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Nintendo 3DS: Grafikchip enthüllt

DMP PICA200 treibt neuen Handheld an

Der japanische Grafikspezialist DMP hat bestätigt, dass man den Grafikkern für den neuen Nintendo 3DS liefert, wobei die PICA200-GPU von 2006 das Herzstück des E3-Showstoppers darstellt.

Da NVIDIA beim 3DS aus dem Spiel ist, war DMP für uns der wahrscheinlichste Lieferant des Grafikchips, wie ihr in unserem Digital-Foundry-Artikel von letzter Woche über den neuen Handheld lesen könnt. Und der PICA200-Chip ist eine interessante Wahl.

In mancher Hinsicht merkt man ihm sein Alter an. Das Design ist seit fünf Jahren vollständig und im Hinblick auf die Industriestandards liegt er hier und da hinter Vergleichbarem wie dem PowerVR SGX535, den man im iPhone 3GS und iPad findet, und ein paar Generationen hinter dem Multikern-Grafikchip zurück, der Gerüchten zufolge in der kommenden PSP2 stecken soll.

PICA200 unterstützt lediglich den älteren OpenGL-ES-1.1-Standard, aber DMP hat seine Kapazitäten mit maßgeschneiderten Hardwareerweiterungen ergänzt, mit der er in der Lage ist, Effekte wie "Gaseous Object Rendering", Soft Shadows, Per-Pixel-Lighting, Procedural Textures und Refraction Mapping zu handhaben.

Diese nach Maß gefertigten Erweiterungen helfen dabei, die Abwesenheit von programmierbaren Pixel Shadern zu mildern, die Nintendo mit einem Grafikkern mit vollen OpenGL-ES-2.0-Features hätte nutzen können.

DMP behauptet, dass der PICA200 in der Lage ist, 15,3 Millionen Polygone pro Sekunde zu rendern, mit einem Pixeldurchsatz von 800 Millionen Pixeln pro Sekunde. Während diese Zahlen zwar interessant sind, verraten sie uns in Wahrheit doch sehr wenig, da man annimmt, dass die GPU auf ihrem Maximum von 200MHz läuft. Da Nintendo die Akkulaufzeit gerne in den Vordergrund stellt, wäre es nicht überraschend, wenn das Unternehmen die Leistung herunterschraubt, besonders im Hinblick auf die relativ kleine Auflösung des Bildschirms. Der Nintendo 3DS rendert in 800x240 und splittet den Bildschirm gewissermaßen in zwei 400x240-Bilder: Eins pro Auge.

Futuremark, die Macher des 3DMark-Benchmarking-Tolls, haben diese Tech-Demo für den PICA200 vor einigen Jahren erstellt:

Futuremarks Demo zeigt viele Features der neuen 3DS-GPU, insbesondere starke Licht- und Schatteneffekt, etwas, was in den Demos und Spielen, die wir auf der E3 gesehen haben, nicht so ersichtlich war.

Es ist eine interessante Demo, die eine Reihe von Effekten zeigt, die die Hardware darstellen kann. Die Gesamtperformance liegt aber etwas über den vorhanden 3Ds-Demos, von denen keine in die Nähe der Qualität der Schatten- und Lichteffekte kam, die man hier sehen kann. Das ist das Schöne an Tech-Demos: Sie werden erschaffen, um die grafischen Features zu veranschaulichen, ohne dabei Spielmechaniken, Charaktere, größere Umgebungen oder andere Elemente zu verwenden, die an RAM und CPU zehren.

Man sollte aber daran denken, dass nahezu alles, was wir bislang auf dem 3DS gesehen haben, Code der ersten Generation ist und von tatsächlichen Spielinhalten abgeleitet wurde. Offensichtlich kommt das Beste noch und bereits bei Spielen wie Resident Evil und Metal Gear Solid sehen wir einige ziemlich beeindruckende Bilder.

DMPs PICA200 ist mehr als nur eine interessante Wahl für die GPU des 3DS. Es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Nintendo ausgereifte, vorhandene Technologie nimmt und sie für einen brandneuen, frischen Zweck verwendet. Durch die fehlende PSP2-Ankündigung auf der E3 und im Zusammenspiel mit dem offensichtlichen Mangel an technischen Innovationen der OpenGL-ES-2.0-Aspekte der iPhone-Software hat sich Nintendo mit seinem neuen Angebot selbst an die Spitze des mobilen Spielens katapultiert.

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Richard Leadbetter

Technology Editor, Digital Foundry

Rich has been a games journalist since the days of 16-bit and specialises in technical analysis. He's commonly known around Eurogamer as the Blacksmith of the Future.

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