und unter anderem das Vereisen von Gegnern oder das Tür-vor-der-Nase-Zuschlagen sind die Mittel, mit denen man sich vom Rest der Läufer absetzen darf. Ein Mario Kart zu Fuß und von der Seite. Es ist eines dieser schnellen Schadenfreudespiele, in denen man es sich ordentlich mit seinen Freunden verscherzen kann, zumindest bis zum Ende des launigen Multiplayer-Abends. Altmodisch und gleichzeitig nach vorne blickend ist dieses gutaussehende Partyspiel für 3,74 jeden Pfennig wert.


Und sonst so?

Noch ein paar Kandidaten, die nicht unerwähnt bleiben sollen: Kerbal Space Program ist der spaßige Weltraum-Selbstmordsimulator, den physik- und astronomiebegeisterte Spieler suchen. 23,99 versprechen lebenslangen Spielspaß, wenn man denn bereit ist, sich in das hochkomplexe virtuelle Raumfahrtprogramm einzuarbeiten. Shovel Knight (Test) auf der anderen Seite buddelt treffsicherer nach authentischem 8-Bit-Spielspaß als eigentlich alle anderen Spiele, die sich "Retro" auf die Fahnen geschrieben haben. Hat jetzt schon zwei exzellente Kampagnen und soll noch zwei weitere bekommen - kostenlos, versteht sich. Für nur knapp zehn Euro ist das also eine lohnende Investition. Und wer Undertale in einer solchen Liste nicht mindestens kurz erwähnt (6,99 Euro), der hat einfach kein Herz.

Bleibt mir nur noch einmal, euch daran zu erinnern, möglichst nur Sachen zu kaufen, die ihr zu spielen vorhabt. Es sei denn natürlich, ihr versteht euch in erster Linie als lebende, atmende Videospiele-Bibliothek. In diesem Sinne: Bis zum nächsten Sale!

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Über den Autor
Alexander Bohn-Elias Avatar

Alexander Bohn-Elias

Stellv. Chefredakteur

Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.
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